Bleeding Red – "Bleeding Red"

Maniacs Music/ VÖ: 14. Juli 2008

Letztens wurde ich auf die Band “Bleeding Red” aufmerksam, als sie Helheim supporteten. Die junge Truppe lieferte einen satten Death-Metal-Gig ab, obwohl es sie noch nicht so lange gibt. 
Grund genug, mal in ihr gleichnamiges Debüt reinzuhören. Leider enthält die EP nur 4 Tracks, aber gut... Qualität steht über Quantität.

Was einem zuerst an dem Album auffällt, ist, dass alle Instrumente so real klingen (die Drums leider auch manchmal etwas holprig), so dass man annehmen kann, dass hier hinterher nicht viel geradegerückt wurde am Computer. Das gibt den Tracks natürlich einen gewissen Garagen-Charme, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. 
Die 4 Songs sind klassische Death-Metal-Stücke mit leichtem Thrash-Einschlag, die standartmäßig mit Tempiwechseln und allerlei Gitarrengefrickel glänzen. Neben Gitarrenriffs, die man im Death fast erwartet, gibt es hier und da aber auch einige Riff-Ideen, die nicht von schlechten Eltern sind. Man gebe der Band noch 2 Jahre Zeit und dann ein Top-Studio und es könnte Unglaubliches daraus werden. Denn man merkt, dass da beim Songwriter ein riesen Potential vorhanden sein muss, denn die Songs von „Bleeding Red“ strotzen vor Energie. Es wird auch nicht durchgehend auf Schnelligkeit gebaut, sondern wenn es gut in das Songkonstrukt passt, wird manch melodische Line auch entsprechend ausgebaut und zu vollem Klang gebracht. Da gibt sich jemand also echt Mühe, gute Stücke zu schreiben. Was auch passend gelöst ist, ist das in-den-Vordergrund-stellen der Gitarrenriffs, wenn diese ganz besonders ansteckend sind, um dem Besten im Track die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Einer der beiden Gitarristen der Band ist mit Sicherheit einer, der täglich intensiv übt. Man hört es einfach. Da die Band ja noch ganz am Anfang steht, darf man hier also auf die zukünftige Entwicklung gespannt sein. 

Neben einem Gast-Grunzer, der ein paar tiefe Grunts beisteuert, hat auch der eigentlich Vokalist der Band (Timo) eine Stimme, die raue, brutale Growls zustande bringt. Selbst wenn es diesbezüglich auf der Scheibe noch Steigerungsmöglichkeiten gibt, kann er damit zumindest live ordentlich auf den Putz hauen. 
Die Lyrics der vier Songs sind im Doppelcover abgedruckt. Typische Lyrics... alle in englisch, aus dem Themenbereich Tod (natürlich...), Verdammung, das nahende Ende usw. 
Für ein Erstlingswerk ist die Aufnahmequalität recht gut, wie gesagt klingt das Schlagzeug manchmal eigenartig. Da auch die Übergänge innerhalb der Tracks manchmal leicht stolpernd gelöst sind und beim Songwriting doch das gewisse Etwas fehlt, kann man nicht wirklich von einem 1A-Werk sprechen, aber wie gesagt denke ich, dass die Band in ein paar Jährchen ganz was Geiles kreieren könnte, wenn die Jungs weiter am Ball bleiben. Wenn sie irgendwo mal live als Vorband spielen, solltet ihr den Gig aber unbedingt mitnehmen, denn einen soliden Auftritt können die Deather allemal abliefern.

Anspieltip „Enforce the end“                                                                     6,5 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

<<<zurück zu "Reviews"

 

besucherzählerXStat.de