Amystery – "Grim satanic blessing"

Pestilence Records - VÖ: 17. März 2008

Das Album beginnt mit einer Szenerie, wo man nicht genau weiss, was das nun darstellen soll, eine Mordszene oder einfach einen Teil einer Sage betreffend der Walpurgisnacht oder ähnlichem. Man hört ein extrem starkes Gewitter mit heftigem Regen (welches für sich allein genommen fantastisch klingt; Leute, die bei Gewitter gerne ewig zuhören und –sehen werden vielleicht verstehen, wieso ich das meine) und sieht sich vor’m eigenen geistigen Auge im Wald, denn das Treiben passt in keine andere Gegend, zumindest nicht im ersten Moment der Assoziation. Man hört Gelächter, was wohl zu Hexen passen würde, dann das Bellen eines Jagdhundes und schlussendlich den Schrei einer Frau und dann eines Mannes, die nun wohl gerade ermordet worden sind. Der Schrei geht nahtlos in die Musik über. 
Die Musik ist wahrscheinlich absichtlich im Untergrund-Stil aufgenommen und abgemischt worden, um die traditionelle eiskalte, kantige Stimmung des Black Metal zu erzeugen. So sind die Gitarren vollkommen übersteuert und vermitteln dadurch den Eindruck, dass man die ganze Zeit ein Rauschen im Hintergrund hört. Die Vocals sind dazu sehr leise gehalten, was dem ganzen allerdings schon wieder einen bedrohlichen, unnahbaren Touch gibt. 
Während der erste Song dadurch, dass man im Hintergrund immer noch die Schreie vom Intro hört, fast an Abruptum erinnern, fallen Zusätze dieser Art in den meisten der folgenden Songs weg und die gesamte Atmosphäre wird zumeist nur über die stimmliche Leistung des Sängers erzeugt. Dieser röht und röchelt sich die satanische Seele aus dem Leib. Im Gegensatz zu manch anderen Möchtegern-Growlern ist seine Leistung hier wirklich herausragend, denn er legt unglaublich viel Kreativität und Anstrengung hinein, wechselt ständig die Nuancen und die Stimmlage, wodurch fast jeder Song auf wieder neue Art zu überzeugen weiss.
Vom Songwriting her handelt es sich um typischen Black Metal der alten Schule (das heisst, natürlich ohne Keyboard – alles, was man braucht, sind Bass, Gitarre und Schlagzeug) mit sehr einfach gehaltenen Riffs, die vor allem darauf abzielen, die raue und kalte Atmosphäre der Songs zu unterstützen. Die meisten Songs sind vom Tempo her sehr schnell, wobei sich der Gesang dem aber nicht anpasst. Dieser gleitet manchmal sogar in eine Art Sprechgesang ab, der dem ganzen eine eigenständige Note gibt. Zu schade, dass man die Lyrics nicht in dem in schwarz-weiss gehaltenen Booklet nachlesen kann. Aber aufgrund der Titel kann man sich denken, dass es wohl um allerhand Antichristliches gehen muss, heissen die Songs doch „Nailed“, „Unholy breed“ oder „Hypocritical Christianity“. Nun ja, der Album-Titel verrät dies natürlich auch schon, genau wie die Gestaltung des Booklets, in welchem die Musiker mit Totenköpfen im  verschneiten Wald posieren. Wer genau hinschaut, erkennt im Inlay dann auch eine zerstückelte Leiche im Dunkeln, unter einem großen Pentagramm, an welchem ebenfalls noch eine hängt. Da muss man sicher nicht mehr hinzufügen, dass dies Album nichts für empfindliche Menschen ist, sondern ein klassischer Fall für den Fan des satanischen Black Metals im ursprünglichen Stil, der immer wieder Nachschub braucht. 

Anspieltipp: "No sign of life"                                                                                   Punkte: 7 von 10

Review von Twilightheart

Amystery - live in Germany 2007:

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