Walk through fire – "Furthest from heaven"

Aesthetic Death - VÖ: 15. Mai 2011

Ein weiteres Doom-Album wurde auf den Markt geworfen. Doom/Sludge aus Göteborg. Da bin ich natürlich gespannt, ob es mal ein Doom-Album geben kann, was mir als Nicht-Doom-Fan gefallen könnte. Wenn Schweden der Herkunftsort ist, könnte dies ja bedeuten, dass dort im Genre vielleicht andere Akzente gesetzt werden, als in dem, was ich aus Deutschland kenne. Zumindest haben „Walk through fire“ bereits in 2009 ein gleichnamiges Album veröffentlicht, sollten also den einen oder anderen Liebhaber gefunden haben, sonst hätte es ja kein Nachfolgealbum gegeben. 

Doch leider... nein. An dem Album höre ich (zumindest an den ersten beiden von insgesamt 4 Tracks) nichts, was meine Aufmerksamkeit erregen könnte. Die gleichen schleppenden, langatmigen Klanggebilde, die auch der deutsche Doom beinhaltet, werden auf „Furthest from heaven“ zum besten gegeben, nur dass es hier noch viel eintöniger und klangloser vonstatten geht. Die Akkorde haben nicht die gleiche schwermütige Wirkung wie auf anderen Alben dieses Stils ... welche ja dann doch wieder eine Reaktion beim Hören hervorrufen könnten, schließlich steht und fällt alles mit der Stimmung eines Albums... aber diese fehlt hier wie gesagt, und es ist dabei wirklich  langweilig und unerträglich. Hier gibt es nicht mal irgend welche Höhen oder Tiefen oder wenigstens kurzzeitige emotionale Ausbrüche, einfach gar nichts, was Stil oder Qualität hat. Auch klingen Bass und Gitarren eher schmutzig verzerrt, nicht so schön traurig/ tief/ sauber wie auf Doom-Alben anderer Bands. Besondere künstlerische Feinheiten oder spielerisch großes Können kann ich persönlich auf dem Album nicht heraushören.
Was man vielleicht positiv erwähnen könnte, sind einige Aspekte aus den Lyrics, wie z.B. im  Song „Furthest from heaven“, in dem mal klar gesagt wird, dass (um Klischees derer zu nutzen, die dran glauben) der Himmel eigentlich leer sein müsste, weil wir mit Sicherheit alle nur die Hölle verdienen.

Lediglich die letzten beiden Stücke auf dem 40-minütigen „Furthest from heaven“ schaffen es, mich kurz aufhorchen zu lassen. Da ist zuerst das Instrumentalstück „The dying sun“, welches aus dem Rahmen fällt, weil es durch entsprechend modifizierten Keybord-Klang fast ein wenig was von zu lang und damit psychedelisch geratenen Orgeltönen aus der Kirche hat. 
Und dann folgt das extra-lange „The dead sun“, dessen Anfang feurig ist, voller Hingabe. Der Frontmann singt hier mit seiner rauen, tiefen Stimme wirklich sehr emotionsgeladen, wie im Rausch, und schreit an manchen Stellen fast. Das kommt tatsächlich gewaltig und mitreißend rüber. Aber ob dieser Aspekt den Rest des Albums wett machen kann? Für mich persönlich natürlich nicht, aber was ein echter Doom-Fan ist, der kann der ganzen Monotonie und Apathie eines solchen Albums in eher mittelmäßiger Soundqualität vielleicht noch was abgewinnen, man weiß es ja nie. Alle anderen: Hände weg hiervon!

Anspieltipp: "The dead sun"                                                                 Punkte: 4 von 10

Review von Twilightheart

 

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