SIC – "Pandemonium"

Tutl Records, VÖ: 26. Februar 2007

Dieses Album wurde mir mal von Týr-Sänger Heri in die Hand gedrückt, weil er mit dieser Band befreundet ist. Allerdings handelt es sich hier nicht im Entferntesten um Musik, die Fans von Týr gefallen könnte, sondern es ist ein Nu Metal Album, um genau zu sein ist es „Hardcore Melodic Trash Metal“ von den Färöer-Inseln. 
Auf dem Cover springt einem der Aufkleber „Parental Advisory, Explicit content“ in’s Auge. Die Frage ist: warum? Selbst in Deutschland haben die bösesten BM Alben diesen Aufkleber nicht, obwohl sie minderjährige Hörer für immer verderben. Das Album von SIC ist nicht annähernd so kontrovers wie manch andere Band, deren Alben man in jedem Laden kaufen kann. Okay, vielleicht sehen das die Zensur-Behörden der Färöer-Inseln anders. Sicher ist die Wirkung der Musik insofern verheerend, dass, wenn man sie laut aufdreht, die Nachbarn vielleicht von dem „nervtötenden Krach“ oder der ein-oder anderen Textzeile geschockt sind (die „böseste“ Zeile, die ich entdeckt habe, ist: „Rip you to pieces and smash your heart“... najaaa) aber so wirklich will sich mir der Sinn dieses Warnaufklebers nicht erschließen. Aber egal. 
Von der Qualität her ist das Album bestens produziert. Und obwohl ich persönlich für diesen Musikstil gar nichts übrig habe, kann ich trotzdem hören, dass alle Instrumente perfekt gespielt und aufgenommen wurden und sich klar voneinander abheben, es hört sich also nicht nur wie Geräuschebrei an, sondern hat die Bezeichnung Musik schon verdient. Qualitätsmäßig gilt das selbe für den Gesang der leider sehr farblosen Stimme des Sängers. Doch wer braucht bei diesem Stil schon gute Singstimmen? Diese Stilrichtung lebt ja davon, wie sehr die Musik reinhaut. Und das tut sie gewaltig, auch als Nicht-Fan kann man hören, dass SIC wohl zu den Besseren ihres Genres gehören. Ich könnte mir vorstellen, dass die Besucher bei deren Live-Gigs wie die Berserker rumspringen. Die Songs bieten auf ihre Art auch eine Menge Abwechslung und es wurden öfters mal unterhaltsame Gimmicks und abgefahrene Ideen eingebaut. Auch bemüht sich der Sänger in den Stücken, die von fast klarem Gesang dominiert werden, eine emotionale Leistung hinzulegen.
Das Booklet des Albums gehört künstlerisch zu den Besseren, alle Texte sind abgedruckt und die vielen Seiten sind reich bebildert mit künstlerischen Werken von Seth Siro Anton.
Ich könnte mir vorstellen, dass Fans dieses Genres das Album lieben werden, da es  nicht langweilig ist, in bester Qualität produziert ist, einige Überraschungen bereithält und sich natürlich hervorragend zum moshen eignet.

Anspieltip „Done pretending“                                                                     6,5 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

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