Amystery – "Extermination, 
followed by cryptic silence"

(Pestilence Records)
VÖ: 2. April 2007

Bei einigen von euch wird es bei dem Wort “Amystery” klingeln. Ja, genau, es ist die Black-Metal-Band, die als Opener mit Kampfar unterwegs war, deren Drummer Malphas (von Lunar Aurora) mit seinem Corpsepaint wie ein zweiter Frost aussah.
Da die Band damals live überraschend gut war, ist dies natürlich Grund genug, sich ihr Erstlingswerk „Extermination, followed by cryptic silence“ einmal zu Gemüte zu führen.

Und siehe da, auch die CD haut ungemein rein. Black Metal, wie er sein soll: roh, düster, gnadenlos, apokalyptisch und vor allem satanisch.
Aber nein, obwohl die Aufnahmequalität der CD nicht unbedingt die beste ist, sind Amystery keine „hau-drauf“-Krach-Band, sondern dem Album liegt ein durchaus sehr gutes Songwriting zugrunde. Nervige, eintönige Parts fehlen gänzlich. Das ganze Album ist von vorne bis hinten ein Black-Metal-Genuss, der auf abgrundtief-schwarzen, aber sehr dunkel-melodischen Passagen basiert, die sich sofort in die Hirnwindungen fressen und dort einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Geiles, schnelles Drumming (ohne Trigger natürlich), tief-grummelnde Basslinien und auf das blasphemische Growling von Nephesus (von „Lost life“) abgestimmtes Weltuntergangs-Gitarrenriffing.
Wie die Titel der Songs „a la „Praised Darkness“ oder „Voices from the crypts“ schon vermuten lassen, nimmt die Band auch lyrisch kein Blatt vor den Mund und es geht textlich in die Abgründe der menschlichen Seele hinab und Richtung Verderben und Untergang. Und natürlich fehlen satanistische Verbalitäten in Massen ebenfalls nicht. Einige Zeilen erinnern sogar ein wenig an Dissection: „Satan in me, open the gates“.

Zusammenfassend kann man sagen: von der Hingabe zum Black Metal und dem Songwriting her hätte das Album 10 von 10 Punkten verdient, da  es ein echter Leckerbissen für BM-Fans ist. Von der Aufnahmequalität her muss es aber ein paar Punkte Abzug geben, denn einer der Songs wurde beim Cutten sogar auf die Weise abgekappt, dass man deutlich hört, dass die letzten Sekunden fehlen. Ausserdem ist es nun’mal nicht die Profiqualität, die man von Bands wie z.B. Hypocrisy gewohnt ist. Aber vielleicht macht ja gerade dieser raue, ursprüngliche Keller-Flair die Band für viele BM-Fans noch interessanter.

Ich persönlich hoffe, dass uns die Band noch eine Weile erhalten bleibt, denn sie sticht aus dem Sumpf der vielen Newcomer-BM-Bands deutlich heraus, und ich werde mich noch des öfteren von diesem Album in die Abgründe des Black Metal entführen lassen.

Anspieltipp: "Deep in the abyss of a tortured soul"                                                    Punkte: 7,5 von 10

Review von Twilightheart

Amystery - live in Germany 2007:

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