Gerade in jüngster
Vergangenheit schienen Melodic Death Metal Bands aus dem Boden zu schießen
wie Pilze und auch Argentinien scheint davon nicht verschont geblieben zu
sein. Ob dies aber so schlimm ist halte ich für fragwürdig, da uns
sonst großartige Bands, wie die aus besagtem Land stammenden WARBREED,
entgangen wären.
Die recht junge Band wurde erst 2003 gegründet (unter dem Namen Aryan
Beauty, welcher aus verständlichen Gründen bald abgelegt wurde) und
schießt nun mit So cry havoc
die erste EP zwischen die Metalheads. Das Scheibchen kann
praktischerweise hochlegal unter www.warbreed.com.ar
gedownloadet werden.
Und ich versprechen hiermit: Es lohnt sich.
Mit Sippenhaft
dröhnt einem eine Melodic Death Kappelle entgegen, wie sie sich gehört.
Schnelle DoubleBass, vorantreibendes Riffing und melodiöse, dem Genre
gerecht werdende, Leadgitarrenläufe. Auch der Gesang bereitet keine großen
Überraschungen, da es sich um Genre-üblichen Scream-Gesang handelt.
Als Vergleichsband kann hier sehr gut Burden of grief herhalten.
Leider vermisse ich bei den Vocals eine gewisse Intensität. Diese kommt
leider nicht auf und so vermag lediglich die Instrumentalrubrik komplett zu überzeugen.
Aliy
Sneg weiß mit Breakparts im
Midtempo zu überzeugen. Kurze klar gesprochene Passagen
sorgen genauso für Abwechslung wie kurze cleane Backingvocals.
Diese brechen die sonst etwas monoton geratene Songstruktur mit Erfolg.
Gegen Ende des Songs werden melancholische Synthiklänge genutzt um dem
Hörer im Gedächtnis zu bleiben.
The
Spandau Enigma schleppt sich anfangs
wie ein tödlich verwundetes Tier voran, um dann auszurasten und die Hölle
losbrechen zu lassen. Leadgitarre und konstantes Doublebass-Drumming
brennen sich hier ins Hirn. Zwar hätte die eine oder andere
Gitarrenvariation dem Ganzen gut getan, doch kann der Song durch den
Mitgröhl-Part wunderbar punkten und wird so doch nicht
langweilig.
The
hour of the wolf (berserkr version)
setzt nun einen neuen Akzent, der eindeutig auf Gesang bzw. dessen
Geisteskrankheiten liegt. Die Vocals sind schnell, hart und einfach
ungemein krank. Ein schnell aufgesagter Kinderreim mit Death-/Black-Metal
Stimme könnte so klingen.
Dieser Song macht wirklich Spaß.
Als letzter klingelt schlussendlich Hostis
ante portas, ein Instrumental, aus den Boxen. Hier zeigt die Band,
nachdem ein höllenhaftes Kriegs-Bomben-
Maschinengewehr- Sample einstimmt, noch einmal, was Melodic Death
Metal bedeutet. Gitarrenläufe und schnelles Drumming dominieren den
Sound, während Keyboardsamples garnieren, aber nicht stören. Ein Song
mit viel Power, der gleichzeitig als Wegweiser für kommende
Warbreed-Outputs zu verstehen sein kann. Man darf gespannt sein, was
hier noch folgt. Die EP rockt zumindest.
Anspieltipps:
The
Spandau Enigma
6,5 von 10 Punkten
Review von Flo
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