Napalm Death, Pequod

14. August 2012 - M�nchen

(Bericht: Surtr)

Sommer, Sonne, 10 Euro Eintritt... unter dem Banner eines Energy-Drink-Anbieters findet am Dienstag, den 14. August, im "Backstage" in M�nchen ein Abend mit mehreren Konzerten statt. Eines davon: "Napalm Death", unterst�tzt von den M�nchner Lokalmatadoren "Pequod".

Nach massiven Einlassproblemen, die unter anderem daraus resultieren, dass vor der offiziellen Einlasszeit Besucher ohne Eintritt auf das Gel�nde Zutritt hatten, sowie die einzelne Person an der Kasse, welche eine anwachsende Riesenschlange von grob gesch�tzt 250 Leuten (keine Ahnung wie gro� die Schlange im Endeffekt tats�chlich noch geworden ist) abfertigen muss. Dazu falsche Zeitangaben bez�glich Einlass und Beginn. Perfektes Chaos, dabei h�tte das Chaos geplant nur auf der B�hne stattfinden sollen.

Als dann schlie�lich Pequod die Bretter besteigen, dr�ngen sich gewohnheitsgem�� nicht alle Anwesenden nach vorne. Jedoch schaffen es Pequod binnen Sekunden, die Augen und Ohren der Halle nach vorne zu ziehen. Der ansprechende Death/Thrash-Metal der Formation scheitert zwar soundtechnisch heute an der d�nn gestrichenen Gitarrenwand, findet aber aufgrund seines Konstrukts trotzdem die M�glichkeit, die ersten rotierenden Haarprachten zu bedienen. Songs wie �Sickness� oder �My Redemption� dr�cken die Energie aus, die in dem eigens betitelten Stil �Vortic Death/Thrash Metal� w�rtlich drinsteckt. W�hrend die Saitenfront messerscharf rasiert, wummert die Basspumpe posend/ w�tend/ straight in die Magengegend, rhythmisch unterst�tzt von brachialer Schlagzeugf�hrung. Der Hingucker ist S�nger Roland, welcher mittels Psychoblick, ausf�llender B�hnenpr�senz und ansprechender Gestik die Meute antreibt, in Pequods Musik einzusteigen. Gegen Ende stockt das durchgehend hohe Tempo des Sets, als ein �berfl�ssig �berlanges Intro den langsamen atmosph�rischen Titeltrack des Albums �Forgotten� einl�utet und den Auftritt so zwar zu einem fulminanten Ende treibt, jedoch das Tempo unvorteilhaft abgebremst hat. 

Das Gaspedal sollten dann aber keine anderen als die Urv�ter des Grindcore "Napalm Death" durchdr�cken mit ihrem Hit-gespickten Set. Mehrere Songs vom neuen Album wie etwa der Opener �Circumspect� oder �Everyday Pox� sorgen f�r ordentlich Schub am Anfang. Monster wie �Silence is Defeaning� oder das groovende Meisterwerk �When all is Said an Done� liefern Brennstoff f�r die absehbare Klassikeraneinanderreihung gegen Ende des Sets. 

Der Sound ist nicht allzu klar definiert, aber so soll es auch sein bei Napalm Death. Bewusst chaotisch dirigiert der Mischer hier das Klangbild. Immer wieder dreht sich mir w�hrend des Drum-EQings der Magen um, aufgrund vollkommen falscher T�ne, die dann aber w�hrend des Konzerts komplett Sinn ergeben.
Sofort f�llt auf, dass am Bass kein haariger Urwald steht, sondern ein Mensch mit Glatze. Wie? Hat sich Shane Embury tats�chlich der Haarpracht entledigt? Wer kann das schon sagen, denn der Kopf besteht ja nun doch mehr aus Haaren als aus Gesichtskontur. 

Wie S�nger Barney aber w�hrend dem Set aufkl�rt, ist Shane "nur" krank und wird deshalb ersetzt. Napalm Death bringen wie immer automatisch Anarchie auf und vor die B�hne. Ein chaotischer, ausartender Pogo geht konform mit den �spastischen� Bewegungen seitens S�nger Barney, der w�hrend der Ansagen zwar innerlich ruhig scheint, trotz allem aber wie ein eingesperrter L�we in beunruhigend hastigem Schritttempo umherwandert, um dann p�nktlich zum neuen Song wieder auszuflippen wie ein Berserker im Wahn. Die brachiale Stimme tut ihr �briges und unterstreicht die Brachialgewalt der Musiker die berechnendes Tohuwabohu mit ihren Instrumenten zaubern. 

Am Ende folgt dann noch neben dem gefeierten �Suffer the Children� die Dead-Kennedys-Coverversion �Nazi Punks Fuck Off� sowie das Trio �Scum�, �You Suffer� und �Instinct of Survival�. Grandioses, wenn auch absehbares Finale. Grandioser, wenn auch absehbarer Gig.

 

 

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