Party San 2004
Samstag, 14. August 2004
Der Tag begann nicht gut, denn ich merkte, dass ich meine kleine Ersatz-Kamera verloren hatte (auf welcher alle Fotos von den Autogrammstunden drauf waren). Mein Begleiter machte mir nicht viel Hoffnung, dass ich sie wiederkriegen würde (selbst wenn sie jemand gefunden hätte). Aber da ich ja noch an das Gute im Metal-Fan glaube, gab ich nicht auf und klapperte jeden Stand ab! Und tatsächlich... jemand hatte sie gefunden und abgegeben! Danke an „Unbekannt“ an dieser Stelle!
Dann sah ich mir noch den Rest von „GOREROTTED“ an, die sich ab 14:00 Uhr richtig in`s Zeug gelegt haben mit ihrem Grindcore. Die Herren aus England machen ja wirklich richtig Krawall... und wer dadurch noch nicht auf sie aufmerksam geworden war, wurde es spätestens, als das Bandmitglied im Schottenrock diesen lüftete und dem Metal-Volke seine von der Natur gegebene Rückseite zeigte (und wer die Umschreibung nicht verstanden hat > er hat seinen Arsch gezeigt)!
„INCAPACITY“ dominierten ab 14:45 Uhr die Bühne und gaben guten alten Death Metal zum besten. Irgendwie war die Stimmung unter den Fans jetzt noch nicht sooo „rosig“... wahrscheinlich waren alle noch nicht richtig wach (schliesslich wollte am Vorabend ja auch das ein-oder andere Bierchen getrunken sein). Aber das sollte ja noch kommen (die Stimmung, meine ich)...
Und schon war es wieder Zeit für die nächste Autogrammstunde, nämlich die von „ENSIFERUM“. Ich mag die Band ja irgendwie.... also musste ich auch dorthin unbedingt einen Abstecher machen. Hier ein Fan mit der Band:
Und nun zu „ENDSTILLE“, die um 15:45 Uhr die Herren der Bühne waren. Das erste Copsepaint an diesem Festivaltag! Und Iblis schien aussergewöhnlich gut drauf zu sein, er war am Posen, was das Zeug hielt... eine möglichst grimme Mimik inbegriffen (siehe Fotos unten). Und bei Songs wie „Negator“ ging`s natürlich ab wie Schmidt`s Katze... ich hatte das Gefühl, die Band hat direkt ihren Fanclub mitgebracht! Zumindest war die Stimmung jetzt verdammt gut!
„THE DUSKFALL“ hatten es da hinterher ab 16:45 Uhr schon erheblich schwerer, die Fans wieder zum headbängen zu bringen. Naja... wenn man erst so`n hartes Black Metal Brett mit „Endstille“ um die Ohren geknallt kriegt und gleich darauf die im Vergleich direkt sanft wirkenden Töne von „The Duskfall“... da braucht`s natürlich seine Zeit, bis man sich wieder umgewöhnt hat! Aber zumindest sah ich die ein-oder andere holde Weiblichkeit unter den Zuschauern dahinschmachten.... muss wohl an der visuellen Ähnlichkeit des Sängers mit Ville von Sentenced liegen ....
So, da nun „Graveworm“ abgesagt hatten, waren „HEAVEN SHALL BURN“ kurzfristig als Ersatz angeheuert worden. Und auch diese sind eine Band aus der Heimat > Thüringen. Und ich muss sagen, sie haben uns alle Ehre gemacht mit ihrem Metalcore. Denn sie haben so was von abgeräumt... Wahnsinn! Ein absolutes Heimspiel! Moshpit ohne Ende! Die Band selbst hat sich als „Lokalband“ bezeichnet, aber ich hatte eher das Gefühl, es sind die LokalHELDEN! Übrigens Lob an den Sänger der Band > Marcus > für sein „Impact“ T-Shirt von Dew-Scented... hah, nein (dafür zwar auch, aber nicht hauptsächlich)... Lob für seinen guten Kontakt zu den Fans! Er ist zuweilen auch einfach in den Graben gesprungen und hat zwischen den Fans weitergesungen. Was ich am Ende des Gigs besonders niedlich fand, war, wie dieser eine Fan, der die ganze Zeit wild geheadbängt hatte, sich am Schluss nach dem Abkühlen seine Brille wieder aufsetzte und wieder ganz brav aussah.
Man könnte meinen, es wäre schwer für die nachfolgende Band „HATESPHERE“, an dieses Heimspiel anzuknüpfen, aber auch die Dänen sind ja mit allen Wassern gewaschen ... so auch diese Thrash-Combo, die ihr Handwerk ausgezeichnet verstanden und eine dreiviertel Stunde lang dafür sorgten, dass das Moshen nicht aufhört. Auch der Sänger dieser Band liess sich von der Hingabe der Fans mitreissen und tauschte sogar sein T-Shirt mit einem Fan! Ziemlich cool!
Und schon war es abend und kurz vor 20 Uhr und somit Zeit für „VOMITORY“. Jo... schedischer Death Metal... was brutaleres gibt´s ja im Musikbusiness momentan nicht, nich’wahr!? Die haben einfach nur alles niedergeprügelt mit den 4 - und 6 – Saitern. Man könnte sagen „geknüppelt bis der Arzt kommt“, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ein Mosher brach mir fast das Rückgrat. Ich musste deshalb die 1.Reihe verlassen... konnte aber zumindest von Vomitory vorher noch akzeptable Fotos machen, von den nachfolgenden Bands dann natürlich nur noch schlechte.
„MISERY INDEX”, die einzige Band des Festivals, die aus den USA eingeflogen worden war, durfte von 20:45 bis 21:30 Uhr beweisen, was die Übersee-Metaller in Sachen Grind- und Death-Metal so drauf haben! Aber aus den Äusserungen des Sängers konnte man entnehmen, dass er selbst nicht so sonderlich begeistert davon ist, dort leben zu müssen! Naja... ich würde sagen, solange sie so eine geniale Performance abliefern wie beim Party San, dürfen sie jederzeit wiederkommen. Denn die Jungs haben wirklich brutal abgeräumt... da blieb keine Mähne ungeschüttelt.
Und dann gab`s wieder den vollen Genuss für meine Ohren in Form von den Finnen „ENSIFERUM“, die von 21:45 bis 22:30 Uhr die Battle-Hymnen über den Wäldern Thüringens erschallen liessen. Da sie die einzige finnische Band des Festivals waren, hatten sie natürlich einen Ruf zu retten und dies meisterten sie auch mit Bravur. Zwar hatte ich das Gefühl, dass sie nicht ganz so gut drauf sind, aber das tat der Wirkung ihrer Songs keinen Abbruch! Finnisches Battle-Feeling pur!
Danach war es soweit: „GRAVE“ aus Schweden feierten eine Art Comeback bei diesem Festival und lieferten Old-school-Death-Metal vom allerfeinsten ab. Leider hatten auch sie nur eine Stunde Zeit, die viel zu schnell vorbei war.
„DARK FUNERAL” aus Schweden waren dann für das absolute Highlight der Nacht verantwortlich. Tut mir leid für die Fans, die schon zu betrunken waren, um noch irgend etwas mitzubekommen. Denn Dark Funeral sorgten für das schwärzeste „Metall“ des Abends... ein Leckerbissen für leidenschaftliche Black Metal Fans! Auch visuell wurde einiges geboten, denn durch das gedämmte Licht mitten in der Nacht und den Kunstnebel boten sich mystische Bilder dar. Und die Band selbst sorgte durch Outfit, Corpse Paint und ihren kompromisslosen BM natürlich noch ein letztes Mal für richtig Headbanging und wurde entsprechend abgefeiert.
Danach war es leider und zum Glück vorbei. „Leider“ weil die Bands echt super gewählt waren, und „zum Glück“, weil es ziemlich anstrengend war bei dem Wetter die ganze Zeit die Kamera zu schützen usw. Naja... mal sehen, was 2005 bringt. Da es sich immer so gut verbinden lässt, die Eltern nach dem Party San mal wieder zu besuchen, werde ich nächstes Jahr sicher auch wieder da sein. Cheers!
(mehr Fotos von allen Bands findet ihr in den "Festival Photos" // Bericht von Twilightheart)