Party San Festival DVD 2006




Wie bereits in den Vorjahren gibt es auch in 2007 eine DVD mit einem Zusammenschnitt der Highlights des Party San Festivals 2006. Die eingefleischten Party San Fans haben sich die Doppel-DVD sicher sowieso schon zugelegt. Für alle anderen ist es vielleicht auch eine Überlegung wert, denn die Scheiben enthalten ein paar Aufnahmen, die in dieser Form sicherlich einmalig sind. Zum Beispiel 2 Songs des definitiv letzten Gigs der Band Kaamos vor deren Auflösung. Kaamos sind ein trauriges Beispiel für eine verdammt gute Band, die von den Medien nicht wirklich oft unterstützt wurde und somit nie den verdienten Ruhm geerntet haben. Aber zumindest auf der Party San DVD wurde die Schaffenszeit der Band noch einmal gewürdigt, indem man gleich zwei Songs von ihnen draufgepackt hat, während es von den meisten anderen Bands bei einem blieb. Zu schade, dass das legendäre „Fuck you“, mit welchem sich die Band von uns verabschiedet hat, nicht mit drauf ist.

Weiterhin rar ist „Digerdöden“ von Thyrfing, denn der Party San Gig war einer der letzten Auftritte der Band in dieser Besetzung. Hier hätte ich mir zu Ehren von (nun Ex-)Sänger Thomas Väänänen gewünscht, dass man einen 2.Song dazupackt, und zwar „Mjölner“, denn diesen Song kann einfach NUR Thomas singen. So gut der neue Frontmann Jens auch ist, an „Mjölner“ wird er sich live sicher nie rantrauen, denn das kriegt einfach keine andere Person noch’mal so einzigartig hin wie Thomas.

Der Auftritt von Watain fehlt leider komplett. Nun, man wird so seine Gründe gehabt haben. Dafür gibt’s aus dem Black-Metal-Sektor Marduk gleich im Doppelpack. Sehr zu meiner Freude ist auch ein Song von „Hate“ mit dabei, eine extrem geile polnische Live-Band. So muss Black Metal schmecken! Durch diese Aufnahmen bekommt man dann auch mal Dinge zu sehen, die man sonst nicht mitkriegt, z.B. dass der Schlagzeuger 2 Ersatz-Drumsticks an seinem Rücken hat.

Was die Bildqualität betrifft, ist die DVD erwartungsgemäß sehr gut. Die Kameraeinstellungen wechseln nicht zu schnell oder oft, so dass man sich auch mal schön in Ruhe in eine Szene/Kameraeinstellung reinversetzen kann, ohne gleich wieder rausgerissen zu werden.

Schade finde ich, dass vom Jubel der Metal-Fans nicht mehr viel zu hören ist. Und mir persönlich sind es auch zu wenig Aufnahmen der Fans. Die reinen Bandauftritte sind zwar auch eine geile Sache, aber da das Festival durch Bands und Fans gleichermaßen lebt, könnten da ruhig mal mehr Besucher zu sehen sein, auch für die Fans selbst als Bonus/Erinnerung an geile Zeiten.

Von Turisas wurde natürlich der Klischee-Song schlechthin auf die Scheibe gepresst: „Battle Metal“. Hier hätte ich mir „Rex Regis Rebellis“ gewünscht, weil es einfach der stimmungsvollste Song der Band ist, bei dem die Energie der Band am besten zur Geltung kommt, meiner persönlichen Meinung nach. Naja, zumindest gibt’s für die Frauen ein paar Nahaufnahmen vom schönen Blau-Auge Nygård ... und natürlich die Kultszene mit Lisko’s finnischen Badelatschen am Bühnenrand.

Bei Nifelheim ist die Songauswahl dagegen hervorragend, es wurde „Sodomizer“ ausgewählt, bei welchem die Herren Tyrant and Hellbutcher so richtig aus sich rausgingen (incl. Besuch im Bühnengraben), und wilden Gitarrensoli von Sebastian.

So reihen sich auf der DVD Leckerbissen an Leckerbissen, z.B. das Mega-Gegrunze von Severe Torture, Geknüppel von Fall of Serenity, den einsamen Wolfwinter von Deströyer666, totale Hyperaktivität von Cryptopsy, geile Vollbedienung von Enslaved, viel Wirbel um Kataklysm, ein Haufen Spaß mit Rompeprop („As she licks my only ball“), eine Winterschlacht mit Desaster, und nicht zuletzt das totale Glück der Fans beim Auftritt von Hypocrisy... und viele Bands mehr.

Von den verewigten Auftritten des Festival-Samstags möchte ich besonders „The underworld“ von Setherial hervorheben. Setherial wurden von vielen Besuchern als beste Band des Festivals bezeichnet und dies wird in diesem Song deutlich.

Natürlich darf auch das totale Brett von Illdiposed nicht fehlen. „Submit“ ist hier perfekt ausgesucht, denn neben dem Wechsel von markdurchdringendem Gekreische und Gegrowle zeigt es nicht nur das zum brüllen komische gelaber des durchgeknallten Sängers vor dem Song, sondern auch die Szene, wo er über die Absperrung in die Fanmenge geklettert ist und mit der 1.Reihe zusammen gesprungen ist und weitergesungen hat. Eine herrliche Erinnerung...

Naglfar dürfen auf der Party San DVD selbstredend nicht fehlen. Hier werden wir mit „A swarm of plagues“ bedient, bei welchem es freilich so richtig geil abging. Da ist es auch schön, dass man die Bühne mal von weitem zu sehen bekommt, da die Lichteffekte wirklich sehenswert waren. Und die Feuerfontänen natürlich auch.

Na, ihr seht schon, es lohnt sich allemal, sich die DVD anzuschaffen. Gegen Entzugserscheinungen in Nicht-Festivalzeiten gibt’s ja nichts, was besser wirkt. Ihr bekommt die Doppel-DVD in jedem guten Versandhandel. Oder natürlich als Gewinn in unserem Metal-Quiz Juli-Sept. 2007! ;-)

 

 

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