Heavy Summerbreak 2012
München, 28. Juli 2011
(Bericht: Tanja)
The same procedure as every year – bzw. wenn man es genau nimmt ja zwei mal im Jahr – denn das Heavy SummerBreak und das Heavy WinterStorm gehören ja unweigerlich zusammen. Und so war es auch diese Sommer-Saison wieder Zeit für das Heavy SummerBreak – das dritte seiner Art. Am Samstag, 28. Juli startete das Fest im Feierwerk mit dem traditionellen Bandcontest , bei dem 4 Newcomer je eine halbe Stunde ihr Können unter Beweis stellen dürfen und dann vom Publikum abgestimmt und entschieden wird , wer die Gewinner sind (welche dann beim nächstjährigen Festival einen festen Platz im Line up bekommen). Das ganze Spektakel war wie jedes Jahr derart gut organisiert und geplant, dass es wie immer nur sehr kurze Umbaupausen gab und es zu keinerlei Zeitverzögerung kam. Da könnte sich so manch anderer Veranstalter eine Scheibe von abschneiden. Um 18 Uhr startete die erste Band. Die Reihenfolge der Slots des Bandcontests wird im Vorfeld ausgelost – und so zogen Doc Busters das "harte Los" des Openers. Wir kamen sehr spät an und konnten nur noch den letzten Song in seiner vollen Länge hören und so möchte ich mir auch kein Urteil über die in München ansässigen Rock'n'Roller erlauben. Fakt war allerdings, dass die zwar noch nicht sehr gut gefüllte Halle doch schon einiges an guter Stimmung zu bieten hatte und die Zuhörer wohl definitiv Spaß hatten. Weiter ging es dann mit einer kleinen Besonderheit – das was man da von der zweiten Band, Infinium , einer Melodic Metal Band zu hören bekam, war wirklich Klasse. Eine Seltenheit, eine Band in solch professioneller Weise bei einem Contest zu hören. Eine Sängerin mit wahnsinnigem Facettenreichtum in der Stimme, die von klassischem Gesang bis hin zu tiefen Growls alles zu bieten hatte und dabei noch locker gute Stimmung in der Halle verbreitete . Nein, das wirkte nicht wie die ersten Versuche einer Newcomerband. Definitiv Daumen Hoch. Nicht nur das erste offensichtliche ist bei dieser Band gekonnt – konzentriert man sich in den Gesangspausen auf die Gitarren – auch diese haben einiges zu bieten. Technisch gibt es hier nichts zu meckern. Nicht nur das spielerische lässt keine Wünsche offen sondern auch das Songwriting im Vorfeld funktionierte prima. Ausgefeilte, durchdachte Songs, die trotz einiger Spielzeit nicht fad wurden und somit einfach Lust auf mehr Infinium machen. So kann der Abend weiter gehen – klasse Musik, gut gefüllte Halle mit super Stimmung – Weiter so. Hell Inc. aus Unterföhring gehen als nächstes an den Start. Sie machen das klassische Schubladen–Denken schwer. Einem Genre direkt zuzuorden fällt mir hier schwer. Melodic – Trash – Core vielleicht ? Aber wer braucht schon eine Schublade – einfach mal anhören. Zum einen haben sie das „Pech“, in eine wenig gefüllte Halle zu kommen da viele nach der halben Stunde Infinium erst mal eine Verschnaufpause brauchten, zum anderen wurde es aber auch schwer, das anwesende, von der vorher spielenden Band verwöhnte Publikum zu überzeugen. Die Metaller wollten nicht so recht mitgehen und es kam keine Stimmung auf. Die mitgebrachten Songs sind alle sehr eingängig und es handelt sich hierbei wohl um für viele gut hörbare Musik, was auch das wachsende Publikum erklärt. Die Stimme des Fronters empfand ich teilweise als etwas dünn und gekrächzt und wenig druckvoll. Mit "Follow us" konnten sie mein Gehör dann etwas überzeugen – eine etwas kraftvollere, schnellere Death- Nummer die auch den Sänger in ein besseres Licht rückte. Alles in allem gut hörbare und recht gut gemachte Musik. Mit Improved Gods aus Landshut gehen dann noch sehr junge Musiker als letztes an den Start. Sie erinnern mit ihrer Mischung aus Metal und Rock im Stil von Slayer an vergangene Zeiten und können mit der „Reise zurück" auch das Publikum begeistern. 4 mal 30 Minuten Bandcontest in wirklich guter Qualität – das Ergebnis der Zuschauer Abstimmung gab es später. Mit Sequester geht es nun mit dem regulären Programm und somit einer längeren Spielzeit los. Sequester hauen routiniert einen Song nach dem anderen aus Bass und Gitarre und überzeugen wirklich jeden im Raum von ihrem druckvollem Old School Death. Leider ist noch etwas wenig los aber scheinbar locken die dumpf aber brachial klingenden Klänge nun auch die letzten Raucher in die Halle und so gibt es zu den letzten Songs hin noch eine super Stimmung und fast schon ein Gemetzel vor der Bühne. I spit Ashes sorgen mit ihrem Bühnenaufbau und sämtlichem technischem Schnick Schnack für eine hohe Erwartungshaltung an ihren modernen Death Metal. Tatsächlich – sieht man von sämtlichen Hängern aufgrund technischer Fehler ab - war es kein ungelungener Auftritt und das Publikum verzieh die unfreiwilligen Pausen bereitwillig. Nachdem ich vom letzten Auftritt von Glory Daze richtig begeistert war, freute ich mich enorm auf diesen Gig. Im Vorfeld erfuhr ich, dass sich eine Veränderung bei der Besetzung ergab und Glory Daze jetzt nur mehr mit einem Sänger die Bühne entern. Auch darauf war ich gespannt. Bereits die ersten Klänge pflanzen einem gute Laune und ein positive Stimmung ins Gehirn. Klassischer Old School Hard Rock, der wirklich gut gemacht ist und nicht wie ungekonnter Abklatsch wirkt. Sänger Manni beherrscht sein Handwerk natürlich perfekt und versteht es das Publikum und sich selbst zu motivieren. Auch am spielerischen der Gitarren gibt es nichts zu meckern – solide gut gemachte Musik und eine tolle Abwechslung für die Gehörgänge. Nach Glory Daze kam es zur Siegerehrung des Band-Contests. Wie gehofft und auch vermutet holten Infinium, wenn auch knapp vor Improved Gods, den Sieg und wir dürfen uns auf das nächste Fest der Schalldruck e.V. mit Infinium freuen. Das ist auch schon das Stichwort – Sieger des Vorjahres. Denn dann ging es mit eben solchen weiter . Knaat, die Pagan Metaller aus München, stürmten die Bühne und wurden mit einer sehr vollen Halle belohnt. Die Stimmung war bereits gut aber der Sänger ließ nichts unversucht das Publikum zum bangen und mitfeiern zu animieren. Für die Stimmung gibt’s 'ne 1+ ....was natürlich nicht zuletzt an der mitgebrachten Horde an Fans und einer kleinen aber feinen Wall Of Death lag. Auch musikalisch gibt’s für Freunde von Melodic Pagan nix zu meckern. Northgard – eine Band aus Deggendorf - die nach der vollen Halle bei Knaat leider mit sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen hatten. Definitiv dürfte das nicht an der Qualität der mitgebrachten Stücke liegen – denn daran gab es auch hier nichts auszusetzen. Hier wurde gut gemachter Melodic Pagan Metal geboten und trotz einem Mann weniger an der Gitarre konnte sich das ganze hören und sehen lassen. Dann war es soweit ... für viele das lang ersehnte Highlight des Abends. Die Gothik Rocker von Lacrimas Profundere gaben ihre eingängig und simplen, teils poppig anmutenden Songs zum besten und überzeugten vor allem durch den Gesang von Rob Vittaca. Trotz ihrer reichlichen Erfahrung auf der Bühne spürte man noch ungetrübte Spielfreude und die Liebe zur Musik. Ein rundum gelungener Abschluss dieses Abends! Abschließend gibt es nur positives zu berichten – gut organisierter Konzertabend in gemütlicher Atmosphäre und perfekte Musikauswahl mit der richtigen Mischung und hervorragender Qualität.
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