Witchery – „Don`t fear the reaper"

Century Media - VÖ: 24. Februar 2006

Witchery, die sich nicht nur bei uns, sondern auch in den Staaten einen gewissen Namen gemacht haben seit ihrer Tour mit Emperor und Borknagar 1999, holen nun erneut zum Rundumschlag aus mit ihrem  neuen Album „Don´t fear the reaper“.
Doch so sehr die Band auch nach US- Thrash klingt, die Band stammt aus Schweden und besteht aus einem äußerst interessanten Line-Up. So kennt man „Toxine“ (den Sänger) aus „Satanic Slaughter“ und Patrik Jensen (Gitarre) aus „The Haunted“, die ja (hoffentlich) jeder kennt. Dann wissen die BM und Death Fans unter euch mit dem Namen Martin „Axe“ sicher was anzufangen, denn er spielt in Nifelheim, Morgue, Bloodbath und Satanic Slaughter. Abgerundet wird die Bandbesetzung durch Richard Corpse an der Gitarre und durch Arch Enemy- Mitglied Sharlee D’Angelo am Bass (ihn dürfte man auch noch von Sinergy oder seinerzeit Dismember und Mercyful Fate kennen).

Doch kommen wir zum Album! Während die ersten beiden Songs „Disturbing the beast“ und „Stigmatized“ typischer old-school Thrash sind (was ja bei den Death- und Black- Metal – lastigen schwedischen Bands heutzutage eher eine Seltenheit geworden ist), geht der 3. Track „Draw blood“ schon mehr in`s Ohr. Da reihen sich energetische Gitarrenriffs aneinander und ein aufgewühlter Gesang aus abwechselnd tief gegrowlten Vocals und der normalen rauchigen Stimme von Sänger Toxine sorgt für Spannung. Und ab dem 4. Track „The ritual“ hauen die Jungs dann richtig rein. Leidenschaftlicher Gesang, eigenständiges Songwriting mit guten Live-Qualitäten paaren sich mit technisch einwandfreiem Drumming und ausgefallenen Gitarrensoli und Riffing-Sequenzen.
Im 5. Song „Ashes“ wird es sogar kurz stellenweise sinfonisch, bevor man von psychedelischem Gesang überrascht wird, bevor es wieder hinab geht in die den Abgrund des thrashigen Speed-Metal.
Ein Höhepunkt des Albums ist meiner Meinung nach die Cover-Version des „Satanic Slaughter“ – Brecheisens „Immortal death“, welches, so kurz es auch sein mag, sich mit solcher Dominanz in`s Hirn knüppelt, dass einem schwindlig wird. Dagegen ist der 11. Track wieder sauberer solider Thrash der alten Schule, bei dem man genussvoll wieder runterkommen kann.
Und immer wieder im Verlauf des Albums treffen wir auf astrein und leidenschaftlich gespielte, saubere Gitarreneinlagen in Form von kurzen Soli oder eigenwilligen Riffs. Und zum Beispiel im Song „The wait of the pyramids“ wird es ganz besonders knifflig. Da werden einem die Gitarreneskapaden nur so um die Ohren gehauen.
Alles in allem wartet das Album mit 13 Tracks auf und wurde im übrigen in den „Berno Studios“ aufgenommen und in den „Antfarm Studios“ gemixt (wo schon Scheiben von Mnemic oder Heaven shall burn abgemischt wurden).
Auf der nordamerikanischen Version des Albums wird es übrigens noch einen exklusiven Track geben, der auf der europäischen Fassung nicht zu finden sein wird, nämlich (noch) eine Coverversion von Satanic Slaughter`s „Legion of Hades“.

Nun bleibt nur noch abzuwarten, ob die deutschen Fans das Album gut annehmen werden, damit man die Band im Sommer live bei einigen Festivals erleben kann.

Anspieltip: „Ashes“

5,5 von 10 Punkten                                                                        Review von Twilightheart

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