Celtic Frost - „Monotheist“
Century Media , VÖ: 29. Mai 2006
Hier läuft gerade das
neueste Werk der Legende “Celtic Frost” im CD- Player und sorgt für
Sprachlosigkeit. DAS nenne ich mal wirklich was Neues. Doch nun gleich zur
Musik! Der erste Song „Progeny“ kommt nach einem bizarren Anfang
gleich ziemlich wuchtig daher, aber auch gewöhnungsbedürftig.
Eventuell werden einige alteingesessene Fans denken „Was ist das denn
jetzt!?“, weil sich Celtic Frost hier nach ihrer langerwarteten
Rückkehr auf avantgardistisches Terrain
wagen. Aber ihr wisst ja, Stillstand ist der Tod, und insofern finde ich
es völlig legitim, dass sie herumexperimentieren und mit ein paar völlig
neuen Ideen aufwarten. Schliesslich waren sie auch früher schon
diejenigen, die gerne mal was Neues ausprobiert haben, was sich dann
tatsächlich etablieren konnte und die Band zur Legende gemacht hat. Der 2. Song „Ground“ ist gleich noch viel intensiver, sowohl vom leidenschaftlichen Gesang her, als auch von der Komposition. Der Song schleppt sich langsam aber gewaltig dahin und setzt sich durch eine gewisse Monotonie in den lethargischen Riffs im Gehirn fest. Man ist fast ein wenig in Trance nach Ende des Tracks. Dadurch passt es auch hervorragend, dass es beim 3. Song „A dying god coming into human flesh” anfangs erstmal langsam und melancholisch weitergeht. Wie man beim Lesen des Titels vielleicht schon vermuten kann, sind die Lyrics ein verzweifelter, mühseliger Kampf; und die Band schafft es tatsächlich, dies auch in Form der Musik darzustellen. Ein aussichtsloser Kampf, an dessen Ende der metaphorische Tod steht... ein Aufgeben. Und genau wie beim realen Tod gibt es kurz vor dem Ende nach ein allerletztes Aufbäumen, ein letzter Versuch, dem unvermeidlichen zu entgehen. So wird dies auch hier im Track noch einmal in der Musik dargestellt und festgehalten, bis das Ende erreicht ist. Im 4. Song „Drown in
ashes“, den man lyrisch als Fortsetzung des Vorgänger- Tracks sehen könnte,
wird man erst mal von weiblichen Vocals eingelullt und in völlig fremde
und abstrakte Sphären entführt, wo man im Wechselgesang der weiblichen
und männlichen Stimmen und den futuristischen, schleppenden Klängen
dahinschwimmt, bis man kein Zurück mehr findet und buchstäblich
verloren ist. Diesen Song sehe ich persönlich als absolutes Highlight
des Albums an, denn hier werden wirklich Ebenen betreten, in die sich
vorher noch keine Band gewagt hat. Sicher werden einige Metal-Fans diesen neuen Musikstil nicht mögen. Aber wer sich solchen absolut wegweisenden, neuen Klangbildern öffnen kann, entdeckt eine bizarre Welt sonder gleichen. Man kann Celtic Frost nach diesem Album auch in keine Schublade mehr stecken. Lyrisch ist es zwar immer noch eine Mischung aus Black, Death und sogar Doom, aber musikalisch ist es wirklich revolutionär und avantgardistisch. Da gibt`s nur eins: sich selbst ein Bild machen, reinhören und staunen! Anspieltip: „Drown in ashes“ 8,5 von 10 Punkten Review von Twilightheart |