Ragnarök Festival 2007

Lichtenfels/ 30./31. März 2007

Bericht: Twilightheart + Claudia

Wohl kein anderes Festival ist so schnell vom Underground- zum Kult-Festival geworden wie das Ragnarök Festival, welches nun zum 4. Mal in Lichtenfels stattfand und sich vorwiegend auf Pagan-Bands spezialisiert hat (und dies hat wirklich gefehlt in der Metal-Welt, insofern gab es bereits in den Anfangsjahren bei den Besuchern einen Anstieg von wenigen Hundert zu etlichen Tausend). 
Dieses Jahr fand das Festival bei herrlichstem Sonnenschein statt und fast wäre man tagsüber lieber draussen geblieben zum campen. Nun ja, wenn es weiter wächst, wird es sowieso demnächst ein Open-Air werden müssen. 
Wie auch immer....

Der Freitag begann mit einer eher unbekannten Band namens „Dawn of blood“, die auch alle noch blutjung sind. Ich dachte ehrlich, die Band macht noch Soundcheck, als ich die einfachen Melodielinien von der Bühne hörte, aber es handelte sich dann doch schon um den Gig. Alles klang relativ thrashig und eine der Gitarren schnarrte fürchterlich, so dass auch die melodischen Passagen, die einige Songs hatten, nicht wirklich rüberkamen. Positiv muss die ultra-tiefe Grunz-Stimme des Sängers erwähnt werden, sowie der Versuch, schon’mal durch kräftiges Headbängen für Stimmung zu sorgen. 
Nun ja, aber eine Band musste es natürlich treffen, den besch..eidenen Job des Openers zu machen. Dawn of blood verlangten deshalb auch gleich zu Recht nach dem ersten Song nach Freibier, doch wenn ich mich recht erinnere, blieb der Wunsch vorerst unerfüllt. 

Gleich als nächstes waren unsere Münchner melodic Black-Metaller von “Sycronomica” dran. Nach ein paar kleinen Nervositäts-Pannen (gleich 2 Leute wären vor Aufregung beinahe gestolpert) legte die Band selbstbewusst mit „Beyond the gate of light“ los. Es hatten sich inzwischen schon erstaunlich viele Fans vor der Bühne versammelt, die sich zu Tracks wie „Für die Ewigkeit“ und „To the rivers end“ tatsächlich schon’mal ein wenig warmbängten. Ich kam bei diesem Gig auch erstmals in den Live-Genuss des neuen Bassisten, der sich siegessicher in seinen Auftritt reinhing und wütete wie ein Urvieh. Zwar sage ich aus Gründen der Loyalität jetzt trotzdem, dass ich den alten Bassist vermisse, aber rein fachlich bringt es der Neue natürlich absolut. Er bringt auch irgendwie noch mehr Leben in die Band durch seine treibende Art. Ganz mutig stellt sich der Typ ab-und an direkt an den Bühnenrand und spielt das Publikum direkt an. 
Shouter Olli kreischte sich wie immer die Stimmbänder wund, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Band nicht so gut drauf ist wie sonst. Aber vielleicht lag’s auch an meiner Wahrnehmung zu dieser frühen Nachmittagszeit... da kann ich mir vielleicht einfach nicht vorstellen, dass irgend jemand stimmungsmäßig voll auf der Höhe ist. Egal. 
Der Sound war eigentlich recht gut, doch skurrilerweise gab es gerade beim 3. Track, bei welchem ein Video-Shoot stattfinden sollte, Soundunstimmigkeiten. Ab und an hörte sich einiges konfus an, was der Stimmung unter den Fans aber keinen Abbruch tat. (Und Olli > nächstes Mal Video-Shoot bitte erst irgendwann NACH dem 3.Song! Die Fotografen dürfen eh nur 3 Songs lang im Graben bleiben... und wenn man dann bei einer der persönlichen Favouriten schon nach 2 Tracks rausgescheucht wird... muss das wirklich sein!? ;-))
Weiter ging’s mit „Creations of mine“, vor welchem es eine grimmige Ansprache auf der Bühne gab (ganz in evil dunkellila Bühnenlicht getaucht), und komischerweise war danach der Sound wieder vollkommen okay. Im übrigen will ich an dieser Stelle mal die Lichttechnik des Festivals loben. Von weitem waren die Effekte fantastisch, und von nahem konnte man wunderbar Fotos machen. Einfach optimal. Und wo wir schon beim Loben sind: obwohl Sycronomica erst die 2.Band des Festivals waren, nahm sich Sänger Olli schon’mal die Zeit, Ivo (Veranstalter) für das geile Festival zu danken. 
Nachdem uns noch „Farewell olden world“ und „Paths“ um die Ohren gehauen wurde, fand dieser Gig viel zu früh sein Ende.

Auch die nächste Band „Wolfchant“ war kein unbeschriebenes Blatt für mich, hatte ich sie doch bereits live gesehen. Und wie in der Vergangenheit auch, schien die Band ihren eigenen Fanclub mitgebracht zu haben. Denn sofort als die Herren die Bühne erklommen, wurde Party gemacht. Regelmäßig waren alle Hände zu sehen, bis in die letzten Reihen und zu Songs wie „A pagan storm“ oder „Guardians of the forest“ wurde abgefeiert. Beim melodischen Anfang von „Blood for blood“ wurde dann sogar auf den Rängen oben mitgeklatscht. Meine grobe Schätzung ist, dass zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 1500 Leute in der Halle waren, und die selbe Anzahl noch’mal draussen. Doch zurück zu Wolfchant. Der Sound war zwar nicht berauschend (und die eine Leadgitarre war viel zu laut), doch die Jungs haben gerockt und man merkte ihnen an, dass sie es geniessen, auf der Bühne zu stehen. Ebenfalls wurden „The betrayal“ und „Stärkend Trunk aus Feindes Schädel“ gespielt, sowie einige weitere Songs, die von den Fans in den ersten Reihen enthusiastisch aufgenommen wurden. 

Die epic Folk-Band mit dem schönen Namen "Fjoergyn"hatte mit extremen Soundproblemen zu kämpfen zu Beginn ihres Gigs (schien an den Monitoren zu liegen), so dass das Intro gleich ganz weggelassen wurde und die Band sich so langsam in den Song „Vom Tod der Träume“ reinspielte. Die eingefleischten Fans der Band versuchten, der Band trotzdem Mut zu machen und „Fjoergyn – Fjoergyn“- Rufe hallten zur Bühne, welche der Sänger mit „Danke Danke“- Rufen erwiderte, bevor er losröhrte und die Band mit nur 3 Mann einen soliden Gig durchzog. Zu den vielen melodischen Teilen in Songs wie „Ich sah den Himmel weinen“, „Katharsis“ oder „Des Winters Schmach“ sangen die Fans mit, und überhaupt war das Publikum durch den Sound stimmungsmäßig nicht zu beeinflussen und man genoss einfach die sehr abwechslungsreiche Musik und bis in die letzten Reihen wurde zumindest im Takt mit dem Kopf genickt. (Twi.)

Gegen halb acht bestiegen "Koldbrann" aus Norwegen als erste „richtige“ Black-Metal-Band des Tages die Bühne. Das blutrote Licht symbolisierte die Hölle und die in Nebel gehüllten Mitglieder von Koldbrann wurden geschickt, um Seelen zu sammeln. Die kreischende Stimme von Sänger Mannevond ging durch Mark und Bein. Koldbrann boten Schwarzmetall vom Allerfeinsten und machten den wildesten Bängern in der Menge noch Konkurrenz im Haareschütteln. Titel wie „Steinet til jorden“ oder  „Kaosmanifest“ gingen echt ab wie die Hölle und auch „Pogrom pestilent“ von der Split mit Faustcoven war zu hören. Mannevond stellte die Band auf deutsch vor: „Wir sind Koldbrann aus Norwegen“, was mit lautem Jubel bedacht wurde. Da Koldbrann zwischendurch auch langsamere Parts in ihren Songs wie „Djevelens Treskeverk“ und „Inkvisitor Renegat“ haben, konnte man so richtig schön im Takt dazu bängen, und das taten die Anwesenden auch bis in die hinteren Reihen. Koldbrann boten einen Black Metal-Auftritt, wie er sein sollte: hart, kompromisslos und böse. (Claudia)

Wer letztes Jahr auch schon auf dem Ragnarök-Festival war, der weiß ja, dass der Auftritt von "Helheim" damals unter keinem guten Stern stand. Die Jungs spielten sich so gegen drei Uhr früh vor einer fast leeren Halle den Arsch ab; dann kam die Polizei. Dieses Jahr sollte alles besser werden, und wurde es auch. Helheim durften eher auftreten und die Show wurde auch nicht unterbrochen. Gleich zu Beginn kam Sänger V’gandr mit einer Flasche Bier auf die Bühne, um den Fans zuzuprosten. Dann legten Helheim mit „Jernskogen“ und „Dead mans eyes“ los. Der Sound war super, das Drumming absolut präzise. Der abwechselnde Gesang von V’gandr und H’grimnir brannte sich in die Seelen der Anwesenden. V’gandr stand zwischendurch immer wieder regungslos mit zum Satanszeichen erhobenen Händen da, um dann wieder mit den Fans zu trinken. Skål for helvete! Immer wenn Nebel die Bühne einhüllte, erinnerten die in Kettenhemden gehüllten Nordmänner an gerade aus Helheim emporgestiegene Gestalten, die zurückkehrten, um der Menschheit den wahren Glauben wiederzubringen. Helheim spielten sich mit Songs wie „Svart visdom“, „Helgæte is open“ und „13 to the perished“ durch ihr bisheriges Schaffen und mit „Northern Forces“ wurde auch ein neuer Titel vorgestellt, der auf’s nächste Album soll. Hat sich verdammt gut angehört. Gitarrist Thorbjørn bezog schließlich noch Stellung auf dem Drumpodest und forderte die trinkfreudigen Besucher auf, ihre Hörner zu erheben. Die Menge vor der Bühne war nicht mehr zu halten und bis in die hinteren Reihen konnte man emporgestreckte Arme sehen. Nach „Bewitchment“ als letztem Song verliessen uns die Wikinger dann leider auch schon wieder. (Claudia)

Auf „Vreid“ (ebenfalls aus Norwegen) war ich sehr gespannt, denn schließlich besteht diese Band vorwiegend aus den verbliebenen Banmitgliedern der einzig wahren „“Windir“, nachdem Valfar uns seinerzeit alle verlassen hatte. Auch schienen einige im Publikum die Band bereits zu kennen; nun ja, sie waren ja auch mit niemand geringerem als Enslaved auf Deutschland-Tour gewesen. Mit ihrem Black-Metal-lastigen, aber trotzdem extrem eigenständigen Stil schienen sie den Geschmack der Besucher zu treffen und die raue Stimme des Sängers gab dem ganzen noch eine würzige Extra-Note. Die Fans stapelten sich quasi vorne vor der Bühne.
Leider traf Vreid auch die erste richtige Panne des Festivaltages: ein waschechter Stromausfall... plötzlich sah man nur noch die Lichter für die Notausgänge. Das Publikum nahm’s freilich gelassen und gröhlte. Doch schon bald ging es weiter und der Sänger konnte auch weiterhin seinem eigensinnigen Humor a la „next song... this is the Deutsche Demokratische Republik... DDR“ fröhnen.
Der Sound war recht gut und vor allem das Schlagzeug klang genial, der Drummer ist so versiert und sicher... diese gelassene Spielfreude können wirklich nur Musiker mit entsprechender Erfahrung an den Tag legen. Ein Pluspunkt für’s Festival, dass solche Bands in’s Billing genommen werden!

Ein Minuspunkt allerdings war es, dass es in der Stadthalle direkt nur einen einzigen Essens-Stand gab. Vor diesem bildeten sich dann auch extrem lange Schlangen. Wie ich hörte, stand man zu manchen Zeiten eine ganze Stunde lang an. Leute wie ich, die keine Band verpassen wollten, waren also aufgeschmissen. An dieser Stelle geht Dank an die 3 Kämpfer bzw. Camper vom Verein zur Förderung des Heavy Metal in Bayern, die sehr günstig vor einem der Backstage-Eingänge parkten und jedes Mal Speis und Trank mit mir teilten. Ohne euer Sponsoring wäre gar nix gegangen! ;-)

"Månegarm" waren sicher eine der Bands, auf die viele Besucher besonders gewartet hatten, denn ihre Musik ist ja Garant für Tanz und Spass. Leider war es so, dass (zumindest vorne im Fotograben) der Sound extrem schlecht rüberkam. Die Fidel hörte man zuerst gar nicht. Später hörte es sich an, als würde sie playback eingespielt. So hörte man zuweilen die Fidel, obwohl der Geiger gar nicht spielte. Also Chaos pur. Später auf dem Balkon oben konnte man alles besser hören, ausser die Vocals, die waren trotzdem recht dünn. Da half es auch nichts, dass der Fiddler wie ein Wilder auf der Bühne rumsprang und versuchte, den schlechten Sound mit Stimmung vergessen zu machen. Das Publikum reagierte demzufolge anfangs auch relativ verhalten. Man hätte bei dieser Musik eigentlich Tanzorgien wie bei Korpiklaani erwartet, zumal einige der Grundmelodien in Månegarm’s Songs an bekannte Volkslieder erinnern und sich somit jeder Hörer eigentlich sofort angesprochen fühlen müsste. Doch es gab einfach zu viele kleine Pannen (so war z.B. das Mikro runtergefallen und der Geiger bekam es so schnell nicht wieder ran in den Sekunden seiner Spielpausen... also musste einer der Sound-Leute herbeihechten... noch mit der Kippe im Mund...und dies richten), und so war es beim Großteil des Publikums doch eher so, dass sie konzentriert zuhörten, anstatt zu feiern. Nur die Die-Hard-Fans in den ersten Reihen tanzten trotz allem, auch wenn es immer nur die Härtesten bis zum Ende des Songs durchhielten. Unter anderem wurden gespielt: „Fimbultrollet“, „Daughters of eve“, „Ravenous“, „Genom världar nio“, „Hemfärd“, „Sigrblot“, „Daudr“, „Fädernas kall“ und schlussendlich auch noch „I evig tid“, ohne welches ein Månegarm-Gig ja einfach nicht vollständig ist.

Auf dem Balkon oben schliefen indessen bereits die ersten Betrunkenen friedlich vor sich hin... vielleicht in der Hoffnung, bis Angantyr wieder wach zu sein. (Twi.)

Zum Intro von "Kampfar" wurde es dunkel, dann betraten die Norweger (außer Sänger Dolk) in lila Licht gehüllt die Bühne. Anscheinend gab’s aber technische Schwierigkeiten, weil der Drummer gleich darauf wieder verschwand. Nach kurzer Ratlosigkeit bei der Band und den ersten Zugabe-Rufen machten Kampfar aber einen zweiten Versuch und diesmal klappte es. Auch Dolk sprang auf die Bühne und die Jungs legen gleich mit „Troll“ los. Der Sound war glasklar und die Show genial, wie man es von Kampfar gewohnt ist. Dolk lief am Bühnenrand hin und her und feuerte ununterbrochen die Fans an. Bei „Ravenheart“ schlug er sich an die Brust um damit kundzutun, dass auch in ihm ein Rabenherz schlägt. „Troll, død og trolldom“ kündigte er als einen seiner Lieblingssongs an und begrüßte zwischendurch auch noch 3 bestimmte Fans, die Kampfar bei all ihren Auftritten begleiten. 

Als nach ca. einer Dreiviertelstunde und Hammer-Songs wie „Bukkeferd“, „Gaman av drommer“ oder „Nagelfar“ der Drummer an den Bühnenrand kam und fragte, ob die Leute noch mehr wollen, gab’s natürlich nur eine Antwort: Jaaaa. Spätestens, als dann bei der Zugabe die ersten Töne von der „Hymne“ an Odin erklangen, lagen die Fans Kampfar endgültig zu Füßen. Und weil die Begeisterung nicht enden wollte, ließ sich die Band noch zur einer zweiten Zugabe („Norse“)  hinreißen. Und nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass Dolk natürlich wieder mal verdammt gut aussah, aber das interessiert wohl eher die Mädels unter Euch! (Claudia)

      

Zu später Stunde, nämlich gegen halb zwei mussten "Urgehal" auf die Bühne. Wohl aus Protest, weil die Tour-Kollegen von Taake vom Billing gekickt wurden, erschien der Sänger mit Taake-Shirt zum Auftritt. Urgehal begannen ihr Set mit „The Sodomizer“ und obwohl sich die Halle schon merklich gelichtet hatte und ein Großteil der noch Anwesenden oben auf der Tribüne saß, gingen die Fans vor der Bühne immer noch gut mit. Das oberkultige Erscheinungsbild des Gitarristen mit der Stachelmaske ist sowieso immer wieder einen Hingucker wert. Urgehal schmetterten Ihren satanischen Black Metal in die Menge, optisch unterstüzt von einem umgedrehten Metallkreuz auf der Bühne. „Satanic Black Metal in hell“ oder „Possessed“ zeigten den Fans, wo’s langgeht. Nach einer guten halben Stunde wurde mit „The eternal eclipse“ das letzte Stück angestimmt und obwohl so mancher Fan um diese Uhrzeit doch gedanklich schon mehr bei seiner Schlafgelegenheit gewesen sein mag, war es dieser Auftritt doch wert, noch wach zu bleiben. (Claudia)

                      

Bereits im Halbschlaf bekam ich nur noch mit, dass da eine Band eine Ansprache hielt, dass uns nun eine Odyssee durch den Black Metal erwartet, wie es wohl keine zweite gibt. Dies waren Angantyr, von denen ich dann aber nicht mehr viel mitbekam von weitem (denn der Müdigkeit musste Tribut gezollt werden, nachdem ich nach nur 3 Stunden Schlaf am Vortag noch etliche Stunden Anfahrtsweg zum Festival hinter mich gebracht hatte). Was sich mir nur noch einbrannte, war, dass es wohl ein echt knallhartes Black-Metal-Brett zum Abschluss des Festivaltages gewesen sein muss. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, die Band hätte eher gespielt, denn interessant wäre es schon gewesen, mal einen Gig von ihnen zu sehen (und zwar zu besserer Spielzeit, wenn man noch hellwach ist). Naja... 

Am Samstag sollten die Münchner Pagan-Metaller von "Helfahrt" eröffnen. Als wir ankamen, spielten sie bereits und ich habe den Großteil von „Markomannenzorn“ verpasst. Erstaunlicherweise stand Steffen von „Obscura“ mit auf der Bühne. Da fiel mir ein Spruch von Dark Fortress’ V.Santura ein: „Der Steffen spielt doch überall mit.“ ;-) Harr. Ich bezweifle, dass er festes Bandmitglied von Helfahrt ist, ich gehe also davon aus, dass er nur als Gastmusiker dabei war, um mal wieder bei’nem Festival dabeizusein. Auf jeden Fall passte er trotzdem hervorragend zur Band. ;-) 
Welchen Song auch immer Helfahrt anstimmten (von "Die Erde birgt den Tod“, „Lewwer duad üs slaav“ über "Luznacht“, "Sturmgewalt“ und "Donars Groll" war alles dabei), die Fans gingen gut mit und riefen auch nach Gig-Ende noch lange weiter nach Zugaben.
Zumindest geht der Award für die beste Idee des Tages an Helfahrt, denn sie haben für die Fans in der 1.Reihe Brezen und Weißbier mitgebracht. 

"Kromlek" waren die nächsten und haben mich sehr in Erstaunen versetzt. Bei deren Gigs ein Jahr zuvor waren sie vom Outfit her noch eine typische Folk/Humppa/Stimmungs-Band gewesen. Doch nun gaben sie auf der Bühne ein viel ernsteres Erscheinungsbild ab, einfach in schlichter schwarzer Kleidung mit symbolträchtigem Print. Vor allem der stolze Blick von Sänger „Alphavarg“ kommt viel besser raus, wenn keine bunte Kleidung davon ablenkt. Kromlek eröffneten ihre sehr synthesizerlastige Folk/Pagan-Odyssee mit „Herjan“ und „Grim Omens“ und hatten zuweilen auch eine Violinistin mit auf der Bühne. Alles in allem kam die Musik sehr heroisch und kämpferisch rüber, wobei die vielen melodischen Teile für Abwechslung sorgten... ganz besonders der Song „När tiden vissnar“ vom neuen Album, der Fans von Otyg vielleicht gefallen könnte.  Natürlich durften auch „Fólkthing“ und „Kromlek“ nicht fehlen. Auch bei dieser Band hatte ich das Gefühl, kaum nachdem sie sich warmgesungen haben, ist der Gig auch schon wieder vorbei. Zu schade. (Twi.)

Vielleicht konnte sich ja der eine oder andere schon bei der letztjährigen Kampfar-Tour von den Live-Qualitäten von "Heidevolk" überzeugen. Die Holländer enterten mit Schild, Schwert und Trinkhorn bewaffnet die Bühne und machten gleich von Beginn an ihrem Namen alle Ehre, indem sie mit den Schwertern gegen ihre Schilde klopften und danach die Fans mit ihrem melodischen Pagan Metal in ihren Bann zogen. Da ihre Violinisten diesmal nicht mit von der Partie war, mussten sich Heidevolk auf ihre restliche Besetzung von Gesang, Gitarren, Bass und Drums beschränken. Das tat aber der Stimmung  keinen Abbruch denn mit ihrem zweistimmige überwiegend klarem Männergesang und den melodischen Gitarrenparts riefen Heidevolk zur Schlacht und die Fans folgten. Songs wie „Walhalla wacht“ oder „Vulgaris magistralis“ überzeugten das Publikum davon, dass es auch in Holland echte Krieger gibt. Leider war nach ca. einer halben Stunde die Spielzeit schon um und es blieb keine Zeit für eine Zugabe, obwohl die Fans lautstark danach verlangten.  (Claudia)

Danach war es für "Minas Morgul" umso schwerer, die Leute zu animieren, obwohl der 1. Eindruck von der Band überwältigend war. Es gab Feuer auf der Bühne und das Outfit des Vokalisten war rekordverdächtig – ein echter Blickfang! Mit ihrem Bastard aus Pagan-und Black-Metal donnerte die Band mit „Väterchen Frost“ und „Eyn Meyster des Blutes“ los und legte gleich mit „Blut und Eisen“ nach. Diese Band spaltete auch die Geister, denn während vielen dieser Stil mit abwechselnd Gesang und Growling auf Dauer zu langweilig wurde, grölten die anderen fleissig mit. Der Song „Elektron“ wurde allen Misanthropen gewidmet, bevor „Rocksong“ und „Stahlpakt“ die ultimativen Rausschmeisser bildeten.  

Danach war die Halle plötzlich zur Hälfte leer. Eigenartig. Gingen wirklich alle zur selben Zeit Bier holen? Einen Bericht über Gernotshagen, die nun spielten, findet ihr in den „live reports“ beim Heidevolk-Gernotshagen-Tourbericht. 

Gegen 16:50 Uhr sollten "Black Messiah" der Ragnarök Gemeinde mal wieder richtig einheizen. Gleich bei den ersten Klängen von „Of myths and legends“ war die Halle am Kochen und dies ließ auch bei „Blutsbruder“ und „Riding the drakkar“ nicht nach. In ihren heidnischen Outfits (war es eigentlich nicht zu warm da oben mit dem vielen Fell am Outfit?) haben sie trotz einiger Soundprobleme (eine Gitarre klang kurzzeitig manchmal etwas schief) für echte heidnische Stimmung gesorgt. Black Messiah brillieren eben durch ihre Songs und ihren Gesang, denn obwohl sie selbst nicht allzu viel Action auf der Bühne veranstalten, sondern sich auf die Musik konzentrieren, schaffen sie es immer wieder, die Herzen der Fans im Sturm zu nehmen. Vielleicht liegt es auch am persönlichen Kontakt der Band zu den Fans. Als ein Song „extra für Nadine“ angekündigt wurde, hättet ihr mal hören sollen, wie eben dieses Mädel im Publikum gekreischt hat vor Entzücken. Im zweiten Teil des Gigs, als die ganzen Mitsing-Hymnen wie „Sauflied“, „Irminsul“ und „Christenfeind“ folgten, gab’s dann wirklich kein Halten mehr im Publikum, alle Fäuste waren oben und die Halle war wieder voll. Wie sich nach dem Gig herausstellte, wollten Black Messiah eigentlich noch einen Song anhängen, wurden aber gecuttet. Schade.

                     

"Hel" sorgten für den ruhigen Teil des Nachmittags. Uns erwarteten sehr melodischer und anspruchsvoller Gesang zu Songs wie „Erlkönig“, „Meerfahrt“ oder „Wunden“, leider begleitet von massiven Soundproblemen, so gab es Pfeiftöne, die Instrumente waren zum Teil zu laut oder zu leise eingestellt, und einmal war der Schlagzeuger total aus dem Takt geraten. Einer der 2 Vokalisten schüttelte auch immer mal wieder verzweifelt mit dem Kopf und versuchte es immer, Zeichen zu geben, dass mit den Monitoren etwas nicht stimmt. Die Fans versuchten trotzdem, das beste aus dem Hel-Gig zu machen und sangen mit, so oft es ging. Es folgten noch „Der Weg ist das Ziel“, „Der See“ und einige mehr, bevor Hel schnell das Weite suchten.

Danach war es endlich soweit: die sagenumwobene Band "Eluveitie" aus der Schweiz sollte aufspielen. In wirklich allen Metal- und Folk-Foren Europas konnte man im letzten Jahr immer wieder lesen, dass Eluveitie DIE Stimmungs-Folk-Band schlechthin sind. Fans aus aller Herren Länder scheinen sich diesbezüglich einig zu sein. Auch das Ragnarök Publikum ließ diesbezüglich keinen Zweifel aufkommen. Wirklich ab der aller ersten Sekunde des Openers wurde getanzt und gesprungen. Bei den Refrains waren alle Hände oben, bis in die hinteren Reihen der Balkon-Sitzplätze. Nach „Gaulish war“ und „Song of life“ legten Eluveitie gleich mit „Lament“ und „Of fire, wind and wisdom“ nach und es wurde gefiedelt, geflötet und musiziert, bis die Fans in Ekstase waren. Auch die Musiker selbst sprangen wild auf der Bühne herum und hatten einfach eine irre gute Zeit. Der Flötist warf sich sogar zuweilen auf den Boden, um von dort weiterzuflöten. Endlich mal ein richtig guter Flötist auf der Bühne!
Und endlich bahnte sich auch der erste Crowd-Surfer seinen Weg über die Köpfe. Sogar ein Stuhl wurde über die Menge gehoben, weiß der Geier warum! Bei Eluveitie ist eben alles möglich. Auch an spaßigen Bemerkungen seitens der Band fehlte es nicht. So wurde nach einem der Spring- und „Außer-Atem“-Stücke doch tatsächlich gefragt „Wollt ihr zur Abwechslung mal ein schnelles Lied?“ und schon ging’s mit dem nächsten irren Tanz-Stück weiter. Die Band lebt wirklich durch ihre Live-Performance. Auf CD kann diese Stimmung natürlich niemals auch nur annähernd so rüberkommen. Wie bei Korpiklaani eben. Also unbedingt weiterempfehlen und eure Freunde zum nächsten Eluveitie-Gig mitschleifen! 
Bei den wenigen langsameren Stücken wurden die ersten Feuerzeuge hochgehalten. Im Laufe des Gigs wurden noch „Dance of victory“, „Tegernako“ und „Endless knot“ gespielt, bevor „Uis elveti“ als letzter Song angekündigt und allen Heiden gewidmet wurde. Und ein letztes Mal grölten alle lauthals mit, bevor Eluveitie frenetisch bejubelt die Bühne verliessen. Die Band wartete danach noch neben der Bühne bis alle Zugabe-Rufe verhallt waren. Aber es durfte keine Zugabe mehr gespielt werden. 

Kleine Anekdote am Rand: während des Gigs erlaubte sich Veranstalter Ivo den Gag, sich vorne in den Fotograben neben einen der Securities zu stellen und verschränkte die Arme genauso wie der Sec. und lehnte sich genauso an. Dieser schaute ganz bedröppelt, als er es bemerkte... wahrscheinlich überlegte er für eine Sekunde, ob er verarscht wird. Zumindest stellte er sich danach gerade hin. :-)

Schon während des Eluveitie Gigs hatte sich der Drummer von "Cruachan" warmgemacht, indem er imaginär zu den Eluveitie Songs mittrommelte. Doch bei Cruachan half alles nichts... sie konnten an die Stimmung des Eluveitie-Gigs nicht anknöpfen. Aber wahrscheinlich hätte dies überhaupt keine Band gekonnt. Nun ja, aber Cruachan aus Irland sind ja auch geübte Musiker. Sie zogen solide ihr Ding durch und schmetterten uns ihre keltischen Folk-Stücke um die Ohren. Sängerin Karen, die erst nach dem 2. Song auf die Bühne kam, konnte dann die Stimmung noch’mal richtig anheizen und viele Fans zum mitsingen animieren. Später begannen einige ganz Harte, auch bei Cruachan zu tanzen. Vielleicht hatten sie nur eine kleine Verschnaufpause gebraucht, denn bei jedem Stück wurde die Stimmung wieder besser. Auch Cruachan blieben von den Soundproblemen nicht verschont. Ein Mikro fiel aus (oder war gar nicht an gewesen), denn man hörte die Flöte nicht, die vor diesem Mikro gespielt wurde. Der Rest des Gigs war auch mit einigen langsamen, virtuosen Teilen gespickt, in denen Karen’s Stimme so richtig zur Geltung kommen konnte. Trotzdem dominierten natürlich vorwiegend die furioseren Stücke, in denen das Tanzen und Springen, was bei Eluveitie begann, noch ein bisschen weitergehen konnte.

                  

Danach gab es eine kleine Verlosung, zu der auch Olli von Sycronomica als Vertreter des Vereins zur Förderung des Heavy Metal in Bayern und Ivo wieder auf der Bühne standen. Es wurden Preise ausgelost, z.B. ein Poster, welches von fast allen Bands unterschrieben wurde, Tickets für’s Ragnarök 2008, Tickets für die Walpurgis Metal Days (gesponsort von Wolfchant) sowie CDs von Sycronomica und Wolfchant und einiges mehr. 

Zur besten Bühnenzeit hatten "Týr" ihren Auftritt. Da ihr neues Album „Ragnarok“ heisst, hatten sie ja eigentlich keine Wahl, als hier beim gleichnamigen Festival zu spielen. Sie waren eine willkommene Abwechslung, denn ihre Songs sind zwar auch heidnisch, aber das Songwriting hat einen ganz anderen Stil als bei den vorangegangenen Bands. Es handelt sich um Songs, die in der Melodieführung vor allem auf nordischen Volksliedern aufbauen. Insofern haben die meisten Songs wohlklingende Gesangsparts (zum Teil dreistimmig), die mit Metal nichts mehr am Hut haben, sondern einfach eine wunderbare Exkursion in die nordische Musikwelt sind. Dazu sind alle Mitglieder von Týr hervorragende Musiker, es ist einfach eine Wohltat, ihren progressiven, eigenständigen Stücken zu lauschen. Und dies war es auch, was die Festivalbesucher taten. Wenn bei Týr viele nur stehen und zuhören, ohne zu headbängen, so sagt dies bei dieser Band gar nichts dazu aus, wie die Band beim Publikum ankommt. Die Musik ist eben kein typischer Headbäng-Metal, sondern brennt sich beim Hören langsam in die Gedanken und wirkt erst später nach. Und ich hoffe, dass Týr auch diejenigen begeistern konnten, die die Band vorher noch nicht live gesehen haben. Setliste: The edge – Regin Smidur – Hail to the hammer – Ragnarok – Ramund hin unge.

Gleich im Anschluss hatten OhLi (von „Evilrockshard“) und ich einen Termin zum Týr-Interview. Im Tourbus wurden wir erstmal mit Getränken und CDs versorgt und hatten dann noch eine echt spaßige Zeit. Sogar Frauenheld Terji ließ mal alle Girls beiseite und leistete uns Gesellschaft. Besonders lustig wurde es, als der Tourbus losfuhr und man uns ernsthaft weismachen wollte, dass man jetzt zum nächsten Gig in’s Ausland fährt und uns mitnimmt. Hurra. ;-)

Dies ist auch meine Ausrede, warum ich den Gig von Swallow the sun verpasst habe und es auch keine Fotos von ihnen hier gibt. 

Danach war es an der Zeit für eine meiner Lieblingsbands... "Moonsorrow" aus Finnland, die inzwischen jedem ein Begriff sein müssten. Wieder ohne Trollhorn, aber mit fantastischem Gast-Gitarrist (welcher auch cleane Background-Vocals beisteuert) im Gepäck enterten Moonsorrow zu den Intro-Klängen von „Tyven“ die Bühne, um gleich danach mit „Pimeä“ weiterzumachen. Und das Publikum hat mich wirklich stolz gemacht. Wenn ich 2 Jahre zurück denke, als Moonsorrow ihren ersten Live-Auftritt bei einem Festival in Deutschland hatten (MetalBash 2005) und das Publikum fast überhaupt nicht auf die Band reagierte (außer Höflichkeitsapplaus)... dann ist das heute noch peinlich, wie man so eine geile Band so abservieren kann. Doch das Ragnarök Publikum wusste die Band zum Glück zu schätzen. Es herrschte eine unglaubliche Stimmung vor... es hätte besser nicht sein können. Die Band ließ sich davon auch anstecken und gab wirklich ihr bestes (außer Mitja natürlich, der trotz gutem Willen auch nach 2 Jahren immer noch die selben Stellen falsch spielt). Das Witzige an dem Gig war noch, dass die Securitie ja Anweisung hatte, die Fotografen nach dem 3. Song aus dem Graben zu jagen. Aber die wissen natürlich nicht, dass Moonsorrow zum Teil Songs haben, die an die 10 Minuten lang sind. Natürlich erwischten wir 2 dieser Songs und waren nach 20 Minuten immer noch im Fotograben. Irgendwann schnallten es die Secs dann auch und warfen uns mitten im Song raus. Nachdem „Taistelu pohjolasta“ und „Tuleen ajetta maa“ vorbei waren, erschallten die Intro-Klänge von „Kylän Päässä“, meines absoluten Favouriten von Moonsorrow. Bei keinem Song klingt der Klang der Schwerter so stolz wie bei diesem. Es war ein Genuss. Schon allein dafür hätte sich der Weg zum Festival gelohnt. Nicht so schön war es, dass der Gitarrist eine Büchse vor die Füße geworfen bekam. Egal. Weiter ging’s mit dem kämpferischen „Sankaritarina“ und „Pakanajuhla“ und die Fans gingen weiterhin bestens ab. Endlich gab es auch wieder Crowdsurfer in Massen und die Hörner wurden bei jedem Refrain erhoben. Einfach eine geile Stimmung. Auch Moonsorrow warteten noch eine Weile neben der Bühne auf das Okay für eine weitere Zugabe, bekamen die Freigabe aber nicht. Zu dumm...

Man sollte sich niemals auf die Meinung anderer verlassen! Ganz besonders nicht, wenn’s um "Riger" geht. Da ich die Band bisher noch nie live gesehen habe, habe ich eine Freundin (eine, die seit Jahren bei jedem Metal Gig in Bayern zu finden ist) gefragt, wie die live so sind. Die Antwort war „langweilig“. Also stellte ich mich auf einen eher nervigen Gig ein und ging zu spät Richtung Fotograben. Die erste Gruppe Fotografen war bereits drin und wir mussten 3 Songs lang warten, bis die 2. Gruppe reindurfte. Böser Fehler, so spät hinzugehen....
Gleich nachdem Riger auf die Bühne gekommen waren und mit „Im Graun der Nächte“ losgelegt hatten, war ich wie gebannt. Es hat mich einfach total geflasht (wie man so dämlich sagt). „Wjerewulf“ und „Des Blutes Stimme“ folgten und ich stand immer noch mit offenem Mund da. Allein das stolze Erscheinen der Band auf der Bühne und die Hingabe,  mit der sie ihre Songs über uns niedergehen lassen, haben mich fasziniert. Und ich stand immer noch draussen und konnte es nicht erwarten, endlich in den Fotograben zu kommen. Bei „Germania“ war es dann endlich soweit. DAS nenne ich doch mal gescheite Foto-Motive. Der Sänger von Riger sah einfach erhaben aus, hatte mit Sicherheit das beste Outfit des Festivals an und hinterliess einfach den selbstbewusstesten Eindruck von allen Künstlern bei mir persönlich. So muss das sein! Wenn alle Künstler so drauf wären... das wär ja mal Kult. Und überhaupt konnte ich das Wort „langweilig“ nicht nachvollziehen. Unglaublich, wie verschieden die Geschmäcker sind! Die Musik ging hervorragend ab, obwohl es soundtechnisch irgendwie komisch klang und irgend’was mit Sicherheit falsch eingestellt war, so kamen die Song doch außerordentlich wuchtig und aggressiv rüber und die Fans headbängten, was das Zeug hielt. „Auf die Ahnen“ und „Homo decadencia“ wurden nachgeschoben, sowie „Angriff“ und „Brandschiff“. Natürlich gab es auch noch ein oder zwei Zugaben, denn zumindest in den vorderen Reihen war man von der Band genauso begeistert wie ich es war und man wollte Riger eigentlich nicht von der Bühne lassen. Nun ja, Riger spielen ja am 19. Mai wieder in München... ich werde so was von dabei sein... und so was von nicht gelangweilt sein... 

Die letzte Band, die wir von diesem Festival mitnahmen, waren "Aaskereia", die ausschließlich deutsch singen. Soweit ich das vom Hörensagen mitgekriegt habe, ist die Band noch nie wirklich live aufgetreten. Es handelte sich also um eine Live-Premiere für alle Anwesenden und viele waren sehr gespannt, wie die Band es meistern würde. Aaskereia hatten demzufolge mit einer Menge Soundprobleme und Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Trotz allem schafften sie es, eine unglaublich rohe, kalte Black-Metal-Atmosphäre zu kreieren. Es hat mich fast an die Anfänge des Black-Metal erinnert, als viele „Kellerbands“ so wirkten auf der Bühne. Der Sänger kreischte mit unglaublicher Inbrunst und wir bekamen Songs mit Titeln wie „Mit Raben und Wölfen“ oder „Der Schwur unserer Ahnen“ zu hören. Nicht jedermann’s Fall... aber für BM-Fans der alten Schule war dies mit Sicherheit ein interessanter Gig. 

Abschließend ist zum Ragnarök zu sagen, dass die Organisation mit jedem Jahr besser wird. Die Merch-Stände waren zwar vollkommen überlaufen (wobei der Bereich allerdings auch zum Smalltalk genutzt wurde), aber dies tut dem Rest ja keinen Abbruch. Die Location ist sowieso praktisch, denn die Ränge oben bieten genügend Platz, um mal zu relaxen. Sollten Menhir nächstes Jahr dort spielen, bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Ich denke mal, auf Ivo’s Bandauswahl können wir uns eigentlich verlassen. Bin mir nicht sicher, ob ich mir wünschen sollte, dass das Festival weiter wächst. So wie es 2007 war, war es eigentlich optimal. Bleibt lediglich zu hoffen, dass bis auf die wenigen Black Metal Bands, die dem Festival eine gewisse Würze geben, das Ragnarök mit der Zeit nicht von Death- und Thrash-Bands unterwandert wird. Dann kann es ja eigentlich nur gut bleiben oder besser werden.... (Twi.)

Hier noch ein paar Impressionen:

 

 

 

 

 

 

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