Party San Open Air
August 2008 – Bad Berka, Thüringen
(Bericht: Twilightheart)
Nachdem das 2007er Party San die reinste Schlammschlacht gewesen war, fühlte sich das 2008er wirklich wie ein Sommerfestival an. Trotz der unvermeidlichen Regenschauer war es größtenteils angenehm und schön warm und man hatte das Gefühl, dass wirklich alle relaxt waren und die Atmosphäre genossen. Selbst die härtesten BM-Bands versprühten irgendwie positive Grundstimmung... okay, vielleicht war dies nur meine Einbildung, weil Wetter und Billing einfach geil waren. Als Purgatory am Donnerstag um 20 Uhr als erste Band zu spielen begannen, war der Campingplatz zwar schon voll, aber trotzdem standen immer noch lange Autoschlangen vor dem Eingang (die Gepäckkontrollen dauerten relativ lange und es gab natürlich Stop & Go und wenn’s gut lief auch mal Schrittempo). Dadurch verpassten leider viele Fans den Opener, so dass dieser vor einer kleinen, überschaubaren Menge spielte. Diese aber war heiss auf Musik, es wurde sofort Party gemacht. Der Sänger machte sich mit seinem „Gott ist heute nicht hier“-Shirt auch gleich Freunde und während der 45-minütigen Spielzeit wurde recht gut abgefeiert und die Band legte sich richtig in’s Zeug. Selbst der anfangs zaghafte Bassist nutze später dann doch mal die Grösse der Bühne, um sich auszutoben. Danach
folgten Deadborn, die mir persönlich zu punkig waren, aber dem
Publikum wohl die ein-oder andere Spring-Orgie abgerungen haben. Naja,
wem’s gefällt... bitteschön! Farsot waren die Überraschung des Donnerstags. Von weitem sahen sie aus wie eine Mischung aus Dark Fortress und den ganz alten Gorgoroth. Der Sänger sah besonders morbide aus und hing schmachtend bis böse growlend an seinem Mikro und versprühte (wenn auch sehr melodische) Schwärze. Diese Band muss man einfach live sehen, kann mich erinnern, dass sie mich auf CD überhaupt nicht angesprochen hatten. Aber hier bei diesem Gig überzeugten sie voll. Nicht nur die musikalische Darbietung war bestens, auch visuell waren sie die ersten, die mit Pyro ihre Show aufpeppten. Zusammen mit der magischen Aura schafften sie es, mächtig Eindruck zu schinden und alle Augen waren zur Bühne gerichtet. Skyforger
aus Lettland hatten leider auf ganzer Linie Pech. Dadurch, dass sowieso
ein Bandmitglied ausgestiegen war und ein weiteres krank war, waren sie
nur zu dritt auf der Bühne. Dies bedeutete natürlich, dass alle sich
konzentrieren mussten (damit die spärliche Instrumentenkulisse überhaupt
nach irgendwas klang) und somit keinerlei Raum für wirkliche Stimmung
blieb (früher sprangen die Bandmitglieder zu den Folk-Songs ja gerne
mal auf der Bühne herum). Noch dazu war der Sound irgendwie schlecht,
so dass vom eigentlichen Charme Skyforgers wirklich GAR NICHTS rüberkam. Nach
der Umbaupause erklangen die ersten Töne von „Stillborn ways“ und Dismember
enterten gutgelaunt die Bühne und schüttelten mal eben einen
saugeilen Gig aus dem Ärmel. Die Security-Mannschaft hatte nun alle Hände
voll zu tun. Es gab massenweise Crowdsurfer und die Mähnen flogen in
Massen. „Death conquers all“, „Skinfather“, „Dark depths“,
„Life...“, “Tide of blod”, “Forged with hate”, “Under a
bloodred sky”…. ein Burner jagte den nächsten, so dass die Fans
keine Sekunde zum Durchatmen hatten. Das Party San beginnt ja praktischerweise immer erst gegen 14 Uhr nachmittags an den Haupt-Festivaltagen. Man kann also wirklich mal ausschlafen und hat somit das Gefühl, Urlaub zu haben. Als ich Freitag irgendwann nach 14 Uhr mit dem super-nostalgischen Shuttlebus aus Bad Berka zurück zum Festivalgelände kam, spielten gerade Irate Architects, die Hammergemörtel zum Aufwachen boten. Na ja, auf so was wie softere Klänge (wenigstens zu Beginn) kann man beim Party San wohl nicht hoffen. Ist ja eigentlich auch gut so. Defloration
hatte ich noch gut von ihrem letzten Gig in Erinnerung, waren sie doch
DIE Spassband schlechthin. Insofern war ich beinahe enttäuscht, dass
der Frontmann der Band diesmal nicht mit Badehose auf der Bühne stand
wie beim letzten Mal. Aber gut, es sei ihm verziehen, denn es regnete
gerade. Tyrant
aus Schweden schienen beim Soundcheck Probleme zu haben, wodurch der
Gigbeginn sich verschob. Eine der Gitarren klang trotzdem den ganzen Gig
über eigenartig, viel zu aufdringlich und aufgedreht, und dann war sie
zwischendurch auch mal ganz weg. Auf Hail Of Bullets aus den Niederlanden konnte ich mich durch die zeitliche Überschneidung mit den Autogrammstunden nicht konzentrieren. Hier nur mal die Setliste (die Songs konnte ich ja als „Hintergrunduntermalung“ während der Autogrammstunde trotzdem hören): „General Winter“, „Red Wolves“, „Nachthexen“, „Stalingrad“, „Advancing once more“, „The crucial offensive“, „Berlin“ und „Ordered Eastward“. Bei der Autogrammstunde von Legion Of the Damned spielten sich währenddessen lustige Szenen ab. Jemand, der unerkannt bleiben wollte, kam mit Maske zur Signing Session und sorgte dadurch für allerlei Spaß. Die Band selbst war überaus geduldig und zu jedem einzelnen Fan nett. Spätestens beim Auftritt von Lividity aus den USA waren alle wach. Die Grind/Deather boten Geknüppel vom Feinsten und deren Frontmann hat eine tiefe Grunzröhre, dass einem Hören und Sehen vergeht. Von den Lyrics verstand man immer nur „Ui ui ui ui“ in allen möglichen Längen. Was anderes als simple Laute kann man in der Tonlage wahrscheinlich auch nicht grunzen. Die Besucher headbängten und crowdsurften in Massen und die Stimmung war super. Die Band bedankte sich, dass sie als eine der wenigen US-Bands hier spielen durften. Nachdem sie also ordentlich abgeräumt hatten, verliessen sie von viel Applaus begleitet die Bühne. Kampfar kamen wie der junge Frühling auf die Bühne, gutgelaunt und voller Elan. Die Sonne schien gerade richtig golden und das Wetter schien anzustecken. Dolk wuselte auf der Bühne herum, lachte viel und krächzte motiviert einen Track nach dem anderen in’s Mikro. Er war einer der Künstler, die die große Bühne auch allein hätten ausfüllen können, denn er lief energiegeladen auf der Bühne herum, scherzte mit den Musikern, headbängte und war voller ausladender Gesten während des gesamten Gigs. Spätestens bei „Ravenheart“ war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Schade, dass man beim Party San die Schlagzeuger nie wirklich gut sieht, denn das Drumming bei eben diesem Song ist ein Schauspiel. 7/8-Takt, soweit mich nicht alles täuscht, und wenn man dem Drummer hierbei zuschaut, hat man das Gefühl, dass seine Arme überall gleichzeitig sind. Einfach Kult! Weitere Songs, die gespielt wurden, sind: Inferno, Dødens vee, Troll død og trolldom, Hymne, Norse. Für einen Kampfar-Gig dauerte das ganze natürlich viel zu kurz. Man hatte das Gefühl, es hätte nur 10 Minuten gedauert. Dies beweist natürlich das Talent der Band, richtig kurzweilig zu sein und die Massen in ihren Bann ziehen zu können. Doch wer immer noch nicht genug hatte, konnte später noch bei der Autogrammstunde der Band vorbeischauen. Vor allem Dolk war wie immer recht gutgelaunt und machte jeden Spaß mit. So durfte ihm eine Dame auch selbstgebastelte Bunny-Ohren aufsetzen. :-) Týr
hatten danach einen schweren Stand. Zwar hatten sie mit die beste
Spielzeit, aber wenn man direkt nach einer energischen Band wie Kampfar
spielen muss und dabei selbst nicht auch so enthusiastisch ist, hat man
eigentlich den Kürzeren gezogen. Die
gewünschte Hau-Drauf-Band konnte dann in Form von Unanimated ab
ca. 21 Uhr begutachtet werden. Die Melodic Deather aus Schweden droschen
ordentlich los und es wurde wieder bis in die hinteren Reihen gebängt.
Und das trotz offensichtlich großer Soundprobleme. Beim 2. Song war der
Bass komplett weg, also nicht mehr zu hören. Auch schien die Band sich
selbst in den Monitor-Boxen nicht gut zu hören, was man an ihren
angepissten Gesichtsausdrücken und den verzweifelten Blicken zu den
Sound-Technikern ausmachen konnte. Natürlich, Profis wie sie sind,
versuchten sie, das Beste aus dem Gig rauszuholen. Es wurde sogar ein
uralter Song gespielt, der vom 1. Demo stammt. Auch Koldbrann gaben eine Autogrammstunde. Im Gegensatz zu Kampfar waren sie aber eher die typischen Norweger, die ein wenig grimm wirkten. Na ja, gehört sich ja im BM eigentlich auch so. ;-) Ich weiß nicht, ob es auf dem gesamten Party San Gelände jemanden gegeben haben könnte, der Endstille noch nie live gesehen hat. Ich denke mal nicht. Insofern war es auch ein Leichtes für die Band, abzuräumen. Iblis kam zu „Dominanz“ mit blutiger Mähne auf die Bühne und veranstaltete erst’mal seinen gewohnten Blutwirbel (einfach headbangen, so dass das Blut herumwirbelt und alles rot punktet, was nicht weit genug weg ist). Es gab viel Pyro und Iblis kroch zwischen den Flammen herum wie ein Untier. Der Sound war klasse und so kam jeder Song von „Frühlingserwachen“ bis „Endstilles Reich“ hervorragend rüber. „The one I hate“, „Vorwärts“, „Bastard“ und „Among our glorious existence“ waren auch noch dabei, bevor mit „Navigator“ die letzte der geplanten Zugaben über die Bühne ging. Da der Applaus und die „Zugabe“-Rufe recht heftig waren, trieb Iblis die Band dann allerdings für eine weitere Zugabe auf die Bühne zurück, was Drummer M.D. mit dem Stinkefinger quittierte. „Ripping Angelflesh“ war dann wirklich der letzte Song des Gigs, bevor Iblis sich noch medienwirksam selbst mit Blut übergoss. Doch
das wahre Blutbad sollte nun erst folgen. Nämlich mit Bloodbath.
Und zwar in der Besetzung mit Mikael Åkerfeldt
an den Vocals. Geile Sache! Die gesamte Band kam in einheitlichem
Blut-Look auf die Bühne und Mr. Åkerfeldt
war unglaublich gut drauf. Das viele Pyro hätte die Band überhaupt
nicht gebraucht, denn die Fans sind sowieso von der ersten Sekunde an
ausgeflippt und die Stimmung war am Kochen. Mikael schien es voll zu
genießen, wieder Teil einer Band zu sein, die härtere Geschütze auffährt
als seine anderen Bands bzw. Projekte. Er growlte und grunzte bis man
meinte, ihm müsse doch langsam mal die Stimme versagen. Den
Abschluss des Festivaltages bildeten die UK-Deather von Bolt Thrower.
Diese hatten, man höre und staune, Wacken abgesagt um auf dem Party San
zu spielen. Eine Band dieses Kalibers brachte es natürlich mit sich,
dass beinahe alle Anwesenden Richtung Bühne liefen (von den Zeltplätzen
usw.). Ich glaube, erst zu diesem Zeitpunkt konnte man sich beim Blick
über’s Gelände ein Bild davon machen, wie viele Leute tatsächlich
da waren. Der Samstag begann mit Death von Imperious Malevolence und der Sänger der Band „schockte“ mit grimmer Mimik, wenngleich er auch sonst keine Show abliefern konnte, da er beim Singen auch die Saiten bedienen musste und somit vor’m Mikro bleiben und spielen musste. Aber die Abwechslung kam (neben seinen verschiedenen Gesichtsausdrücken) durch die Musik, es gab viele Tempiwechsel und satt auf die Mütze. Somit war es nicht weiter verwunderlich, dass es schon an die 700 Leute vor die Bühne zog. Dann kam eine der geilsten Bands des Tages: Insision aus Schweden, die es schon seit 1997 gibt. Und das um 15 Uhr... eigentlich viel zu früh für so brutalen Death. Der Frontmann der Band kam auf die Bühne und man dachte noch, er kann kein Wässerchen trüben. Doch von einer Sekunde zu anderen schrie er wie ein Berserker los (nachdem er sich selbst geschlagen hatte, um sich „in Stimmung“ zu bringen) und stellte erst’mal klar, was Sache ist und dass die Aufmerksamkeit der Bühne gehört und nicht dem Bier... und tatsächlich lockte er mit seinem Eröffnungs-Urschrei etliche Besucher in Richtung Bühne. Es folgte präzises Getrümmer, was einen dermaßen umhaut, dass man nicht weiß, wie einem geschieht. Eingängig, innovativ und sehr headbangtauglich. Dazu das tiefe Geröhre des charismatischen Frontmannes.... und zwischendurch immer mal Schreie von ihm (während er das Mikro NICHT bei sich hatte), die so laut waren, dass man sie trotzdem bis weit über die Menge hörte. Der gesamte Gig war a la carte und ich kann die Band als Live-Act absolut empfehlen... wer sie noch nie gesehen hat: nachholen! Für die Fans hier noch die Setliste: Before my altar, Depleting the non-being, The imminent vision, My fever, Into the cold, Sado god, Doubt denied, We did not come to heal, A ravenous discharge, World impaled. Es folgte eine weitere Band aus Schweden. Facebreaker, die Thrash/Death spielen, hatten nach Insision einen schweren Stand. Zwar waren sie auch nicht übel und auch ihr Repräsentator nach aussen hin, war ein potenter Sänger und ein Energiebündel, das sich nicht lumpen ließ. Da das Wetter mitspielte, hatten sie richtig viel Publikum, welches Sonne und Band genoss. Doch
eigentlich wartete ich auf Koldbrann, die nun gegen 17 Uhr ihren
Auftritt hatten (der letzte Party-San-Auftritt mit Drummer Tom, der später
leider gegangen wurde). Natürlich war mir auch klar, dass sicher
irgendwann Iblis von Endstille mit auf die Bühne kommen würde, um den
Song „Bestial Swarm“ zu performen. Ich bedanke mich hiermit (sofern
die beiden es lesen) bei den beiden Fans in der ersten Reihe, die mich
nach den 5 Minuten im Fotograben (ja, beim Party San ist zeitlich nicht
mehr drin für Fotos) noch mit in die erste Reihe gelassen haben, damit
ich auch später Iblis noch ablichten konnte. Danach
stürmte ein motovierter Iblis auf die Bühne und stahl Koldbrann
die Show. Eigentlich singt ja auch Mannevond mit, aber Iblis war so präsent
und immer ganz vorne am Bühnenrand, um mit dem Publikum zu
interagieren, dass kaum jemand dem Rest der Band Aufmerksamkeit
schenkte. Irgendwie gibt es ja in letzter Zeit auf dem Party San immer eine OP-Kittel-Fraktion. Dieses Mal waren es General Surgery, die Death/Goregrinder aus Schweden, die es auch schon seit 1988 gibt. Mit blutigen Gesichtern und Kitteln sorgten sie für den Grindspaß-Gig schlechthin. Mir Songs wie „If these walls could talk“, „Ambulance chaser“, „Fulguration“, „Necrodecontamination“, „Viva! Blunt force trauma”, “Cold storage fever” und vielen mehr begeisterten sie die Zuschauer und sorgten zwischen all den ernsten Bands für die Abwechslung, die manch einem ein Lächeln in’s Gesicht zauberte. Warum die Black Metaller von Vreid immer zur besten Zeit spielen dürfen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Klar, sie waren Mitglieder von Windir (und Windir waren klasse), und obwohl die Musik von Vreid spielerisch einwandfrei ist, hat sie keinerlei Melodielinien, die irgendwas in mir ansprechen. Insofern lasse ich es lieber, einen Bericht über die Norweger zu schreiben, ich würde mir zu ihnen eh nur krampfhaft was Gelangweiltes aus den Fingern saugen. Sorry. Hier nur zur Info die Setliste: Helvete, Jarnbyrd, Under Isen, Då draumen rakna, Svart, Raped by light, I krig, Pitch black. Gegen
20 Uhr war es Zeit für Metalcore. Metalcore zur besten Spielzeit?
Konnte ich irgendwie nicht nachvollziehen... dachte mir nur, das muss ja
dann wohl die beste Metalcore-Band sein, die Deutschland zu bieten hat. Maroon
heisst die Band und bewirkte einen kompletten Wechsel der Leute in den
vorderen Reihen. Und augenscheinlich war es eine Band zum Anfassen, die
ihren Fans Spaß bringt, denn die Leute warfen mit Würstchen und der Sänger
bedankte sich mit den Worten: „Vielen Dank für die Aufforderung, die
Hosen runterzulassen“. Außerdem wurden Gummifußbälle in Miniformat
geworfen, mit denen die Band dann auch kurz Fußball spielte und sie
in’s Publikum zurückschoss. Offene Bierdosen wurden ebenfalls mal
kurzerhand in die Fanmenge katapultiert. Das
wilde Treiben vor der Bühne konnte im Anschluss direkt fortgesetzt
werden, denn die stürmischen Finnen von Impaled Nazarene fuhren
als nächstes ihre Geschütze auf. Zwar hatten auch sie nur eine
dreiviertel Stunde Spielzeit, aber die nutzten sie gut. Es dauerte nur 2
oder 3 Songs, bevor der Frontmann der Band sich warmgesungen hatte und
seine anfängliche Zurückhaltung abgelegt hatte (vielleicht hat ihm ja
jemand gesagt, dass er sich beim Party San benehmen muss, weil er sonst
wie Høst
rausfliegt ;-) ...). Zusammen
mit Hail of bullets waren Legion of the damned die einzigen
Niederländer auf dem Festival, wenn ich mich nicht täusche. Aber
zumindest dürfen überhaupt mal einige Holländer auf dem Party San
spielen, ist dieses doch ansonsten eher Skandinavien-lastig (was jetzt
nichts Negatives ist... eher im Gegenteil). Während es bei den Niederländern nur zwei Bands waren, schaffte es aus Polen nur eine einzige auf’s Billing, und zwar nur die Elite: Behemoth. (Eigentlich schade, denn gerade in Polen gibt es sehr geile Black-Metal-Bands. „Hate“ oder „Massemord“ zum Beispiel.) Aber gut, Behemoth bringen es natürlich immer wieder voll. Mit ihren extra angefertigten Stage-Outfits kamen die gestandenen Kerle auf die Bühne und boten einen qualitativ hochwertigen Gig. Bei Behemoth braucht es keine animierenden Zwischenrufe an die Fans oder sonstigen Schnickschnack. Da geht alles automatisch von Null auf Hundert. Die Band kam, sah und siegte. So einfach war das.... Den
krönenden Abschluss bildeten Obituary. Die Florida-Deather boten
an Extras alles auf, was ging. Ein riesiges Banner, (fast?) das gesamte
Schlagzeug wurde umgebaut, ansprechende Deko und los ging’s. John
Tardy, der die natürliche Coolness wohl irgendwie in die Wiege gelegt
bekam, kam relaxt auf die Bühne und röhrte los. Frank Watkins (zukünftiger
Bassist von Gorgoroth) und Ralph Santolla, der seine Gitarrenkünste aus
dem Ärmel schüttelt, als wäre es das Leichteste von der Welt, boten
zusammen einen Gig der Sonderklasse. Dass die Massen von der ersten bis
zur letzten Minute des anderthalbstündigen
Auftritts ausflippten, muss sicher nicht extra erwähnt werden. Während
die Gitarristen ja sowieso auffallen, wenn sie so gut sind wie die von
Obituary, ist hier auch der Schlagzeuger immer ein Blickfang. Selten
habe ich jemanden gesehen, der so athletisch an den Drums ist wie er.
Insofern wurde ihm auch ein sehr langes Schlagzeug-Solo zugestanden, bei
welchem der Lichtkegel nur auf ihn gerichtet war, so dass man auch noch
von ganz weit hinten diese mörderische Leistung sah. Am
nächsten Morgen waren wir (dank einer nicht genannt werden wollenden
Person, die einfach nicht aufstehen wollte) so ziemlich die letzten, die
den Zeltplatz verließen. Und es war einfach unglaublich, was da so
alles liegen blieb. Damit meine ich nicht nur Müll, wie man ihn kennt
(Dosen, Flaschen, Papier etc.), sondern auch sonst alles, was man sich
(nicht) vorstellen kann: Zelte, Regenschirme, Kanister,
Gesellschaftsspiele und sogar Gaskocher und ein Sessel (!) wurden zurückgelassen.
Nicht zu fassen! Ich will echt keinen Metal-Fan mehr jammern hören, er
hätte zu wenig Geld! Es wäre echt mal interessant, wie hoch die Kosten
des Aufräumkommandos beim Party San sind...
|
(mehr Fotos von den Bands in den "festival photos"!!)
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