Bran
Barr, eine französische Formation, die sich oh Wunder mal nicht mit nordischer
Mythologie sondern mit der keltischen Geschichte befasst. Recherchiert man ein
wenig im Web dann lässt sich doch auch so einiges Wissenswertes über die Band
finden. Bran Barr wurden 1995 gegründet, 2001 wurde das Debüt „ Les Chroniques de Naerg“ veröffentlicht und
seitdem fanden einige Besetzungswechsel statt. 2008 kam Ahes als
Violinistin dazu und komplettiert die nun 7 - köpfige Band. Einer der
Herren, Nesh Keltorn (Gitarre) kam mir sehr bekannt vor. Nach etwas Stöbern im
Web fand ich auch den Grund. Nesh ist Mitglied der französischen Band Nydvind.
Bran Barr Sänger Yoltar ist Gründer von Nydvind. Nun aber genug von sämtlichen
wirren Verstrickungen. Grund dieses Reviews ist natürlich das Ende Januar 2010
bei Trollzorn erschienene neue Album „ Sidh“ welches schon seit längerem
fertig eingespielt war und jetzt erst veröffentlicht wurde.
Und dieses gilt es nun zu bewerten.
Der
2–minütige Opener „Origin – the birth of fearg” ist ein Stück
instrumentaler Folklore das auch ohne irgendwelche Einflüsse des Metals bestens
zurecht kommt und eine schöne Stimmung von Abenteuer, Lagerfeuer und Aufbruch
vermittelt. Flöten, Dudelsäcke ... und das ganze sehr einfach aber eingängig
gehalten.
„Celebration
– Son of Nuahd Amhach“
kommt da schon in einem etwas anderen Gewand daher. Der Gesang wechselt
und die cleanen Parts sind leider
teilweise nicht wirklich schön anzuhören. In diesem Song kommen die
Blackmetal – Einflüsse klar zur Geltung. Und diese knüppeln auch recht
ordentlich los. Teilweise
wirkt der Song aber etwas unstrukturiert durch das ständige Wechseln der vielen
Instrumente, Flötensoli, einsetzender Dudelsäcke und dann wieder recht harten
Gitarrenparts. Bei diesem
Song gilt für mich ganz klar: weniger wäre manchmal mehr.
Der
nächste Titel gibt von Anfang an volle Schlagseite und ballert gleich
ordentlich los. Harte und schnelle Riffs mit sehr tiefen und dumpfen Growls in
die nach einer guten Minute Flötentöne eingearbeitet wurden und der Gesang
sollen wohl in diesem Part ein wenig zum mitgrölen anregen. Sehr interessant
wie hier die verschiedenen Gesichter der Band in einen Song gepackt wurden.
Verspielte instrumentale Parts, derbes Blackmetal-Geknüppel und dann wieder
recht stimmungsvolle Mitgrölpassagen. Aber auch hier fallen die cleanen Vocals
wieder eher als negativ auf. Alles in allem ist dieser Titel aber richtig gut
gelungen. „Fury – Exile of the Orphan“ ist für mich das Vorzeigestück
dieses Albums und spiegelt wirklich alle Facetten der Band wieder.
"The
Call – Gathering the tribes” – hier werden dann auch gleich wieder
ruhigere Töne angeschlagen. Der Akustiksong wird auf die Dauer aber etwas fad
und die 2 Minuten Länge des Titels ziehen sich wie Kaugummi.
Die
bisher gesammelten Eindrücke ziehen sich fast ausnahmslos durch das gesamte
Werk. Es wechseln sich stimmungsvolle, sehr gut umgesetzte Parts die wirklich
Laune machen mit etwas eintönigen Passagen ab.
„Profediez“
fällt aus dem durchgängigem Schema klar heraus. Die etwas nervige Melodie,
gepaart mit dem seltsam anmutenden bretonischen Text – sehr eigenwillige
Komposition! Mein Geschmack wurde hier nicht getroffen. Am Ende des Stückes mag
man keinen Dudelsack mehr hören.
Nicht
aufgrund seiner Eigenwilligkeit wie bei „Profediez“
sondern des Gänsehautfeelings wegen sollte „Journey – The Grand
Quest For The Magical Acorn“ Beachtung finden. Geniale Mischung des gesamten Könnens,
wunderbar verpackt. Hier wurde alles auf den Punkt gebracht.
Abschließend
bleibt zu sagen
dass mit "Sidh" ein schönes Stück Musik geschrieben
wurde, welches durch „Fury – Exile of the Orphan“ und mit „Journey
– The Grand Quest for the Magical Acorn“ zu etwas besonderem wird. Für
Freunde des Pagan-Metals ist dieses Album empfehlenswert, alle anderen sollten
lieber die Finger davon lassen.
Anspieltipp:
"Fury - Exile of the orphan"
Punkte: 8 von 10
Review
von Tanja
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