Heavy WinterStorm festival
München, 12. März 2011
(Bericht: Tanja)
Nachdem das Heavy Summer Break Festival, welches letztes Jahr erstmalig stattfand, recht gut ankam, entschieden sich die Veranstalter, uns nicht bis zum Sommer warten zu lassen. So gibt es das Underground- Festival dieses Jahr im Doppelpack. Am 30.07.2011 geht das Heavy Summerbreak in seine zweite Runde und bereits am Samstag, 12.03.201, gab es für alle Ungeduldigen das erste Heavy Winterstorm. Location war wieder das Feierwerk, Hansa 39. Eine wirklich coole Location für so ein Fest. Genügend Platz für alle, kein Gedränge, keine Wartezeiten – was will man mehr! Im
Vergleich zum HSB 2010 gab`s beim HWS einige Neuerungen. Aus dem
2-Tages-Festival wurde ein eintägiges Konzerterlebnis. Aufgrund der
Jahreszeit eine gute Entscheidung. Was wirklich erstaunte, war, dass es das Team vom Heavy Winterstorm tatsächlich schaffte, die Spielzeit von nur 30 Minuten inklusive Umbaupause für jede der Newcomer Bands wirklich einzuhalten und so konnte der eigentliche Konzertabend pünktlich um 20 Uhr beginnen. Den Anfang machten die bayerischen Rocker von Schädlwäh. Nachdem ich im letzten Jahr so meine Probleme mit den Klassikern des Rock in bayerischer Mundart hatte bzw. mich der Gesang nur wenig überzeugen konnte, war ich gespannt, ob sich dies geändert hatte. Wie zu erwarten waren etliche Fans der sympathischen Bajuwaren vor Ort und so war das Hansa bereits sehr gut gefüllt. Die 40 Minuten Spielzeit zogen sich für mich erneut wie Kaugummi. Die Songs klingen wie ihre Originale, nur alles etwas schwerfällig und behäbig. Technisch gibt’s wieder nichts zu meckern aber irgendwie fehlt die richtige Stimmung und es wirkt auch so als hätten die Musiker selbst wenig Motivation. Kaum Bewegung, der Sänger wiegte sich in Trance und so quälte man sich Song für Song durch das Set. Die eigentlich witzige Idee, Klassiker des Rock zu nehmen und sie mit bayerisch lustiger Mundart aufzuwerten, empfinde ich als nervig und eintönig aber es ist wie alles einfach nur Geschmackssache. Weiter ging es dann mit "The Angry and the Fish" welche ich vom Vorjahr noch als durchaus positiv in Erinnerung hatte. Und auch 2011 überzeugten Sie mit Ihrem modernen Metal - schnell und geradlinig, stellenweise melodisch und teilweise melancholisch , voll Energie und Power und vor allem mit einer enormen Portion Spielfreude. So macht Musik Spaß. Fotos aus diesem Jahr gibt es leider keine. Auf Dead man's chamber war ich schon sehr neugierig, da ich sie im Vorjahr nicht sehen konnte. Der kurze Bericht zu Dead man`s chamber auf der Seite des Heavy Winterstorm und der Track in zwar nicht einwandfreier Qualität, den man online anhören konnte, machten definitiv Lust, mehr von der Band zu hören. Und ich wurde nicht enttäuscht. Geradliniger, unverschnörkelter, trashiger Metalcore. Hier hörte man, dass die Jungs enormen Spaß an Ihrem eigenen Festival haben. Nur an der Bewegung auf der Bühne mangelt es ein wenig. Alles in allem war es ein sehr gelungener Auftritt. Nach diesem Sturm waren Promethee aus der Schweiz mit Ihrem Metalcore an der Reihe. Die Band gibt es erst seit 3 Jahren – allerdings merkt man das zu keinem Zeitpunkt auf der Bühne. Im Gegenteil. Ihnen ist die bisher gesammelte Erfahrung auf der Bühne tatsächlich anzusehen und auch anzuhören. Es ist ein himmelweiter Unterschied zu den Jungs, die bisher auf der Bühne standen. Souverän, voll Bewegungsdrang und als hätten Sie nie etwas anderes gemacht, rocken Sie die Bühne des Hansa. Musikalisch gibt es auch hier nichts zu meckern. Die einzelnen Songs sind mit Soli vollbepackt und wirken durchdacht und es ergibt im ganzen ein rundes Bild. Eingängig, melodisch und sehr gut umgesetzt. Mit Sicherheit ist Promethee nicht die erste Band der Musiker. Die Schweizer von "1000 years of slavery" mussten Ihrer Gig leider kurzfristig absagen. Rapture aus München gibt es hingegen mit einigen Besetzungswechseln bereits seit 20 Jahren. Die Mischung aus Death und Thrash ist mit Gesang von Growlen bis Kreischen hinterlegt – allerdings wirkte der Gesang alles in allem etwas kraftlos. Technisch war alles relativ simple und dennoch recht abwechslungsreich. Es ist kein großes Meisterwerk, aber trotzdem ganz gut anzuhören. Dann war es schon an der Zeit für Sequester – die Old School Deather aus dem Altöttinger Raum, die bereits seit 2001 ihr Unwesen auf dem Underground Metalmarkt treiben. Und das keinesfalls erfolglos. Da stehen 3 Mann auf der Bühne und machen Krach für 5 – natürlich im positiven Sinne. Schnörkellos und trotzdem groovig mit einem ganz speziellem Bass und Gitarrensound. Ein etwas weniger typischer Sequester-Song ist "Dreams", der weniger brutal und fast schon teilweise ruhig daher kommt. Anfangs jedenfalls. Alles in allem wie immer ein sehr gelungener Auftritt, der einfach Spaß macht. Und dann war das erste Heavy Winterstorm Festival auch schon wieder vorbei. Durchaus ein gelungener Abend an dem es kaum etwas auszusetzen gab. Fairer Preis, nette Leute, gute Organisation und coole Location. Weiter so!
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