Black Breath – "Sentenced to life"
Southern Lord/ VÖ: 30.März 2012
Wer an die
vergangenen Zeiten zurückdenkt in denen Entombed, Dismember und Konsorten die
Metal-Welt regierten, und sich nicht damit abfinden möchte, den Spirit dieser
Tage abzulegen, der ist nicht allein, denn innerhalb der letzten fünf Jahre
sprießen zig Bands von Fanatikern des Schwedentods aus dem Boden. Die meisten
davon in Schweden, wie Tribulation, Entrails, Tormented oder Bastard Priest.
Aber auch an der Westküste der USA steht eine Band für die Wiederauferstehung
des Erbes von großen Namen, wie Nihilist, Grave und Unleashed: Tatsächlich
stellt sich nach dem ersten Hören des Albums heraus, dass Black Breath ihrem
Schema treu geblieben sind, und auf „Sentenced to Life“, mit vielen
Single-Note-Läufen, schwerer Schweden-Rhythmik, dem hochenergetischen
Hardcore-Gesang und der Liebe zu Crust und Hardcore, die sich in fast jedem Song
findet, das Rad im Einzelnen zwar nicht neu erfinden, das einzigartige Konzept
aber weiter spinnen und das „winning team“ nicht verlassen. Die Produktion von Kurt Ballou (Converge, Trap Them, Kvelertak) ist räudig wie ein Wald im Frühling. Viel Wert wurde hier vor allem auf das Gesamtbild gelegt, welches sich an das Sunlight-Studio-Konzept anschmiegt. Und das auch mit Bravur! Dass das Sunlight-Studio nicht mehr existiert, machen Menschen wie Ballou definitiv wett! Das Album ist klarerweise ein gelungenes Werk, ich hätte von Black Breath auch nichts anderes erwartet, trotzdem ist der Überraschungseffekt natürlich nicht mehr derselbe wie bei Heavy Breathing. Ebenso ist die Abnutzungsgefahr größer als beim Vorgängeralbum, denn bis auf ein paar Details kommt ziemlich schnell der Grave-Effekt auf: Keine Hooks, also keine Momente an die man sich erinnern kann. Macht aber nichts, denn das Album hat viel an Energie in sich und regt den Hörer gekonnt an, seine Wohnung sinnlos zu demolieren. Das Album wirkt durch sehr schnelle Nummern und knackige Songstrukturen kurzweilig und man tut sich nicht schwer, nach den 33 Minuten Spielzeit zu entscheiden, das Album erneut durchzuhören. Fazit: Bei all dem Hin und Her zwischen Perfektion und Mangel an Nachhaltigkeit komme ich nicht umher dem Album anzuhaften, dass es nach ein paar Durchläufen schnell in der Versenkung verschwinden kann, obgleich es durchaus gelungen ist.
Anspieltipp: "Home of the grave" Punkte: 7 von 10 Review von Surtr
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