DESASTER

Interview mit: Tormentor (Schlagzeug)
Fragen von: Wiebke
Zeit: 11. August 2006
Ort: Party San Festival

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T = Tormentor
W = Wiebke

Beim Party San 2006 haben wir uns kurzerhand Tormentor, den Drummer von "Desaster", für ein kurzes Gespräch gekrallt.... wie immer auf unserem Lieblingsplatz gegenüber des Festivalgeländes auf der Wiese. Hier unser kurzes Gespräch: 

W > Bitte stell Dich und Deine Bandkollegen kurz vor. In Deutschland kennen euch ja fast alle, aber wir haben ja auch Leser aus anderen Ländern.

T > Ja, ich bin der Tormentor, und unsere Band gibt es jetzt schon seit 1989. Wir machen traditionellen Thrash/Black Metal, wo es mehr auf die Gitarre ankommt bei uns als auf den Rhythmus usw. An der Gitarre spielt Infernal, er ist das einzige Gründungsmitglied von früher; am Gesang Sataniac, der ist jetzt seit 5 Jahren dabei, unser Bassist Odin ist seit ca. 1993 dabei.

W > Ich glaube, Du bist ja schon der 3. oder 4. Schlagzeuger der Band.

T > Ja, der vierte. Von den ersten 3 Jungs, die mit Desaster angefangen haben, ist nur noch Infernal übrig geblieben, und die anderen haben ca. 1991 aufgehört, weil sie keine Lust mehr hatten. Infernal hat dann 1993 mit den neuen Leuten weitergemacht, da war dann auch wieder ein neuer Schlagzeuger dabei. Die erste Platte wurde mit dem 3. Schlagzeuger aufgenommen, der ist dann aber weg, weil er nicht viel Bezug zur Musik hatte. Und dann bin ich dazu gekommen.

W > Ihr habt euch ja nach dem Destruction-Song „Total desaster“ benannt. Gab der Text dazu einen Ausschlag, weil es immer Pannen gab o.a.?

T > Bei uns gibt`s immer Pannen. Es gibt keinen Tag ohne Pannen. Naja, der Name „Desaster“ hat sowieso zur Band gepasst und wir waren halt große Destruction-Fans, deshalb wurde das genommen... aber eigentlich das deutsche Wort „Desaster“, nicht das englische.

W > Habt ihr noch Nebenprojekte? Sataniac war doch mal bei „Divine Genocide“.

T > Genau, das war seine Band und die ist nicht mehr aktiv, weil er keine Leute und besonders keinen Gitarristen mehr gefunden hat. Er will aber irgend wann noch mal ein paar Lieder schreiben und aufnehmen, weil er viele Riffs hat, die für Desaster nicht verwendbar sind. Odin hat keine Band, Infernal auch nicht. Ich bin zur Zeit noch bei „Metalucifer“ aus Japan, habe aber mal ein paar Sachen für verschiedenen Bands aufgenommen wie „Decayed“, „Metal Inquisitor“, „Menhir“, aber das war nur, damit ich mal verschiedene Gangarten ausprobieren kann und nicht immer nur die Sachen von den Desaster-Platten.

W > Wie macht ihr das mit der Band aus Japan?

T > Wir schicken uns gegenseitig Tapes bzw. CDs usw.

W > Ihr wart 2005 auf Südamerika-Tour. Viele Bands erzählen, dass es dort sehr heftig und enthusiastisch zur Sache geht.

T > Das ist Wahnsinn da drüben. Die Leute rasten völlig aus. Einmal, als wir gespielt haben, mussten die Security um uns herum einen Kreis bilden, weil die uns da sonst wirklich die Haare vom Kopf gerissen hätten. Ansonsten war die Tour auch schön. Wir haben 9 Gigs gespielt, davon 7 in Brasilien, einen in Peru und einen in Kolumbien. Von 250 bis 800 Leute war alles dabei. Wir haben viele nette Leute da getroffen, und viele durchgeknallte Typen. Die Bands, mit denen wir gespielt haben, waren super. Es war alles gut organisiert für südamerikanische Verhältnisse. Hat Spaß gemacht.

W > Dann noch was zu „Angelwhore“. Infernal hat mir mal erzählt, dass er keine Keyboards oder Synthesizer mag. Aber im Intro gibt es ja Synthesizer pur. Wer ist denn „Angel of doom“, ist das vielleicht sogar Infernal selber, der sich da umbenannt hat, damit man nicht mitkriegt, dass er da spielt?

T > Nein, das ist ein alter Bekannter von uns, Patrik Engel, der früher bei „Impending Doom“ Gitarre gespielt hat. Der hat uns das Intro komponiert. Und dann haben wir zusammen ein Outro gebastelt. Da hat Infernal eine Taste drücken müssen, das war aber auch alles. Wir wollen halt in unserer Musik keine Keyboards haben, weil das nicht zu unserer Musik passt, finden wir. Wir können auch Feeling in die Songs bringen, ohne dass wir irgendwelche Keyboards benutzen. Mit dem kurzen Stück vom Intro oder Outro hat das nichts zu tun.

W > Die Gitarre am Anfang von „The blessed pestilence“ erinnert mich irgendwie an einen total bekannten Song, aber mir fällt einfach nicht ein, welcher. Hattet ihr da einen bestimmten, bereits existierenden Song im Kopf, als ihr das Lied geschrieben habt?

T > Nein. Wir kommen immer mit sehr vielen Ideen in den Proberaum und sehen, ob wir was zusammenbasteln können, und wenn einem was auffällt, dass sich das bekannt anhört, würde er da was sagen, aber in diesem Fall kann ich mich an keinen Song erinnern.

((In diesem Moment störte Sataniac grölend das Interview und erklärte uns dann, dass Tormentor Sex mit Tieren mag. Naja... so darf jeder mal das Wort ergreifen, auch wenn er nichts zu sagen hat! ;-)  .... ))

W > Ich bin der Meinung, dass ihr die langsamen Parts auf der Platte ziemlich reduziert habt. Kann das sein?

T > Kommt ja auch immer auf den Song an. Es gibt ein paar Songs, da passt ein schöner langsamer Part rein, und in manche nicht. Wir wollten die CD schnell und aggressiv halten, was uns auch eigentlich gut gelungen ist, nur mit dem Sound sind wir noch nicht zufrieden. Wir haben jetzt aber einen neuen Song geschrieben, da ist ein langsamer Part drin... der ist so langsam... so langsam haben wir noch nie gespielt.

W > Wie habt ihr Kontakt zu Martin Missy bekommen? Seid ihr „Protector“- Fans?

T > Wir sind definitv Protector-Fans. Das war so: ich habe irgendwann eine e-mail bekommen, in der ein Kerl aus Schweden uns auf deutsch angeschrieben hat, dass er unsere CD gehört hat und total geil findet und hat unterschrieben mit „Martin M.“ Wir wussten erst nicht, wer das ist, und dann fiel mir ein, „Martin M., gebürtig aus Wolfsburg“ und dann hab ich ihn gefragt, ob er es ist, und er so: „Ja, ja“. Jetzt haben wir uns mittlerweile getroffen, er hat ja auch auf der Platte mitgesungen. Und er ist ein super netter Kerl. Wir spielen auch im Oktober zusammen in Wolfsburg mit seiner neuen Band „Martin Missy  and the Protectors“, die Protector-Songs covern. Wird sehr interessant.

W > „Teutonic Steel“... ich glaube, ein Konzert ohne dieses Lied geht nicht. Kommt euch das Lied nicht zu den Ohren raus?

T > Nee, wir können’s nicht mehr hören. Es ist zwar immer wieder geil, es auf der Bühne zu spielen, aber ich muss ehrlich sagen, im Proberaum versuchen wir den Song so gut wie möglich zu vermeiden. Manchmal geht’s halt nicht. Man freut sich zwar, wenn die Jungs und Mädels vor der Bühne ausrasten bei dem Song, die man immer wieder spielt, aber als Band selber das Ding immer wieder zu spielen, das wird ein bisschen langweilig.

W > Gibt es einen Song, den Du unbedingt mal live spielen willst von denen, bei denen ihr das bis jetzt noch nicht gemacht habt?

T > Da setze ich schon gerne meinen Kopf durch. Alle Lieder, die ich live spielen will, werden auch meistens gespielt.

W > Ihr seid ja gerade dabei, Songs für euer nächstes Album zu schreiben. Willst Du was darüber erzählen?

T > Wir haben jetzt 5 Songs komplett fertig, die jetzt noch geprobt werden. Zwei sind noch in der Mache und wir bringen demnächst auch noch eine Maxi heraus mit 3 Liedern, so wie früher, mit einem Hauptsong und 2 nochmal neu aufgenommenen alten Songs. Und da ist auch ein neuer Song mit drauf.

W > Wieder was in Planung mit Gästen?

T > Ja, aber ich werde mit Sicherheit nicht verraten, wen wir da in Augenschein genommen haben. Da müsst ihr warten, bis die Platte draussen ist.

W > Vielleicht auch mal eine Frau?

T > Leider gibt es kaum Frauen, deren Stimme mir gut gefällt, die zu dieser Art Metal passt. Die einzige, die ich gut finde, ist Sabina Classen, die hat eine saugeile Stimme. Aber ich bin kein Fan von z.B. Arch Enemy und ich mag auch die Stimme nicht. Aber zum Beispiel eine von „Adorior“ aus England, das wäre schon eine Idee, aber wir haben auf jeden Fall schon was anderes in Planung.

Desaster on stage:

      

 

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