Dark Easter Metal Meeting 2013
Enslaved, Bethlehem, Dark Fortress, Helrunar, Waldgefl�ster, Sycromica, Asphagor
31.M�rz 2013 - Backstage Werk M�nchen
(Bericht: Surtr)
Das bereits letztes Jahr erfolgreich stattgefundene �Dark Easter Metal Meeting� geht in die zweite Runde, mit einem noch gr��eren Aufgebot an Bands, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Black Metal an Ostern, was gibt es Sch�neres f�r den Hobby-Blasphemiker? Asphagor aus Tirol nutzen den Auftritt, um ihr neues Album �Anti� vorzustellen. Die, dank der Oberlichter, taghelle Halle wird zumindest musikalisch in Dunkelheit geh�llt. Auch wenn die Gitarren anfangs nur mit M�he rauszuh�ren sind, gibt die Musik viele Momente des Hochgenusses her. Kalt und frostig (passend zum Wetter) knallen die Songs aus der PA. Zwar ist das Publikum noch arg verhalten und sp�rlich in der Halle verstreut. Dennoch gibt sich S�nger Morgoth ganz seiner Musik hin. So wie das Fazit ist auch der Auftritt: Kurz und gut. Authentischer Einheizer. Die alten M�nchner Haudegen Sycronomica haben ebenso einen Release zu feiern. Den ihrer MCD �Neverest�, dessen Titeltrack schon mehrere B�hnen in j�ngster Vergangenheit beschallt hat. Trotz kurzer Spielzeit ist von jedem Output heute etwas f�r den H�rer dabei, angefangen beim Opener �Erased by Light�, auf welchen dann gleich das epische �To the Rivers End� folgt. Optisch bietet sich dank Nebeltonnen ein Licht-Rauch-Gewitter, das den pomp�sen Nummern ganz gut entgegenkommt. Die keyboardlastigen Nummern kommen dank fast durchg�ngig stimmigem Sound fett aus den Boxen. Leider ist das Publikum immer noch �berschaubar d�nn angesiedelt. Dennoch lassen sich Sycronomica davon nicht beeindrucken und lassen das neue �Neverest�, �Kaleidoscope� und mit �The Great Whiteout� einen neuen Song auf die Meute los. Extrem kurzweilig dieser Auftritt. Waldgefl�ster
machen sich mal wieder drauf und dran alles zu erobern, was erobert
werden kann. Mag es an dem immer noch vorherrschenden Tageslicht liegen
oder an dem zu fr�hen Slot, jedenfalls ist dieser Auftritt einer der
schlechteren, die ich von Waldgefl�ster erleben durfte. Was aber f�r
die Band spricht: Der Auftritt ist definitiv gelungen, aber bei der
hochgelegten Messlatte gibt es eben auch solche Gigs. Passender geht es nicht, als Helrunar und Waldgefl�ster direkt hintereinander spielen zu sehen. Zweimal rasanter epischer Pagan/Black Metal, der voll auf die Zw�lf geht. Ich muss gestehen, dass ich eine �Beziehungspause� mit Helrunar hatte. Fast auf den Tag genau sind f�nf Jahre vergangen, dass ich diese Band live gesehen habe. Damals, als der Hype um diese Band mir zu viel wurde, habe ich erst mal die Finger von Helrunar gelassen. Ob das eine gute Entscheidung war oder nicht, jedenfalls macht es nach langer Pause umso mehr Spa�, alte Nummern wie �Unten und im Norden� und �Ich bin die Leere� zu h�ren, die dank zweier Gitarren mehr Druck und Energie besitzen als damals. Helrunar sind mit ihren S�l-Werken erwachsen geworden und wissen Nummern wie �Nebelspinne� und �Kollapsar� gut an den Mann zu bringen. Da es drau�en (und somit auch drinnen) endlich auch dunkel geworden ist, ist die Atmosph�re perfekt. Der w�tende S�nger Skald Draugir sammelt Pluspunkte bei seiner unaufgesetzten Interaktion mit dem Publikum und bei der Einsicht, dass es da einen Song gibt, ohne den Helrunar ja nun doch keine B�hne mehr verlassen d�rfen. Gl�cklicherweise darf das (seelige) Publikum den Song ��lter als das Kreuz� ansagen, so kommt man um den peinlichen Zusatz �fucking� herum. Der Song wei� immer noch wie damals zu begeistern. Die Wochenendheiden sind zufrieden. Und Helrunar k�nnen auf einen erfolgreichen Auftritt zur�ckblicken. Ich muss mich damit abfinden, immer mit Dark Fortress meine pers�nlichen Probleme zu haben. Dark Fortress liefern heute den besten Auftritt seit Jahren ab. Soviel sei gesagt, dennoch werde ich nie verstehen, wie man sich freiwillig so zur Schau stellen kann, und das auf peinlichste Art und Weise. Damit meine ich meinen Dorn im Auge, S�nger Morean, der mit seinen �berzogenen Ansagen es sich bei mir meistens verscherzt. Passt nicht zu der intelligenten Musik der Landshuter! Dennoch: Der Auftritt ist mehr als gelungen. Das Rezept mit Stab Wounds-Nummern zu beginnen, klappt auch dieses Mal perfekt. �Self Mutilation� rockt bei bestem Sound durch die Halle. �As the World keels over� vom (immer noch) aktuellen Output �Ylem� steht dem aber in nichts nach. Die kalten Riffs saugen einem die Lebensw�rme aus dem K�rper, die Drums pr�geln einem pro Takt 1000 Faustschl�ge ins Gesicht. So muss das. Mehr f�llt mir auch nicht ein, au�er: H�tte gerne noch l�nger dauern d�rfen. Bethlehem! Nun, viele m�gen deshalb hier sein. Wie zu erwarten war, ist der Auftritt spaltend. Obgleich Bethlehem sich fast ausschlie�lich auf die ersten drei Alben beschr�nken, ist es letzten Endes die S�ngerfrage, die den Auftritt bestimmt. Alex Schmied von Mor Dagor ist sicherlich keine schlechte Wahl und hat seine Kompetenzen vorzuweisen. Dennoch kommt ihm das schwachsinnige Ger�cht, das sich vor dem Auftritt verbreitet, Meister Kvarforth h�chstpers�nlich w�rde den Gesang �bernehmen, am wenigsten zugute. Ein Rainer Landfermann wird sowieso nie ersetzt werden k�nnen, und ein Rogier Droog von Hell Militia war der bessere Vorg�nger. Die Frage ist schwer zu beantworten. Und sie h�lt im Endeffekt auch nur auf, will man sich auf den Auftritt konzentrieren. Von einer �Begotten�-Beamer-Show, die mehr als stimmig ins Bild passt, optisch unterst�tzt, rotzt sich das instrumentale Trio k�hl, statisch und abweisend durch die Historie. Und flankiert latex-tragend den Unterhemd-bewehrten Schmied, der im absoluten Mittelpunkt stehend fast direkt zu Beginn �Schatten aus der Alexander Welt� t�nt und damit sofort klar macht, was einen hier und heute noch erwarten wird. Ein guter Auftritt, aber auf keinen Fall ein herausragender. Auf Scheibe macht es mehr Spa�. Da wei� man was man hat und gut ist. Denn die monotone Performance (etwas anderes w�rde zugegebenerweise auch nicht passen), die qualitativ mit Abstrichen zu bewertende S�ngerleistung, sowie die langsam auftretende Vorfreude auf Enslaved k�nnen h�chstens mit der Setlist aufgewogen werden. Perlen wie �Gestern starb ich schon heute� oder �Durch befleckte Ber�hrung meiner Nemesis� funktionieren trotz des Rahmens gro�artig. Ich f�r meinen Teil bin aber doch froh als Bethlehem die B�hne verlassen. Denn nun stehen die norwegischen Meister des Prog-Black Metal auf der B�hne: Die m�chtigen Enslaved geben sich gut gelaunt und l�ssig. Weniger l�ssig, daf�r umso pr�ziser zocken sie Glanznummern wie �Thoughts like Hammers� vom aktuellen �RIITIIR� oder das majest�tische �The Watcher� vom Prog-Giganten �Vertebrae�. Mit viel Freude am Kopfsch�tteln und Umherwandern ziehen Gitarrist Ice Dale und der bassklampfende Shouter Grutle die Blicke auf sich. Die stimmliche Leistung seitens Grutle und Keyboarder Larsen stehen der musikalischen in nichts nach. Besonders sei das Spiel von Schlagzeuger Bekkevold hervorzuheben, der die Pr�zision eines Uhrwerks vorzuweisen hat. Davon profitieren Nummern wie �Roots of the Mountain� und �Convoys to Nothingness�. Klare Highlights sind das epische �Ethica Odini�, mit dem wohl treibendsten Riff den Enslaved jemals geschrieben haben, sowie das vorz�gliche �As Fire Swept Clean the Earth�, welches durch die abwechselnd gespielten Melodiel�ufe seitens Ice Dale und Mastermind Bj�rnson dem Konzert einen ekstatischen Moment hinzuf�gt. Leider schafft es kein Song von �Ruun� in die Setlist. Ein �Entroper� oder der Titeltrack w�re das I-T�pfelchen f�r den an sich viel zu kurz anmutenden Auftritt des Quintetts aus Bergen gewesen. F�r den Old School-Fan schafft es aber dennoch das obligatorische �Allfa�r O�inn� (bei dem man mal wieder merkt bei wem Dimmu Borgir geklaut haben, als sie �Alt Lys er Svunnet Hen� geschrieben haben), sowie die Zugabe nach dem ebenso obligatorischen �Isa�: �Fenris�. Alles in allem: ein wie immer starker Auftritt der Norweger. Mit ca. 900 G�sten kann man das Dark Easter Metal Meeting als Erfolg verbuchen. Ich freue mich auf das n�chste Mal und bin gespannt was das n�chste Jahr bringt.
|
<<<zur�ck zu den Konzertberichten