Obsidian – „Enslaved by nightmarest“ / demo

Eigenproduktion, 2005

Obsidian ist eine Black- /Death Metal Band, die aus Californien /USA stammt. Die Band startete ca. im Jahr 2000, und nach vielem Herumsuchen hatte die Band endlich das komplette Line Up gefunden. Obwohl eines der Mitglieder gegenwärtig weit weg wohnt, arbeiteten sie hart an ihrem ersten kompletten Album namens „Apocalyptic Prologue“.
Als sie mir eine Kopie ihres Demos „Enslaved by nightmares“ schickten, war ich wirklich über die Qualität der Musik überrascht. Natürlich ist es kein komplett gemastertes, ausgefeiltes Album, aber für ein Demo ist die Soundqualität wirklich nicht schlecht! Obsidian bringt euch eine Mixtur aus Death und Black Metal mit einem melodischen Hintergrund.
Von dem Moment an, an dem du den Startknopf deiner Stereoanlage bedienst, wirst du von einer nahezu 25 Minuten langen, 3-Songs beinhaltenden Komposition weggeblasen. Der erste der drei Songs, „The edge of sanity“ beginnt mit einer kurzen Schlagzeugwalze, der harte, schnelle Gitarren gepaart mit kraftvollem, donnerndem Schlagzeug folgen. Der Song arbeitet sich durch ein Arsch-tretendes Riff ehe der Gesang einsetzt. Eine tiefe, eisige Black Metal Stimme füllt die Teile ohne Lyrics mit Schreien in hoher Tonlage aus. „The edge of sanity“ ist eine sehr kraftvolle Komposition mit Texten, die die von den meisten Demobands, die ich bisher hörte, übertreffen. Nach etwa fünf Minuten beginnt ein epischer Teil mit einem langsamen Rhythmus und einer Orgel im Hintergrund, so dass eine sehr spezielle Atmosphäre entsteht. Nur etwas über eine Minute später kehrt der Song zu seiner ursprünglichen Geschwindigkeit und Kraft zurück. Alles in allem ist das ein sehr guter Song mit genug Energie, um einer Menge berühmter Metalbands gewachsen zu sein.
Der nächste Track „Prophecies of will“ entstand, als zwei Bandmitglieder entschieden, eine Hommage an Old School Metal zu schreiben. Der Song beginnt epischer und langsamer als der vorherige, obwohl die Kraft der Musik erhalten bleibt. Mit den Keyboards im Hintergrund wird eine weitere großartige Atmosphäre geschaffen, so dass das Lied wirklich toll beginnt. Nach einer Minute nimmt das Tempo zu, und der Gesang setzt ein, der sich überraschender Weise viel besser als auf dem vorangegangenen Song anhört. Wenn du gedacht hast, das erste Lied war gut, dann ist dieses Lied sogar noch besser! Die Qualität der technischen Fähigkeiten auf diesem Demo wird durch diesen Song noch unterstrichen, wenn die Musik geschwind zwischen schneller, schreiender Gitarrenarbeit mit heftigem Schlagzeug und langsamen, epischen Teilen hin und herwechselt.
Der letzte Song des Demos „Unholy retribution“ enthält einen progressiveren Anstrich. Mit einem langsamen und ausgezeichneten Intro, das nach einer Minute von schreienden Gitarren abgelöst wird, ist es eine gute Wahl, die 25-minütige, musikalische Tour enden zu lassen. Während wir zu dem Tempo und der Kraft zurückgelangen, die das Demo als Hauptstruktur den halben Song aufweist, setzt der Gesang ein. Es ist wieder die hohe, schwarze Stimme aus dem ersten Song, aber diesmal variantenreicher, was ich sehr schätze.
Das Demo „Enslaved by nightmares“ ist meiner Meinung nach wirklich ein großartiges Demo. Obwohl sie großartige Black und Death Metal Anteile in ihrer Musik haben, wissen sie, wie man es hier und da mit epischen Parts und einem leicht progressiven Anteil mischen kann. Obsidian ist bestimmt keine Band, die wir vernachlässigen sollten, hört sie euch an und geht sicher, eure Augen nach diesen Jungs offen zu halten!

Anspieltips: “Prohecies of will” und “Unholy retribution”

8,5 von 10 Punkten

Review von Rhoutna / Übersetzung von Wiebke

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