Marduk, Necrodeath - München/ „Backstage“ 15. Mai 2006
Leider wurde ich gerade an
diesem Tag lange auf Arbeit aufgehalten (aber meine Kollegin, die auch Metal-
Fan ist, war so nett, auf mich zu warten), so dass wir relativ spät am
„Backstage“ Club ankamen. Ich kann euch also nicht`mal sagen, ob lokale
Vorbands gespielt haben.
Als ich die Halle betrat, spielten jedenfalls „Necrodeath“ aus
Italien. Ich gehe davon aus, dass viele von euch die Band noch nicht kennen, was
auch an den Publikumsreaktionen auszumachen war. Denn es waren zwar relativ
viele Metaller da (ich kann schlecht schätzen, aber an die 120 werden es
gewesen sein, was für einen Montag ja doch relativ viel ist), aber die meisten
hielten sich weiter hinten in der Halle auf und begutachteten den „Italien-
Import“ erst mal aus sicherer Entfernung. „Necrodeath“ spielen eine
Mischung aus Black,- Death- und auch Thrash- Metal, wobei die Lyrics eher den
Black-Part ausmachen und die Musik doch eher zum Thrash tendiert.
Und so legten die Jungs aus Italien mit „Southenerom“ und „Forever-
Necrosadist“ los. Naja, wie gesagt, anfangs waren die Reaktionen der Besucher
zurückhaltend. Später gingen dann doch ein paar wenige näher an die Bühne
ran, auch wenn`s nur war, um schon mal die Nackenmuskeln für Marduk aufzuwärmen.
Weiter ging`s mit „Mater
Tenebrarum“, „At the roots of evil“ und „The creature“.
Die Band gab zwar ihr bestes auf der Bühne und sie schienen ihren Auftritt in München zu geniessen, aber qualitätsmäßig können sie leider einfach nicht mit den deutschen oder skandinavischen Black- und Death- Metal- Bands mithalten, obwohl die Lyrics dieser Band doch schon sehr radikal sind. So auch in den folgenden Tracks „Fragments“, „Perseverance Pays“ und „Black Sabbath“. Insgesamt boten Necrodeath an diesem Abend einen schönen Querschnitt aus ihren Alben, vorwiegend allerdings aus den älteren Alben. Nun folgten noch „Church`s black book“ und „Mountains– Hate”, sowie als Finale das Venom- Cover “Countess Bathory” (ja, und für die jüngeren unter euch, die den Song vielleicht von einer anderen Band kennen: VIELE haben “Countess Bathory” gecovert, aber Venom waren nun `mal die ersten! Wieder was gelernt.... ;-) ...)
Danach wurde es dann
schlagartig voll vorne vor der Bühne. Aber das war eh klar, wenn eine legendäre
Band wie „Marduk“ spielt. Ich persönlich habe mich zwar immer noch
nicht so recht an den neuen Sänger Mortuus gewöhnt (denn ich habe die Band
schon ganz früher mit dem Sänger Joakim gekannt, und später öfters mal live
gesehen, als Legion noch das Mikro beherrschte... und Legion ist mir als Marduk-
Sänger ehrlich gesagt auch der liebste gewesen. Echt schade, dass er die
Leidenschaft nach so vielen Jahren verloren hat und den „Job“ hingeschmissen
hat).
Aber gut, nachdem ich Marduk schon in Wacken gesehen hatte letzten Sommer,
ebenfalls mit Mortuus am Mikro, kannte ich den neuen Gesangsstil ja schon und
wusste zumindest, was auf mich zukommt. Und er ist ja auch kein schlechter Sänger,
ihm fehlt nur irgendwie die besondere Erscheinung, die Legion hatte. Doch ich
will mal aufhören, die beiden zu vergleichen, denn das ist nicht ganz fair.
Marduk kamen also in gewohnt
cooler Weise auf die Bühne des „Backstage“ und sobald die ersten Töne
erklangen, war die Stimmung vorne vor der Bühne von 0 auf 100. Wie sagt man so
schön? > Sie machten keine Gefangenen. Es folgte ein Kracher auf den
anderen. Eben richtig schöner Black- Metal, wie er sein muss. Das Corpsepaint
lief Mortuus zwar bereits nach ein paar Minuten von der Nase runter, aber das
tat seinem grimmen Erscheinungsbild natürlich keinen Abbruch. Er war ziemlich
viel vorne am Bühnenrand und hat den Fans direkt in`s Gesicht gesungen, was 2 jüngere
Besucher vorne in der ersten Reihe auch total zum ausflippen brachte. Sie sahen
eigentlich gar nicht wie BM Fans aus mit ihren kurzen Haaren usw., aber die 2
gingen echt ab wie verrückt, die schienen völlig in ihrem Element zu sein und
grölten bei jeder Zeile mit.
Die Band spielte zwar relativ lange, aber da alles ziemlich kurzweilig war, war
das ganze leider viel zu schnell vorbei. Es gab noch ein paar Zugaben, inklusive
dem genialen „Blutrache“, und dann war die Bühne auch schon wieder leer.
Aber genau wie damals nach dem Wacken Gig, hinterließen Marduk auch diesmal
wieder einen bleibenden Eindruck bei mir. Und hier noch ein paar Fotos vom Gig
als Erinnerung:
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