Endstille, Totenmond, Blutwald
Augsburg/ Deutschland, 28. Februar 2009
(Bericht: Twilightheart)
Der
schneereiche Februar sollte seinen Abschluss mit einem schönen Ereignis
finden. Nachdem Endstille ja länger nicht mehr in Süddeutschland
waren, beehrten sie am 28.2. wieder einmal die „Kantine“ in
Augsburg. Da dies passenderweise ein Samstag war und die Strassen seit
langem auch mal wieder eisfrei waren, blieb einem ja eigentlich keine
Wahl, als sich auf den Weg zu machen! Die „Kantine“ liegt etwas abseits in einem Gebiet mit wie geklont aussehenden Häuserblocks (welche allerdings recht verlassen aussahen, vielleicht war dies früher mal eine Gegend, wo Stationierte einquartiert waren, keine Ahnung... ). Jedenfalls schien die Lage so günstig, dass sich selbst bei enormer Lautstärke im Club niemand davon gestört fühlen würde. Außerdem gibt es direkt davor reichlich Parkplätze, was den Standort gleich noch attraktiver macht. Es warteten auch schon etliche Endstille-Fans vor der Kantine auf den Einlass, der alsbald auch begann. Da der Gig erst ab 18 war, wurden auch gleich ein paar Jungendliche „aussortiert“, die erst’mal nicht rein durften. Diese standen dann an der Seite und grummelten vor sich hin. Keine Ahnung, ob die dann später tatsächlich wieder gegangen sind. Der
Club sieht von innen zwar auf den ersten Blick recht klein aus, aber ich
denke mal, wenn’s drauf ankommt, passen schon über 300 Leute rein.
Die Bühne selbst ist ideal zum Headbängen (kniehoch), aber leider war
der Sound in der Halle nicht der Beste. Nun folgten „Totenmond“, eine Band, deren Musik nicht unbedingt leicht verdaulich ist. Ich persönlich kannte sie nicht, obwohl man mir erzählte, dass es die Band schon viele Jahre gibt und sie Freunde von Endstille sind. Vom Stil her haben sie allerdings mit Black Metal nichts gemein. Die Musik ist eigentlich eher independent (bzw. avantgardistisch, falls dieses Wort besser zum Metal passt), wohl auf einer Death-/Thrash-Basis, aber auch mit einem Schuss Doom oder an anderer Stelle einem Schuss Punk. Auf jeden Fall eine Band mit ganz eigenem Stil, die man in keine der üblichen Schubladen stecken kann. Sie schienen auch ihre eigenen Fans mitgebracht zu haben, denn als sie die Bühne betraten, bekamen sie unglaublich viel Applaus von den inzwischen ca. 200 Besuchern. Trotz einiger technischer Schwierigkeiten (zuviel Hall auf einem Mikro und eine Gitarre musste an den Monitoren nachkorrigiert werden) war der Gigbeginn bombastisch. Es wurde beim ersten Stück viel Wert auf Effekte beim Licht (dunkles Licht und im Hintergrund Gegenlicht, so dass man eigentlich nur die Silhouetten sah) und auf Pomp (in der Musik) gelegt, während es später wieder mehr thrashige Stücke gab, zu denen die Fans headbangen konnten. Der
Bühnennebel war dem Sänger der Band wohl zu mickrig mit den paar
wenigen Schwaden, die da rauskamen, denn er rief: „Die Nebelmaschine
ist ja ein Brüller“, bevor er mit seiner kratzigen Stimme das nächste
Stück anstimmte. Die sehr abwechslungsreiche, effektvolle Musik ist
zwar bestimmt nicht jedermanns Sache, war aber bei diesem Gig ein
gelungener Kontrast zu den beiden BM-Bands. Wodka-Service: Nach
nur ganz kurzer Umbaupause war es auch schon Zeit für die Headliner: Endstille. Iblis
erzählte uns, dass das neue Album eigentlich am 17.2. hätte erscheinen
sollen, widrige Umstände dies aber hinauszögern. Außerdem schmierte
er uns auf’s Brot, dass es heute auch keine Songs von eben diesem
neuen Album geben wird, während er uns mit dem Stinkefinger sein
Bedauern darüber ausdrückte. Und nachdem er noch erzählt hatte, dass
das neue Album Der "Verführer“ heißen soll, wurden im Publikum
gleich ein paar sarkastische oder spaßige Bemerkungen getuschelt, wie
zum Beispiel „Was!? Das Album wird ‚Der Führer’ heissen!? Wenn
das mal keinen Ärger gibt....“
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