Witchery, die sich nicht nur bei
uns, sondern auch in den Staaten einen gewissen Namen gemacht haben seit
ihrer Tour mit Emperor und Borknagar 1999, holen nun erneut zum
Rundumschlag aus mit ihrem neuen
Album „Don´t fear the reaper“.
Doch so sehr die Band auch nach US- Thrash klingt, die Band stammt aus
Schweden und besteht aus einem äußerst interessanten Line-Up. So kennt
man „Toxine“ (den Sänger) aus „Satanic Slaughter“ und Patrik
Jensen (Gitarre) aus „The Haunted“, die ja (hoffentlich) jeder
kennt. Dann wissen die BM und Death Fans unter euch mit dem Namen Martin
„Axe“ sicher was anzufangen, denn er spielt in Nifelheim, Morgue,
Bloodbath und Satanic Slaughter. Abgerundet wird die Bandbesetzung durch
Richard Corpse an der Gitarre und durch Arch Enemy- Mitglied Sharlee
D’Angelo am Bass (ihn dürfte man auch noch von Sinergy oder
seinerzeit Dismember und Mercyful Fate kennen).
Doch kommen wir zum Album! Während
die ersten beiden Songs „Disturbing the beast“ und „Stigmatized“
typischer old-school Thrash sind (was ja bei den Death- und Black- Metal
– lastigen schwedischen Bands heutzutage eher eine Seltenheit geworden
ist), geht der 3. Track „Draw blood“ schon mehr in`s Ohr. Da reihen
sich energetische Gitarrenriffs aneinander und ein aufgewühlter Gesang
aus abwechselnd tief gegrowlten Vocals und der normalen rauchigen Stimme
von Sänger Toxine sorgt für Spannung. Und ab dem 4. Track „The
ritual“ hauen die Jungs dann richtig rein. Leidenschaftlicher Gesang,
eigenständiges Songwriting mit guten Live-Qualitäten paaren sich mit
technisch einwandfreiem Drumming und ausgefallenen Gitarrensoli und
Riffing-Sequenzen.
Im 5. Song „Ashes“ wird es sogar kurz stellenweise sinfonisch, bevor
man von psychedelischem Gesang überrascht wird, bevor es wieder hinab
geht in die den Abgrund des thrashigen Speed-Metal.
Ein Höhepunkt des Albums ist meiner Meinung nach die Cover-Version des
„Satanic Slaughter“ – Brecheisens „Immortal death“, welches,
so kurz es auch sein mag, sich mit solcher Dominanz in`s Hirn knüppelt,
dass einem schwindlig wird. Dagegen ist der 11. Track wieder sauberer
solider Thrash der alten Schule, bei dem man genussvoll wieder
runterkommen kann.
Und immer wieder im Verlauf des Albums treffen wir auf astrein und
leidenschaftlich gespielte, saubere Gitarreneinlagen in Form von kurzen
Soli oder eigenwilligen Riffs. Und zum Beispiel im Song „The wait of
the pyramids“ wird es ganz besonders knifflig. Da werden einem die
Gitarreneskapaden nur so um die Ohren gehauen.
Alles in allem wartet das Album mit 13 Tracks auf und wurde im übrigen
in den „Berno Studios“ aufgenommen und in den „Antfarm Studios“
gemixt (wo schon Scheiben von Mnemic oder Heaven shall burn abgemischt
wurden).
Auf der nordamerikanischen Version des Albums wird es übrigens noch
einen exklusiven Track geben, der auf der europäischen Fassung nicht zu
finden sein wird, nämlich (noch) eine Coverversion von Satanic
Slaughter`s „Legion of Hades“.
Nun bleibt nur noch abzuwarten,
ob die deutschen Fans das Album gut annehmen werden, damit man die Band
im Sommer live bei einigen Festivals erleben kann.
Anspieltip: „Ashes“
5,5 von 10 Punkten
Review von Twilightheart
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