Sycronomica, Festering Saliva, Helfahrt, 
Inner aggression, Common Grave 

München, 3. Oktober 2007

(Bericht: Twilightheart)

Am 3. Oktober fanden sich so ziemlich alle alteingesessenen Münchner Metal-Fans im Metropolis ein, denn einige der bekannteren Münchner Bands luden zum Konzert. Sycronomica feierten Ihr „10 years anniversary – festival“ zusammen mit Festering Saliva. Den Support bildeten die Kollegen von Helfahrt und 2 Death-Metal-Bands, Common Grave und Inner Aggression.
Bis ca. 18 Uhr war der Eintrittspreis niedriger als später, und dies hatte tatsächlich zur Folge, dass schon recht viele da waren, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob nicht halb München auf den Gästelisten gestanden hat. ;-) Naja, einmal in 10 Jahren kann man schon...

Inner Aggression eröffneten den Abend und überzeugten sofort. Technisch ziemlich innovativ und mit deutschen Texten sorgten sie erstmal für Stimmung, und ich möchte meinen, dass ihnen viel mehr Leute bis Gig-Ende zugehört haben als manch folgender Band.

Leider waren sie es auch, die die schlechte Nachricht überbrachten, dass Nights Blood (eine Dissection-Cover-Band, die eigentlich der Rausschmeisser des Abends hätte sein sollen) nicht spielen werden. Zu schade, denn das wäre die Gaudi schlechthin geworden > Mitglieder Münchner Bands spielen die alten Dissection-Songs. Naja, ein anderes Mal vielleicht... ?
Common Grave lieferten Death-Metal mit thrashigen Anleihen und tiefen Growl-Vocals ab und konnten trotz einiger Spielfehler eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vor allem der Sänger mit seiner Hingabe auf der Bühne kam gut rüber; und auch den anderen Bandmitgliedern kann man enthusiastischen Einsatz nicht absprechen. Ein paar Leutchen in den vorderen Reihen ließen es sich also auch hier nicht nehmen, sich ordentlich warmzubängen.

Helfahrt waren die erste Band, die mit ihrem Pagan-Metal stilmäßig für Abwechslung an diesem Abend sorgten. Ich habe die Band so lange nicht mehr live gesehen, dass ich tatsächlich die Songs nicht mehr erkannt habe. Vielleicht lag es auch ein wenig am Sound (oder an meinen Ohren), denn ich hörte zeitweilig nur Geräuschebrei. Doch später kristallisierten sich doch einige Songs heraus, die ich kannte, z.B. Luznacht. Die Band, oder zumindest Vokalist Max, kam mir um einiges aggressiver als früher vor, was dem Gig natürlich eine würzige Note gab. Claudia (Sheol-Crew) war jedenfalls sehr begeistert von der Art, wie Helfahrt ihr Material rübergebracht haben. Auch das exzellent gewählte Bühnenlicht tat sein übriges, es sorgte bei jeder Band des Abends für perfekte visuelle Stimmung. Doch zurück zum Gig. Ein wenig wurmte es schon, die beiden Zwillinge auf der Bühne zu sehen, denn sie hätten später ebenfalls in Nights Blood spielen sollen, was wie oben erwähnt, ausgefallen ist. 
Sänger Max war wie bei jedem Gig ein Frontmann der Sonderklasse, an Mimik und Gestik wurde wieder alles geboten, was ging. Und so war es nicht verwunderlich, dass recht viele Fans komplett Party vor der Bühne machten und eine verdammt gute Zeit hatten.

Und dann eeeeendlich endlich endlich war es nach jahrelanger Abstinenz soweit: Festering Saliva, die Splatter-Deather, gaben uns live endlich mal wieder die Ehre. Irgendwie hatte ich in diesem und im letztem Jahr das Gefühl gehabt, dass in München livetechnisch irgend etwas fehlt. Als Festering Saliva dann live vor mir auf der Bühne standen, wusste ich, dass SIE es gewesen waren. Mit „Realm of the forgotten“ legten sie los. Natürlich musste sich Vokalist Roland erstmal einsingen, die Vocals kamen vorerst nicht ganz so ultra-brutal rüber wie in früheren Zeiten. Aber im Laufe des Gigs wurde es besser. Er bat dann auch gleich mal die Gäste näher vor die Bühne, schliesslich braucht er als Rampensau der Superlative in der ersten Reihe Gesichter, die er angrowlen kann. ;-)

Nach dem endgeilen „Military Song“ wurde ein neuer Song vorgestellt, „Don’t stare“ und es wurde auch gleich dazugesagt, dass dies zu Testzwecken dient. Live kam der Song in der Tat nicht so heavy rüber wie die alten Stücke. Aber gut, wer kann das nach 1 Mal hören schon wirklich beurteilen, ausserdem klingt eine CD-Version vielleicht dann viel besser. Naja, aber gleich danach wurde die Stimmung wieder hochgeschraubt, denn es folgte einer meiner Favoriten nach dem anderen: „The isle of nightmare“, „Drowning in a pond of fear“ und „On your knees“.
Als Überraschungseffekt kam Olli von Sycronomica zu einem Song am Bass mit auf die Bühne (ja, er hat früher bei Festering Saliva gespielt), sowie ein dritter Gitarrist, ich nehme an, dass es sich hier ebenfalls um ein ehemaliges Bandmitglied gehandelt hat. Die vielen Gitarren auf der Bühne wurden mit „Was Iron Maiden können, können wir schon lange“ kommentiert. Das ganze war natürlich echt geil, dauerte aber nur einen Song lang.

Zum "hardest working man" der Woche hätte man übrigens Jonas am Schlagzeug küren sollen, denn erst 4 Tage vorher musste er mit Obscura das gesamte Programm live abspulen, und es hätte mich nicht gewundert, wenn er auch bei Nights Blood am Schlagzeug gesessen hätte, wenn der Gig stattgefunden hätte.
Doch zurück zu Festering Saliva. Nicht nur Jonas gab alles, sondern auch die anderen Bandmitglieder, allen voran natürlich Roland, der (trotz zeitweilig zu leise eingestelltem Mikro) augenrollend grunzte und growlte, was das Zeug hielt. Ach ja, gerülpst hat er auch noch. Naja, was ein echter Metaller ist, der lässt sich eben bei gar nichts limitieren! ;-)
„Sworn“ (ein neuer Song), „Heartwork“ und „A napalm way to live“ wurden gespielt, wobei vor letzterem Song eine Erklärung abgegeben wurde, wie der Songtitel gemeint ist, damit es keine Missverständnisse bezüglich des Gebrauchs des Wortes Napalm gibt.
Vor einem der letzten Songs sorgte Roland für ein weiteres, wenn auch eher persönliches Highlight, denn nachdem er das Publikum mit „Ihr findet das jetzt bestimmt alle super-scheisse“ vorgewarnt hatte, bat er seine Freundin mit den Worten „Da musst du jetzt durch“ vor die Bühne, um ihr dort einen Heiratsantrag zu machen. Zu seinem Glück hat sie wohl auch „Ja“ gesagt, und überall sah man fröhliche Gesichter der Menschen, die sich mit ihm freuten.

 

Nachdem uns dann noch „Reasonless Hate“ und „Of fire“ um die Ohren gehauen worden waren, fand ein geiler Gig sein Ende und die Co-Headliner machten sich für Ihren Auftritt warm.

Sycronomica enterten die Bühne mit ihrem Klassiker schlechthin: „Beyond the gate of light“; und natürlich fanden sich spätestens jetzt alle Anwesenden vor der Bühne ein. Schließlich waren Sycronomica auch die Initiatoren des ganzen Events.
Nach „Creations of mine“ gab es leider die erste Unterbrechung. Am Schlagzeug war ein Fell an der Bassdrum gerissen, welches dann gewechselt und fixiert werden musste. Das Drumreck hat nicht gepasst wie gewünscht und man versuchte so schnell wie möglich, es zu richten. Die Fans warteten solange natürlich geduldig, bzw. überbrückten die Zeit mit den unmöglichsten Dingen. So blies z.B. jemand Seifenblasen durch die Gegend. Nun ja, Gitarrist Chris agierte dann spontan und spielte in dieser Zeit ein harmonisches, langsames Solo auf der Gitarre, welches  auch satt Applaus erntete. Alsbald konnte es dann auch mit „In silence I die“ weitergehen. 
Danach folgte ein Block mit den ganzen deutschsprachigen Tracks, „Von Anfang und Ende“, „Für die Ewigkeit“ und „Durch das Geäst“. Bei letzterem gab es die nächste Gastmusiker-Session. Ex-Bassist Max stürmte die Bühne, und auch Dominik als weiterer Gitarrist (er war früher ebenfalls Gitarrist in Sycronomica, fungiert momentan aber eher als „Roadie“ der Band), welcher dann auch das Solo in der Mitte des Songs spielte.

Der Gitarrensound kam übrigens super rüber, nur hatte ich auch hier (genau wie bei Festering Saliva) das Gefühl, dass die Vocals einfach zu leise sind, oder aber Olli war leicht heiser? Trotzdem versuchte er, möglichst viel rauszuholen und verausgabte sich stimmlich extrem. Auch Gitarrist Chris hat sich enorm weiterentwickelt, spielerisch, und auch was die Action auf der Bühne betrifft.
Die Band bedankte sich, dass so viele Besucher gekommen sind. In Anbetracht der Tatsache, dass in diesen Wochen so viele Bands in der Gegend tourten, ist dies in der Tat erwähnenswert.
Nach „The rivers end“ wurde der Jägermeister herumgereicht. Dazu sage ich jetzt einfach mal NICHTS mehr...
Die ganze Mannschaft von den Helion Studios, die sich „unauffällig“ unters Publikum gemischt hatte ;-) hatten schlauerweise ihre eigene kleine Flasche Jägi dabei. Zumindest wurde mir davon etwas angeboten, bevor sie ein gewisser Herr quasi alleine niedermachte! ;-)
Sycronomica spielten währenddessen „Paths“, bevor sie mit dem Dimmu Borgir-Cover „
Alt Lys Er Svunnet Hen“ das Ende des Gigs einläuteten. Allerdings war die Stimmung am Ende so gut, dass sogar noch eine Zugabe gespielt werden musste, die nicht eingeplant war, welches dann „The Sound of horns“ war. Damit fand der Abend dann auch endgültig sein Ende. 

Hier noch ein paar Impressionen von allen Bands:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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