Finntroll / Naglfar / Amoral  -  München,  10. April 2005

Voller Erwartungen machte ich mich am Sonntag (10. April) auf den Weg in`s „Metropolis“ hier im schönen München, denn im Gegensatz zu den vielen Finntroll-Fans, die dem Humppa fröhnen wollten, fieberte ich doch eher dem Auftritt von „Naglfar“ entgegen, da dies für mich deren erster Auftritt in der neuen Band-Zusammensetzung war. Jens hat Naglfar ja leider verlassen, und nun hat Ex-Bassist Kris seinen Job als Sänger übernommen, während Morgan Lie neu dazugekommen ist und den Job am Bass übernommen hat. Also alles ziemlich spannend.

So kam ich also gegen 17:30 Uhr an der Halle an und wurde von Andreas Nilsson (seineszeichens Gitarrist bei Naglfar) am Eingang abgeholt, denn ich durfte früher rein, um noch den Soundcheck anschauen zu können.

Zuerst lernte ich aber noch das neue Bandmitglied Morgan kennen. Mal abgesehen davon, dass er sehr klein und niedlich ist (und in natura überhaupt nicht so aussieht wie auf dem Promo-Foto auf der Naglfar Webseite), ist er überaus nett und natürlich. Man kann sich super mit ihm unterhalten.

Dann sprang auch schon Wilska an uns vorbei, Richtung Bühne, denn es war Zeit für den Soundcheck von Finntroll. Und ich muß sagen, dass ich selten eine Band gesehen habe, die so viel Spaß beim Soundcheck hat (auch wenn wegen dem schlechten Sound von Zeit zu Zeit der Techniker im Dreieck sprang und alles niederbrüllte), denn da wurde gelacht (wie das nachfolgende Foto beweist) und ab- und zu sprang Wilska „gazellengleich“ auf der Bühne herum und tanzte wild zu den Songs die geprobt wurden.

Auf jeden Fall hatten die Herren richtig Spaß dabei. Um irgendwelchen Ärger zu vermeiden, habe ich Routa besser vorher gefragt, ob es ihm recht ist, wenn ich Fotos vom Soundcheck mache. Aber er hat sein Okay gegeben, deshalb kann ich euch noch ein paar mehr zeigen:

Leider war der Klang in der Halle so schlecht, dass die Proben so lange dauerten, dass Naglfar nur noch kurz ihre Gitarren stimmen konnten, aber nicht mehr richtig proben konnten. Hier mal ein paar Fotos davon:

Das selbe galt für “Amoral” aus Finnland, die dann schonmal in einer Ecke der Halle vor sich hinspielten, da nicht klar war, ob sie überhaupt Zeit haben würden zum Proben. Das sah dann so aus:

 

Nach einer Weile des gelangweilten Rumsitzens wurden dann endlich die Türen für die Besucher geöffnet. Man sah auch hier und da Mitglieder anderer bayrischer Bands in der Menge (tja, wenn Naglfar kommen, lässt sich eben keiner lumpen).

Nachdem ich meinen Platz in der 1. Reihe gefunden hatte (neben Claudia, einer alten Bekannten) konnte der Abend beginnen und „Amoral“ erklommen die Bühne.

 

Leider kann ich nicht viel mehr schreiben (welche Songs gespielt wurden o.a.), denn ich habe die Band noch nie live gesehen und habe auch keine CD von denen, sorry. Manche ihrer Tracks klangen cool, aber eine Kaufempfehlung würde ich trotzdem nicht aussprechen. Aber ich kann auch nicht wirklich urteilen, da ich wegen der schlechten Klangqualität in der Halle nicht viele Feinheiten der Songs hören konnte, sondern nur das Gröbste. Trotzdem schafften sie es, die Menge schon mal in Stimmung zu bringen für das, was da noch kommen sollte. Hier ist trotzdem noch ein Foto der Band für die Fans unter euch (viel mehr Fotos aller 3 Bands werden in den nächsten 3 Tagen in der „Photos“ Rubrik vom Sheol Magazine online gestellt werden!)

Danach war es Zeit für Naglfar aus Schweden. Das erste, was bei ihnen sicher auffiel, war die Erscheinung (inklusive Outfit, Mimik und Gestik) von Kris als neuem Vokalist, der ja auch erst mal mit seinem neuen „Haarschnitt“ schockte > die langen Haare ratzekahl ab... nix als Glatze und Make Up! Über ihn gehen die Meinungen ja gehörig auseinander. Manche Fans finden`s super scheiße, wie er sich kleidet (vor allem das Outfit, was unter`m Ledermantel zu sehen war, fand wenig Anklang) und dass er die Passagen zwischen den Songs nicht mit normaler Stimme spricht, sondern krächzt und röhrt. Aber von anderen wieder hörte ich, dass er durch all dies wie der Teufel persönlich wirkt auf der Bühne. Nun ja, optisch sah Jens sicher besser aus (zumindest aus weiblicher Sicht), aber Kris wirkt eben wirklich teuflischer und undurchschaubarer... was sicher besser zum Image der Band und den Aussagen ihrer Songtexte passt. Aber ich will seine Leistung nicht am Aussehen festmachen, sondern an der Stimme, und die passt wirklich zu Naglfar wie die Faust auf`s Auge, auch und vor allem LIVE. Ich denke also, es war richtig, IHN als Sänger zu nehmen, und nicht jemanden völlig Neues.

Leider hatten Naglfar mit dem selben extrem schlechten Sound zu kämpfen wie die anderen Bands auch. Andreas’ Gitarre war wohl überhaupt nicht zu hören, und auch manch andere Geräusche vermischten sich ab-und zu zu einem einzigen Geräusche-Brei. Aber dies lag wirklich an der Technik, denn für die musikalischen und spielerischen Fähigkeiten der Band unter normalen Bedingungen lege ich meine Hand in`s Feuer.

 

Naglfar begannen mit ihren Klassikern “Of Gorgons Spawned through witchcraft” und “Wrath of the fallen” und machten weiter mit einem meiner Favouriten “Emerging from her weepings”. Danach bekamen wir einen der neuen Songs vom demnächst erscheinenden Album “Pariah” um die Ohren gehauen, nämlich den Song „A swarm of plagues”. Ich konnte zwar (wegen der Qualität mal wieder) keine Details raushören, aber alles in allem hat der Track ein ziemliches Tempo drauf und kommt extrem misantropisch rüber.

(crowd @ Naglfar)

Als nächstes folgte “Blades” und im Anschluß “Horncrowned majesty” und “The Brimstone gate”. Die Menge fand Gefallen am Gig, denke ich, denn es wurden die Mähnen geschüttelt, was die Nackenmuskeln hergaben. Und es sollte noch einen weiteren Leckerbissen vom neuen Album geben, ein Stück namens „Spoken words of venom”, welcher mir viel besser gefiel als der andere. Und danach kam der krönende Abschluß des Auftritts, in Form meines Favouriten von Naglfar: „I am vengeance“ (ich liebe den Song einfach, er ist so voller Haß und Wut und Abneigung).

Ach, und bevor ich`s vergesse: Morgan, der Neue am Bass, hat seine Sache wirklich gut gemacht. Er passt hervorragend in die Band... es fühlt sich an, als wäre er schon immer dagewesen, so was wie`ne „Eingewöhnungsphase“ habe ich bei ihm überhaupt nicht gebraucht.

 

Aber ich will auch nochmal den Schlagzeuger erwähnen (ihr wißt schon, der Typ hinten im Dunkeln der Bühne, den man beim Fotos-Machen und Erzählen gerne mal vergißt, obwohl er einen der härtesten und schweißtreibendsten Jobs auf der Bühne hat). Mattias hat sich technisch weiterentwickelt seit letztem Jahr (dies wurde auch von anderen Konzertbesuchern bestätigt), also mal ein großes Lob an ihn. Guter Job!

Um weitere Fotos vom Konzert von Naglfar zu sehen: HIER klicken!

So… und dann war es soweit: die wildeste Party des Abends im Umkreis von 100 Kilometern konnte beginnen: Finntroll enterten die Bühne! Muß ich jetzt wirklich noch erwähnen, daß die Menge (wie bei absolut jedem Finntroll Gig, bei dem ich in der Vergangenheit war) total ausgeflippt ist? Da wurde gesprungen, geschoben, gedrängelt, mitgeschrien, wild abgeschüttelt... und natürlich war da der Finntroll-typische Endlos-Strom von Fans, die die Bühne erklommen, Wilska einmal die Hand schüttelten und zurück in die Menge sprangen, um über die Köpfe zu surfen. Holy divers, ihr wisst schon....

Natürlich blieben auch Finntroll nicht vom schlechten Sound verschont. Am Anfang habe ich Wilska`s Stimme überhaupt nicht gehört, das klang so, als wäre das Mikro aus. Aber da man ihn zwischen den Songs mit seinen Kommentaren hören konnte, war das Mikro wohl nur extrem zu leise. Sehr schade! Aber Finntroll machten professionell weiter und ließen sich die Stimmung nicht verderben.

Ich kann jetzt nicht alle Songs nennen, die sie gespielt haben, denn es ging Schlag auf Schlag, aber die folgenden waren auf jeden Fall dabei: Jaktens tid, Grottans barn, Rivfader, Ursvamp, Nattfödd, Fiskarens fiende, Elytres und ganz besonders “Trollhammaren”, welches wohl der Favourit der Fans war, denn die Menge wurde zum Berserker und absolut jeder grölte den Refrain mit!

Routa applaudierte am Ende sogar für die Fan-Menge, denn er schien die super leidenschaftliche Stimmung unter den Fans total genossen zu haben. Alles in allem war es ein voller Erfolg. Ich glaube, dass jeder zufrieden nach hause ging danach, denn obwohl der Sound nicht okay war, hatten doch alle Spaß und haben zusammen eine einzige große Party mit Finntroll gefeiert. (Um weitere Fotos vom Konzert von Finntroll zu sehen > HIER klicken!)

<<<zurück zur Hauptseite

<<<zurück zu "Concertreports"