Das
Album beginnt mit einer Szenerie, wo man nicht genau weiss, was das nun
darstellen soll, eine Mordszene oder einfach einen Teil einer Sage betreffend
der Walpurgisnacht oder ähnlichem. Man hört ein extrem starkes Gewitter mit
heftigem Regen (welches für sich allein genommen fantastisch klingt; Leute, die
bei Gewitter gerne ewig zuhören und –sehen werden vielleicht verstehen, wieso
ich das meine) und sieht sich vor’m eigenen geistigen Auge im Wald, denn das
Treiben passt in keine andere Gegend, zumindest nicht im ersten Moment der
Assoziation. Man hört Gelächter, was wohl zu Hexen passen würde, dann das
Bellen eines Jagdhundes und schlussendlich den Schrei einer Frau und dann eines
Mannes, die nun wohl gerade ermordet worden sind. Der Schrei geht nahtlos in die
Musik über.
Die Musik ist wahrscheinlich absichtlich im Untergrund-Stil aufgenommen und
abgemischt worden, um die traditionelle eiskalte, kantige Stimmung des Black
Metal zu erzeugen. So sind die Gitarren vollkommen übersteuert und vermitteln
dadurch den Eindruck, dass man die ganze Zeit ein Rauschen im Hintergrund hört.
Die Vocals sind dazu sehr leise gehalten, was dem ganzen allerdings schon wieder
einen bedrohlichen, unnahbaren Touch gibt.
Während der erste Song dadurch, dass man im Hintergrund immer noch die Schreie
vom Intro hört, fast an Abruptum erinnern, fallen Zusätze dieser Art in den
meisten der folgenden Songs weg und die gesamte Atmosphäre wird zumeist nur über
die stimmliche Leistung des Sängers erzeugt. Dieser röht und röchelt sich die
satanische Seele aus dem Leib. Im Gegensatz zu manch anderen Möchtegern-Growlern
ist seine Leistung hier wirklich herausragend, denn er legt unglaublich viel
Kreativität und Anstrengung hinein, wechselt ständig die Nuancen und die
Stimmlage, wodurch fast jeder Song auf wieder neue Art zu überzeugen weiss.
Vom Songwriting her handelt es sich um typischen Black Metal der alten Schule
(das heisst, natürlich ohne Keyboard – alles, was man braucht, sind Bass,
Gitarre und Schlagzeug) mit sehr einfach gehaltenen Riffs, die vor allem darauf
abzielen, die raue und kalte Atmosphäre der Songs zu unterstützen. Die meisten
Songs sind vom Tempo her sehr schnell, wobei sich der Gesang dem aber nicht
anpasst. Dieser gleitet manchmal sogar in eine Art Sprechgesang ab, der dem
ganzen eine eigenständige Note gibt. Zu schade, dass man die Lyrics nicht in
dem in schwarz-weiss gehaltenen Booklet nachlesen kann. Aber aufgrund der Titel
kann man sich denken, dass es wohl um allerhand Antichristliches gehen muss,
heissen die Songs doch „Nailed“, „Unholy breed“ oder „Hypocritical
Christianity“. Nun ja, der Album-Titel verrät dies natürlich auch schon,
genau wie die Gestaltung des Booklets, in welchem die Musiker mit Totenköpfen
im verschneiten Wald posieren. Wer
genau hinschaut, erkennt im Inlay dann auch eine zerstückelte Leiche im
Dunkeln, unter einem großen Pentagramm, an welchem ebenfalls noch eine hängt.
Da muss man sicher nicht mehr hinzufügen, dass dies Album nichts für
empfindliche Menschen ist, sondern ein klassischer Fall für den Fan des
satanischen Black Metals im ursprünglichen Stil, der immer wieder Nachschub
braucht.
Anspieltipp:
"No sign of life"
Punkte: 7 von 10
Review
von Twilightheart
Amystery
- live in Germany 2007:
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