Warbreed – „So cry havoc"

EP/ Eigenproduktion/ Januar 2006

Gerade in jüngster Vergangenheit schienen Melodic Death Metal Bands aus dem Boden zu schießen wie Pilze und auch Argentinien scheint davon nicht verschont geblieben zu sein. Ob dies aber so schlimm ist halte ich für fragwürdig, da uns sonst großartige Bands, wie die aus besagtem Land stammenden WARBREED, entgangen wären. 
Die recht junge Band wurde erst 2003 gegründet (unter dem Namen Aryan Beauty, welcher aus verständlichen Gründen bald abgelegt wurde) und schießt nun mit So cry havoc die erste EP zwischen die Metalheads. Das Scheibchen kann praktischerweise hochlegal unter www.warbreed.com.ar gedownloadet werden.
Und ich versprechen hiermit: Es lohnt sich.

Mit Sippenhaft dröhnt einem eine Melodic Death Kappelle entgegen, wie sie sich gehört. Schnelle DoubleBass, vorantreibendes Riffing und melodiöse, dem Genre gerecht werdende, Leadgitarrenläufe. Auch der Gesang bereitet keine großen Überraschungen, da es sich um Genre-üblichen Scream-Gesang handelt. Als Vergleichsband kann hier sehr gut Burden of grief herhalten. 
Leider vermisse ich bei den Vocals eine gewisse Intensität. Diese kommt leider nicht auf  und so vermag lediglich die Instrumentalrubrik komplett zu überzeugen.
Aliy Sneg weiß mit Breakparts im Midtempo zu überzeugen. Kurze klar gesprochene Passagen  sorgen genauso für Abwechslung wie kurze cleane Backingvocals. Diese brechen die sonst etwas monoton geratene Songstruktur mit Erfolg. Gegen Ende des Songs werden melancholische Synthiklänge genutzt um dem Hörer im Gedächtnis zu bleiben.
The Spandau Enigma schleppt sich anfangs wie ein tödlich verwundetes Tier voran, um dann auszurasten und die Hölle losbrechen zu lassen. Leadgitarre und konstantes Doublebass-Drumming brennen sich hier ins Hirn. Zwar hätte die eine oder andere Gitarrenvariation dem Ganzen gut getan, doch kann der Song durch den Mitgröhl-Part wunderbar punkten und wird so doch nicht langweilig. 
The hour of the wolf (berserkr version) setzt nun einen neuen Akzent, der eindeutig auf Gesang bzw. dessen Geisteskrankheiten liegt. Die Vocals sind schnell, hart und einfach ungemein krank. Ein schnell aufgesagter Kinderreim mit Death-/Black-Metal Stimme könnte so klingen.
Dieser Song macht wirklich Spaß. 
Als letzter klingelt schlussendlich Hostis ante portas, ein Instrumental, aus den Boxen. Hier zeigt die Band, nachdem ein höllenhaftes Kriegs-Bomben-  Maschinengewehr- Sample einstimmt, noch einmal, was Melodic Death Metal bedeutet. Gitarrenläufe und schnelles Drumming dominieren den Sound, während Keyboardsamples garnieren, aber nicht stören. Ein Song mit viel Power, der gleichzeitig als Wegweiser für kommende Warbreed-Outputs zu verstehen sein kann. Man darf gespannt sein, was hier noch folgt. Die EP rockt zumindest.

Anspieltipps: The Spandau Enigma

6,5 von 10 Punkten                                                                            Review von Flo

<<<zurück zu den REVIEWS

besucherzählerXStat.de