Autumnal Reaper – "Rise of the raging death"

Apollon Records - VÖ: 10. Nov. 2009

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Anfang des Albums der Niederländer, zu viele thrashige Passagen brechen über mir herein und ich will die Promo gerade wieder anhalten und in die Ecke werfen, als sich die Musik so ändert, dass mir doch das ein oder andere an dem Album gefällt. So wird das reine Thrash-Geschredder, was einfach immer zu langatmig ist, von etlichen deathigen Passagen mit ganz leichtem BM-Touch durchbrochen, in denen es ordentlich zur Sache geht und sich einige annehmbare Riffs ihren Weg bahnen. 
Auch sorgen ab und an einige Gitarrenwände im Hintergrund für Death-Metal-Feeling a la Naglfar, leider immer nur kurz. Danach folgt wieder das typische Gethrashe, welches man schon auf x anderen Alben gehört hat. Warum füllen so viele Bands lange Passagen ihrer Alben mit so was? Ich weiß es nicht, wahrscheinlich einfach in Ermangelung anderer Ideen und um eine Basis für Gesang/Growling zu haben. Letzteres weiß auch nur zu überzeugen, wenn die Stimme tief und grunzig wird. Im mittleren Tonbereich ist die Stimme des Frontmanns so durchschnittlich, dass man daraus einfach keinen erwähnenswerten Genuss ziehen kann. Einigermaßen gelungen sind für meinen persönlichen Geschmack also nur die Parts, in denen zufällig tiefes Growling und einige der cooleren Gitarrenriffs aufeinandertreffen. 
Einige Tracks schocken mit Keyboardparts am Anfang, doch diese dienen meist nur als Intro und verschwinden alsbald. 

Was die Aufnahmequalität betrifft, so klingt das Schlagzeug an manchen Stellen bis zur Unkenntlichkeit nachbearbeitet bzw. so stereotyp, dann es einfach langweilt. Nur an bestimmten Stellen, denen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde, drückt mal die ein oder andere Aufnahme mit realem Klang durch. Bass und Gitarren klingen da schon purer und klassischer, so dass man nicht vollends das Konserven-Gefühl hat. Insgesamt heben sich die Instrumente nicht allzu gut voneinander ab (allerdings sind die Saiteninstrumente allesamt auch nicht perfekt sauber gespielt, viele Ungereimtheiten werden durch die leichte Verzerrung überdeckt). 

Um es kurz zu machen, das Album birgt einige nette Ideen, ab und an haut es mal kurzzeitig richtig rein, aber insgesamt ist es zu durchschnittlich und unanimierend. Stimmlich wirklich Großes wird auch nicht geleistet, dies wird auch nicht durch besondere Hingabe wettgemacht. Wem Durchschnittlichkeit reicht – bitteschön. Wer echte Qualität sucht: Hände weg!

Anspieltipp: "Guilty of divinity"                                                                                 Punkte: 6 von 10

Review von Twilightheart

 

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