Nachdem
Marcus Norman von Naglfar die Band “Satariel” lobend und als gute Musiker
erwähnt hat (siehe „Interviews“ Rubrik), lag mir natürlich viel daran, das
Demo hierzu zu bekommen, um es zu reviewen und mir selbst ein Bild machen zu können.
Hier ist es nun also, und ich muss sagen, es ist eine Herausforderung.
Denn diese Band lässt sich wirklich in keine der gängigen Schubladen stecken.
„Satariel“ werden zwar zuweilen als Death- oder Thrash Metal Band betitelt,
aber irgendwie ist es vielmehr als das. Gleich der Stil des ersten Tracks „The
Freedom Call“ hat mich an Primoridal`s neues Album erinnert, aber natürlich
nur entfernt, denn „Satariel“ haben wirklich einen ganz eigenen Stil. Zwar
enthält das Album tatsächlich etliche Thrash- und Death- Elemente, aber
ansonsten ist es ein Mix aus leidenschaftlichen Melodien und Kompositionen auf
der einen Seite und aus agressiven bzw. zum Teil auch gequälten und manchmal
sogar traurigen Gesängen in mittlerer Tonlage auf der anderen Seite, immer in
einer ausgewogen Mischung aus leicht growligem und oftmals klarem Gesang.
Während auch der 2.Song „Be you angel, be you beast“ einen eher
melancholischen Touch hat (obwohl durchaus durchbrochen von energischen, rohen
Passagen), ist der 3. Track „Claw the clouds“ schon eher der Hammer. Zum
einen geht die Grundmelodie sofort ins Ohr, zum anderen spielt die Lead-Gitarre
hier ein paar aufwirbelnde Soli in den Gesangs-Breaks, und alles in allem stellt
sich in diesem Track der ureigene Stil von Satariel heraus, der einerseits
typisch und andererseits mit Worten nicht zu beschreiben ist, ausser dass es mächtig
rockt. Für Fans des rohen Black Metal ist diese Scheibe absolut NICHTS... aber
wer es gerne etwas melodischer mag, mit viel Abwechslung und vielen neuen
frischen Ideen in den Kompositionen, der sollte sich dieses Album doch zulegen.
Man muss dem Album allerdings schon mindestens 3 oder 4 Durchläufe geben, um
wirklich alles aufnehmen zu können und die vielen feinen Details zu erfassen
bzw. auf sich wirken lassen zu können.
Der absolut stärkste Track des Albums ist definitiv „Vengeance is hers“, zu
welchem ich die Band unbedingt demnächst in einem Interview befragen muss, denn
hier scheint es um eine Vergewaltigung zu gehen bzw. darum, wie wir Menschen über
dieses Thema denken und was wir hierzu fühlen. Ansonsten ist dieser Song auch
melodisch der intensivste und eingängigste. Treibende Drums und Bässe, dazu
grossartig-aufwühlende Gitarren-Riffs und hingebungsvoller Gesang. Ansonsten
handeln die Lyrics der restlichen Songs alle von eher bizarren Themen und
Gedanken um den Willen der Menschheit, basierend auf okkulten Themen (denn Sänger
Pär hat viele Jahre lange okkulte Magie und Traditionen studiert). Diese Texte
setzen sich unter anderem damit auseinander, ob alles im Leben Schicksal ist
oder nicht... oder ob doch Gott und Satan die Hand im Spiel haben. Und so
sprudeln auch die restlichen 6 Songs vor Energie fast über. Ob man dem
gewachsen ist, muss jeder selbst entscheiden. Einerseits ist die Musik anfangs
schon irgendwie schwer verdaulich, andererseits ist es auch ein Erlebnis der
anderen Art, da der Stil dieser Band, wie bereits gesagt, anders ist als alles,
was sonst so auf dem Markt ist momentan. Für Experimentierfreudige auf jeden
Fall eine Empfehlung!
Anspieltip: „Vengeance is hers“ und „The Springrise“. Mehr
Info auf: www.satariel.com
Punkte:
6,5 von 10
Review von Twilightheart
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