Satariel – "Hydra"

(Regain Records / VÖ: 27. Juni 2005)

Nachdem Marcus Norman von Naglfar die Band “Satariel” lobend und als gute Musiker erwähnt hat (siehe „Interviews“ Rubrik), lag mir natürlich viel daran, das Demo hierzu zu bekommen, um es zu reviewen und mir selbst ein Bild machen zu können. Hier ist es nun also, und ich muss sagen, es ist eine Herausforderung.
Denn diese Band lässt sich wirklich in keine der gängigen Schubladen stecken. „Satariel“ werden zwar zuweilen als Death- oder Thrash Metal Band betitelt, aber irgendwie ist es vielmehr als das. Gleich der Stil des ersten Tracks „The Freedom Call“ hat mich an Primoridal`s neues Album erinnert, aber natürlich nur entfernt, denn „Satariel“ haben wirklich einen ganz eigenen Stil. Zwar enthält das Album tatsächlich etliche Thrash- und Death- Elemente, aber ansonsten ist es ein Mix aus leidenschaftlichen Melodien und Kompositionen auf der einen Seite und aus agressiven bzw. zum Teil auch gequälten und manchmal sogar traurigen Gesängen in mittlerer Tonlage auf der anderen Seite, immer in einer ausgewogen Mischung aus leicht growligem und oftmals klarem Gesang.
Während auch der 2.Song „Be you angel, be you beast“ einen eher melancholischen Touch hat (obwohl durchaus durchbrochen von energischen, rohen Passagen), ist der 3. Track „Claw the clouds“ schon eher der Hammer. Zum einen geht die Grundmelodie sofort ins Ohr, zum anderen spielt die Lead-Gitarre hier ein paar aufwirbelnde Soli in den Gesangs-Breaks, und alles in allem stellt sich in diesem Track der ureigene Stil von Satariel heraus, der einerseits typisch und andererseits mit Worten nicht zu beschreiben ist, ausser dass es mächtig rockt. Für Fans des rohen Black Metal ist diese Scheibe absolut NICHTS... aber wer es gerne etwas melodischer mag, mit viel Abwechslung und vielen neuen frischen Ideen in den Kompositionen, der sollte sich dieses Album doch zulegen. Man muss dem Album allerdings schon mindestens 3 oder 4 Durchläufe geben, um wirklich alles aufnehmen zu können und die vielen feinen Details zu erfassen bzw. auf sich wirken lassen zu können.
Der absolut stärkste Track des Albums ist definitiv „Vengeance is hers“, zu welchem ich die Band unbedingt demnächst in einem Interview befragen muss, denn hier scheint es um eine Vergewaltigung zu gehen bzw. darum, wie wir Menschen über dieses Thema denken und was wir hierzu fühlen. Ansonsten ist dieser Song auch melodisch der intensivste und eingängigste. Treibende Drums und Bässe, dazu grossartig-aufwühlende Gitarren-Riffs und hingebungsvoller Gesang. Ansonsten handeln die Lyrics der restlichen Songs alle von eher bizarren Themen und Gedanken um den Willen der Menschheit, basierend auf okkulten Themen (denn Sänger Pär hat viele Jahre lange okkulte Magie und Traditionen studiert). Diese Texte setzen sich unter anderem damit auseinander, ob alles im Leben Schicksal ist oder nicht... oder ob doch Gott und Satan die Hand im Spiel haben. Und so sprudeln auch die restlichen 6 Songs vor Energie fast über. Ob man dem gewachsen ist, muss jeder selbst entscheiden. Einerseits ist die Musik anfangs schon irgendwie schwer verdaulich, andererseits ist es auch ein Erlebnis der anderen Art, da der Stil dieser Band, wie bereits gesagt, anders ist als alles, was sonst so auf dem Markt ist momentan. Für Experimentierfreudige auf jeden Fall eine Empfehlung!
Anspieltip: „Vengeance is hers“ und „The Springrise“. Mehr Info auf: www.satariel.com

Punkte: 6,5 von 10                                                                                         Review von Twilightheart

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