Arkhum – "Anno Universum"
Vendlus Records - VÖ: 20. August 2010
Bei „Anno Universum“ handelt es sich um das einzige Album in voller Länge (sofern man das bei 34 Minuten Spielzeit so sagen kann), welches die Blackened Deather von „Arkhum“ aus den USA zwischen 2 EPs und einer Demo herausgebracht haben. Obwohl es mir aufgrund des quietschbunten Covers schwerfällt, mich unvoreingenommen an das Album heranzutasten, versuche ich es doch einmal. Wie ein tobender Sturm klingt das Intro, eine Computerstimme gesellt sich hinzu, die (einer Warnung gleich) immer wieder die gleichen Worte wiederholt. So ruhig wie das trotz aller subtiler Bedrohlichkeit klingt, bleibt es nicht. Gnadenlos wird man alsbald mit brutalem Krach zugemüllt. Doch inmitten all der stark verzerrten Gitarrenklänge, die halb abgespaced und halb thrashig klingen, fordern sofort die beiden Growlstimmen die Aufmerksamkeit des Hörers ein: die erste total tief und grunzig-pfeifend, die andere in mittlerer Tonlage und garstig. Zusammen geben sie den Einstand fürs Album und man hofft, dass das nicht so bleibt in den nächsten ca. 30 Minuten. Das Ganze geht dann in das kurze und prägnante „Grief Urchin“ über, in welchem noch exzessiver gegrunzt wird als im Intro. Die Musik entspricht eigentlich eher dem Thrashmetal, der überwiegende Teil besteht aus üblem Geschredder, lediglich oftmals wechselnde Themen und einige lebhafte, fast experimentelle Gitarrenriffs geben dem Ganzen einen deathigen Anstrich. Und so zieht sich dieser Stil durch die nachfolgenden Tracks, die ich persönlich nur den Thrash-Liebhabern unter euch empfehlen würde. Schnelles Gitarrengeschredder, nervöses Bass-Spiel und knüppelndes Getrommel sind die Hintergrunduntermalung für das (zugegebenermaßen unterhaltsame und ansteckende) tiefe Growling, welches je nach Bedarf manchmal von der höheren Stimme unterstützt wird, die etwas wilder wirkt, aber weniger brachial. Die Texte spiegeln Gedanken rund um den Kosmos wieder, die bescheidene Rolle des Menschen darin, Reflexionen darüber, ob wir nur eine biochemische Masse sind oder ob es da vielleicht doch noch etwas Wertvolleres gibt (letztendlich scheint der Lyriker aber zu dem Schluss zu kommen, dass die Menschheit bzw. das, was sie hervorbringt, doch hassenswert ist). Der Zusatz „blackened“ in der Stilbeschreibung bezieht sich also mit Sicherheit nur auf lyrische Aspekte, die Musik selbst hat mit Black Metal nichts zu tun. Als
Zuckerl auf dem Album kann ein gesprochenes Samples erwähnt werden, das kurz
und knapp mit abwertenden Worten über menschliches Verhalten einen gewissen
Zusatzkick auslöst. Ansonsten
entdecke ich auf dem Album nicht allzu viel Besonderes. Auch könnte die
Aufnahme-bzw. Klangqualität bei weitem besser sein. Anspieltipp: "Bloodgutter Encircling" Punkte: 4,5 von 10 Review von Twilightheart
|