Rutthna – „Doomsdaylight“

(Black Lodge – Mai 2005)

Das ist die Überraschung des Jahres für mich! Diesen Band Namen müsst ihr euch unbedingt merken, wenn ihr Black Metal mögt!  Jocke von (normalerweise) „Thyrfing“ hat sich an einem Black Metal Projekt versucht (zusammen mit Dennis Ekdahl von „Raise Hell“), welches unglaublich gut gelungen ist!
Hier bekommt ihr wirklich das volle Black Metal Programm geboten: dunkle, grimme und menschenfeindliche Musik mit gequälter tiefer rauer Stimme von Jocke (ich war wirklich sehr positiv überrascht von seiner tiefen frostigen Stimme und seinem gesanglichen Können, das hätte ich von einem Schlagzeuger nicht wirklich erwartet).


Gleich der erste Track „Doomsdaylight“ überrollt euch wie ein Gewitter, das den Himmel schwärzt. Die skurrilen Geräusche, die als Einleitung dienen, erinnern mich an Horrorszenarien aus Filmen, in denen die Opfer bei lebendigem Leib gefressen werden. Und dies geht nahtlos über in eine bösartig brodelnde Stimmung des Songs, hervorgehend aus einer wirklich ausgefeilten Komposition, handfester Schlagzeug-Arbeit, gnadenlosen Growl-Gesängen, wobei die Gitarre diese düstere Atmosphäre noch unterstützt.

Die brutale trostlose Szenerie wird in “Bleed your wounds” fortgesetzt, bevor es noch härter und ernster zur Sache geht mit “Season of huge mortality”, welcher gleichzeitig mein Lieblingstrack des Albums ist. Dieses Stück des Albums ist in jeder Hinsicht weit über Standard und Durchschnitt. Der Beat des Schlagzeugs ist wirklich wild und leidenschaftlich, und die Gitarrenriffs und das Gegrunze verursachen wirklich apokalyptische Vorstellungen vor dem geistigen Auge. Diesen Track könnte ich mir wirklich immer und immer wieder reinziehen... es ist wirklich das brutalste und gandenloseste Stück der CD, und ich kann nicht genug bekommen davon.
„Daughter of Chaos“ mit seinem mittlerem Tempo und dem aufregenden Riffing erzeugt eine eher dramtische Stimmung, aber dies ist nicht überzubewerten, es ist trotzdem noch bester BM wie ich ihn mag.
Noch ein letztes Mal bekommen wir mit “Words of prey” das volle Brett um die Ohren gehauen bevor der erste Teil des Albums sein Ende im dominanten Schlagzeug und kräftigen, sogar ein wenig melodischen, dennoch düsteren Untergangsmelodien im Hintergrund und außergewöhnlich bösartigem Gegrunze findet.

Der 2. Teil des Albums beinhaltet 2 Songs von Rutthna’s erster Demo- Veröffentlichung „Decomposing eve“ (das leider nur in mittelmäßiger Qualität aufgenommen worden war seinerzeit.... und ein dritter Song war zurückgehalten worden, weil Jocke nicht 100% ig zufrieden gewesen war damit.... insofern war es wirklich Zeit für eine Überarbeitung der Aufnahmen).
Auch diese 2 Songs sind nichts als hammerharter BM mit tiefen röhrenden Gesängen... primitiv und roh.
Es finden sich derbe Beats im Mittelteil des 5:19 min. langen „The fifth angel“, welches abwechslungsreich und leicht todes-melodisch daherkommt! Die Lyrics beschäftigen sich mit der Apokalypse und den letzten Tagen der Erde, inspiriert von der Geschichte des 5. Engels in der Bibel. Immer weiter wird man von der rohen Schwermut des Songs in den Bann gezogen.
„Evolutions end“ kommt nicht ganz so gewaltig und krachend daher, bietet aber ebenfalls einige gute und neue Ideen und bietet somit eine fantastische Abwechslung zu dem, was man ansonsten so im Black Metal Bereich findet.
Ich persönlich würde es grandios finden, wenn diese Band die Chance bekäme, live aufzutreten. Ich bin mir sicher, dass sie total gnadenlos abräumen würden und die Headbanger ihre Nackenmuskeln noch Wochen später spüren würden.
Alle Daumen hoch für Rutthna! Wer das nicht mag, mag keinen Black Metal.
Anspieltips: “Season of huge mortality” und “The fifth angel"

10 von 10 Punkten!                                                                               Review von Twilightheart

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