Letztens
wurde ich auf die Band “Bleeding Red” aufmerksam, als sie Helheim
supporteten. Die junge Truppe lieferte einen satten Death-Metal-Gig ab, obwohl
es sie noch nicht so lange gibt.
Grund genug, mal in ihr gleichnamiges Debüt reinzuhören. Leider enthält die
EP nur 4 Tracks, aber gut... Qualität steht über Quantität.
Was
einem zuerst an dem Album auffällt, ist, dass alle Instrumente so real klingen
(die Drums leider auch manchmal etwas holprig), so dass man annehmen kann, dass
hier hinterher nicht viel geradegerückt wurde am Computer. Das gibt den Tracks
natürlich einen gewissen Garagen-Charme, aber das muss ja nichts Schlechtes
sein.
Die 4 Songs sind klassische Death-Metal-Stücke mit leichtem Thrash-Einschlag,
die standartmäßig mit Tempiwechseln und allerlei Gitarrengefrickel glänzen.
Neben Gitarrenriffs, die man im Death fast erwartet, gibt es hier und da aber
auch einige Riff-Ideen, die nicht von schlechten Eltern sind. Man gebe der Band
noch 2 Jahre Zeit und dann ein Top-Studio und es könnte Unglaubliches daraus
werden. Denn man merkt, dass da beim Songwriter ein riesen Potential vorhanden
sein muss, denn die Songs von „Bleeding Red“ strotzen vor Energie. Es wird
auch nicht durchgehend auf Schnelligkeit gebaut, sondern wenn es gut in das
Songkonstrukt passt, wird manch melodische Line auch entsprechend ausgebaut und
zu vollem Klang gebracht. Da gibt sich jemand also echt Mühe, gute Stücke zu
schreiben. Was auch passend gelöst ist, ist das in-den-Vordergrund-stellen der
Gitarrenriffs, wenn diese ganz besonders ansteckend sind, um dem Besten im Track
die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Einer der beiden Gitarristen der Band ist
mit Sicherheit einer, der täglich intensiv übt. Man hört es einfach. Da die
Band ja noch ganz am Anfang steht, darf man hier also auf die zukünftige
Entwicklung gespannt sein.
Neben
einem Gast-Grunzer, der ein paar tiefe Grunts beisteuert, hat auch der
eigentlich Vokalist der Band (Timo) eine Stimme, die raue, brutale Growls
zustande bringt. Selbst wenn es diesbezüglich auf der Scheibe noch Steigerungsmöglichkeiten
gibt, kann er damit zumindest live ordentlich auf den Putz hauen.
Die Lyrics der vier Songs sind im Doppelcover abgedruckt. Typische Lyrics...
alle in englisch, aus dem Themenbereich Tod (natürlich...), Verdammung, das
nahende Ende usw.
Für ein Erstlingswerk ist die Aufnahmequalität recht gut, wie gesagt klingt
das Schlagzeug manchmal eigenartig. Da auch die Übergänge innerhalb der Tracks
manchmal leicht stolpernd gelöst sind und beim Songwriting doch das gewisse
Etwas fehlt, kann man nicht wirklich von einem 1A-Werk sprechen, aber wie gesagt
denke ich, dass die Band in ein paar Jährchen ganz was Geiles kreieren könnte,
wenn die Jungs weiter am Ball bleiben. Wenn sie irgendwo mal live als Vorband
spielen, solltet ihr den Gig aber unbedingt mitnehmen, denn einen soliden
Auftritt können die Deather allemal abliefern.
Anspieltip
„Enforce the end“
6,5 von 10 Punkten
Review
von Twilightheart
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