Fucking Christmas Festival - 23. Dez. 2007 �From Hell�/Erfurt-Bindersleben

Bericht: Anja

Der Wettergott meinte es wohl ziemlich gut und wollte dem Rest der Welt eine wei�e Weihnacht bescheren, sorgte allerdings f�r alle Metalheads, die sich mit ausgestrecktem Mittelfinger gegen dieses Konsumterrorfest auf dem Weg in die Erfurter H�lle befanden, f�r eine ordentliche Schlitterpartie. Der Witterung war wohl auch die recht �bersichtliche Zahl von G�sten in der Location �From Hell� zuzuschreiben. Diejenigen, die es hinterm Ofenrohr vorlockte erwartete mit Anael, Neithan, Zemial und Morrigan im Rahmen des �Fucking Christmas Festivals� die volle Ladung Black Metal, um sich sch�n besinnlich auf die n�chsten Tage einzustimmen.

Besinnlich, so kann man wohl auch den Einstieg der Th�ringer Anael beschreiben, spielten sie doch eher Slow- bis Midtempo-Metal, der trotz sch�ner, ausgekl�gelter Arrangements zu wenig Resonanz im Auditorium f�hrte. Dies lag wohl auch daran, dass ihre Songs wie z.B. der Opener �Marching through Babylon� eine beachtliche L�nge aufweisen, die in der Live-Umsetzung sicher nicht leicht zug�nglich sind. Gesanglich bewegte sich der Fronter zwischen Kreisch- und vereinzelt Klargesang, der live nicht 100% �berzeugen konnte. Nichtsdestotrotz eine solide Leistung und der Silberling �On Wings of Mercury� allemal h�renswert.

W�hrend der Umbaupause sah man einen deutlich aufgeregten Void, seines Zeichens S�nger der Berliner Band Neithan, auf der B�hne rumwuseln. War es um dem bandeigenen pessimistischen Perfektionismus Rechnung zu tragen oder schon mal etwas Aufsehen zu erregen, wer wei�? Als nun alles zu stimmen schien, legte die Truppe mit ihrem depressive nihilistic Black Metal los und zog etliche H�rer in ihren Bann. Das Gebaren und die netten Ritzmotive an den Armen des Frontmanns sowie musikalisch erinnerten Neithan an Shining. Stellt sich die Frage, m�ssen denn alle Borderliner oder sonst wie Pers�nlichkeitsgest�rte unbedingt die B�hnen dieser Welt mit ihren Erg�ssen bev�lkern? In diesem Fall bleibt nur eine Antwort: Ja! Die 2007er EP �Notes from Nothingness� und dessen Live-Umsetzung machen Neugierig auf das, was da noch kommen mag.

Nach der Psychonummer folgte nun Partystimmung mit den drei lustigen Zwei von Zemial. Die Griechenbr�der plus Session-Basser lie�en den Hexenkessel im From Hell richtig brodeln und zauberten eine tanzbare Suppe aus klassischen Heavy Metal-Gitarren und dunklen Vocals, die sich zumeist aus dem Schlund des Drummers Vorskaath pressten. Die komplette Bandbreite der 18-j�hrigen Geschichte von Zemial wurde von �Sleeping under Tartarus� bis �In Monumentum� zur Zufriedenheit aller geboten.

Den Abschluss des Fucking Christmas Festivals lieferten die Schwaben von Morrigan. Beliar und Balor legten nach recht kurzer Umbaupause ohne Umschweife und langen, nervigen Soundcheck los und h�mmerten ihre schwarzmetallische Ladung beginnend mit �Crom Cruach� in die Lauschlappen der Anwesenden. Das seit 1992 bestehende Duo, das auf Bass und �hnlichen Schnickschnack live verzichtet, arbeite sich durch s�mtliche Alben ihrer Laufbahn. Stimmlich �berzeugte der mit Corpse Paint geschm�ckte Beliar mit einer Mischung aus Kreisch- und Klargesang und vollf�hrte recht einzigartige Ger�usche mit seiner Gesangstechnik. Drummer Balor klopfte wild grimassierend die Maschinerie bei Songs wie Teutates Warcult oder In Memorian in Grund und Boden. Den Morrigan-Fans gefiel�s, auch wenn nicht mehr ganz so viele Maniacs vor der B�hne standen wie bei den griechischen Vorg�ngern.

Insgesamt ein recht gelungener Einstieg in die anstehenden Festtage. Lediglich der durchg�ngig breiige Sound in der Location sowie die sp�rliche B�hnenbeleuchtung, die die anwesenden Fotografen zum Wahnsinn trieb blieben Wermutstropfen des Abends.

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