Dark Funeral - „Attera Totus Sanctus“
Regain Records, Veröffentlichung: 24. Oktober 2005
Der 24. Oktober 2005 war ein
glorreicher Tag für den Black Metal, denn nachdem wir in den letzten Wochen mit
Death- und Thrash-Metal – Veröffentlichungen überschwemmt wurden, erblickten
am 24. Oktober gleich mehrere geile Black Metal Releases das Licht der Welt
(1349, usw.). Das mit Abstand gelungenste Album davon ist mit Sicherheit „Attera
Totus Sanctus“... ein Meisterwerk des satanischen BM von den Großmeistern aus
Schweden: „Dark Funeral“, auf deren Album-Qualität man sich scheinbar immer
verlassen kann.
Es ist ja verdammt selten, dass mir auf Anhieb ein Album beim 1. Durchlauf gefällt.
Bei diesem Release hat`s geklappt. Süchtig nach dem ersten Hören!
Das Cover kündigt mit dem Artwork von „Morbid“ Daniel Valeriani ja schon
Black Metal der ersten Güteklasse an... und genau das bietet „Attera Totus
Sanctus“ („Vernichtet alles Heilige“) auch.
Gleich der erste Track bläst einem die Sicherungen raus. „King Antichrist“
ist nicht nur dem Titel nach die reine Glorifizierung Satans. Auch der ganze
Songaufbau ist supreme. Mit emotionsgeladenem Growling und hammergeilen und
schnellen Gitarrenriffs werden dem Hörer die Huldigungen an Satan
eingetrichtert. Auch die folgenden 3 Tracks (inklusive dem verdammt genialen
Titeltrack „Attera Totus Sanctus“) ziehen einen mit dem aggressiv-mitreißenden
Drumming und Riffing sowie dem
satanisch-hysterischen Growl-Gesang in einen Strudel aus fast sentimentaler
Hingabe und Faszination für diese auf dunkelster Ebene dargebotenen Musik, die
zutiefst aufwühlend ist, lyrisch als auch musikalisch. Dass die Aufnahmequalität
des Albums 1A ist, brauche ich sicher nicht extra erwähnen. Ein qualitativer Hörgenuss
der besonderen Art!
Der 5.Track des Albums „Atrum Regina“ ist der vorläufige Höhepunkt des
Albums. Denn dieser Song bricht mit einer solchen brachialen Wucht über uns
herein, dass man diesem Track einfach hemmungslos und für immer verfällt. Ich
kann es nicht erwarten, diesen Titel bei der Tour im März live auf der Bühne
zu erleben! Das wird ein Fest! Ich sehe in Gedanken schon
die 600 Konzertbesucher, die in München an guten Tagen anwesend sind,
voller Hingabe headbängen und deren Hände sich in huldigenden Gesten ergehen.
Während bei manch anderen Bands das Böse im BM nur durch monotone Garstigkeit
und Kompromisslosigkeit zu funktionieren scheint, ist es bei Dark Funeral eher
so, dass das Böse zum Leben erweckt wird durch die Hingabe in den Songs, auch
wenn das eines abwechslungsreichen, melodiösen Hintergrundes in Form der
Gitarren in einem Track bedarf. Es ist nicht Kälte, die durch die
Songstrukturen schimmert, sondern tatsächlich viel Gefühl... aber das
tief-dunkle Gefühl für Satan, für die Leidenschaft, mit der man alles
Christliche schwinden sehen möchte... Hingabe für alles Diabolische, alles,
was Verderben bringt über die Gegner Satans. Und dieses Gefühl wird auf den Hörer
übertragen. Man kann sich diesem Bann aus genialem Songwriting, fehlerlosem
Spielen, leidenschaftlichem Gekreische und einfallsreichem Riffing nicht
entziehen. Und dieser teuflische Sturm lässt nun bis zum Ende des Albums nicht
mehr nach. Die Scheibe hat keinen Lückenfüller... jeder einzelne Track ist
brutal geiler Stoff! Ihrem Grundsatz, mit keinem Album langsamer zu werden, sind
Dark Funeral natürlich treu geblieben.
Im März touren sie mit Naglfar und Endstille. Mal abgesehen davon, dass ihr da
unbedingt dabei sein müsst, solltet ihr euch auch das „Attera Totus
Sanctus“ Album zulegen. Wirklich der reinste Genuss für jeden BM Fan... und
endlich mal wieder ein Album, was sein Geld 100 %ig wert ist.
Anspieltip: „Atrum Regina“
9,5 von 10 Punkten (Review: Twilightheart)