Bran Barr – "Sidh"

Trollzorn/ VÖ: 29. Jan. 2010

Bran Barr, eine französische Formation, die sich oh Wunder mal nicht mit nordischer Mythologie sondern mit der keltischen Geschichte befasst. Recherchiert man ein wenig im Web dann lässt sich doch auch so einiges Wissenswertes über die Band finden. Bran Barr wurden 1995 gegründet, 2001 wurde das Debüt „ Les Chroniques de Naerg“ veröffentlicht und seitdem fanden einige Besetzungswechsel statt. 2008 kam Ahes als  Violinistin dazu und komplettiert die nun 7 - köpfige Band. Einer der Herren, Nesh Keltorn (Gitarre) kam mir sehr bekannt vor. Nach etwas Stöbern im Web fand ich auch den Grund. Nesh ist Mitglied der französischen Band Nydvind. Bran Barr Sänger Yoltar ist Gründer von Nydvind. Nun aber genug von sämtlichen wirren Verstrickungen. Grund dieses Reviews ist natürlich das Ende Januar 2010 bei Trollzorn erschienene neue Album „ Sidh“ welches schon seit längerem fertig eingespielt war und jetzt erst veröffentlicht wurde.  Und dieses gilt es nun zu bewerten. 

Der 2–minütige Opener „Origin – the birth of fearg” ist ein Stück instrumentaler Folklore das auch ohne irgendwelche Einflüsse des Metals bestens zurecht kommt und eine schöne Stimmung von Abenteuer, Lagerfeuer und Aufbruch vermittelt. Flöten, Dudelsäcke ... und das ganze sehr einfach aber eingängig gehalten. 
„Celebration – Son of Nuahd Amhach“  kommt da schon in einem etwas anderen Gewand daher. Der Gesang wechselt und die cleanen Parts sind leider  teilweise nicht wirklich schön anzuhören. In diesem Song kommen die Blackmetal – Einflüsse klar zur Geltung. Und diese knüppeln auch recht ordentlich los.  Teilweise wirkt der Song aber etwas unstrukturiert durch das ständige Wechseln der vielen Instrumente, Flötensoli, einsetzender Dudelsäcke und dann wieder recht harten Gitarrenparts. Bei  diesem Song gilt für mich ganz klar: weniger wäre manchmal mehr. 
Der nächste Titel gibt von Anfang an volle Schlagseite und ballert gleich ordentlich los. Harte und schnelle Riffs mit sehr tiefen und dumpfen Growls in die nach einer guten Minute Flötentöne eingearbeitet wurden und der Gesang sollen wohl in diesem Part ein wenig zum mitgrölen anregen. Sehr interessant wie hier die verschiedenen Gesichter der Band in einen Song gepackt wurden. Verspielte instrumentale Parts, derbes Blackmetal-Geknüppel und dann wieder recht stimmungsvolle Mitgrölpassagen. Aber auch hier fallen die cleanen Vocals wieder eher als negativ auf. Alles in allem ist dieser Titel aber richtig gut gelungen. „Fury – Exile of the Orphan“ ist für mich das Vorzeigestück dieses Albums und spiegelt wirklich alle Facetten der Band wieder. 
"The Call – Gathering the tribes” – hier werden dann auch gleich wieder ruhigere Töne angeschlagen. Der Akustiksong wird auf die Dauer aber etwas fad und die 2 Minuten Länge des Titels ziehen sich wie Kaugummi.  
Die bisher gesammelten Eindrücke ziehen sich fast ausnahmslos durch das gesamte Werk. Es wechseln sich stimmungsvolle, sehr gut umgesetzte Parts die wirklich Laune machen mit etwas eintönigen Passagen ab. 
„Profediez“ fällt aus dem durchgängigem Schema klar heraus. Die etwas nervige Melodie, gepaart mit dem seltsam anmutenden bretonischen Text – sehr eigenwillige Komposition! Mein Geschmack wurde hier nicht getroffen. Am Ende des Stückes mag man keinen Dudelsack mehr hören. 
Nicht aufgrund seiner Eigenwilligkeit wie bei „Profediez“  sondern des Gänsehautfeelings wegen sollte „Journey – The Grand Quest For The Magical Acorn“ Beachtung finden. Geniale Mischung des gesamten Könnens, wunderbar verpackt. Hier wurde alles auf den Punkt gebracht. 

Abschließend bleibt  zu sagen dass mit "Sidh" ein schönes Stück Musik geschrieben  wurde, welches durch „Fury – Exile of the Orphan“ und mit „Journey – The Grand Quest for the Magical Acorn“ zu etwas besonderem wird. Für Freunde des Pagan-Metals ist dieses Album empfehlenswert, alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen. 

Anspieltipp: "Fury - Exile of the orphan"                                                    Punkte: 8 von 10

Review von Tanja

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