Cataplexy – „... Lunar eclipse, chaos to the ruin...“

Twilight - VÖ: 9. Jan. 2009

Mit „... Lunar eclipse, chaos to the ruin...“ von Cataplexy schafft man sich ein unmissverständliches Black-Metal-Album der alten Schule an. Die schon auf den Booklet-Fotos mit Corpsepaint und Nieten bestückten, grimm schauenden Bandmitglieder geben uns hier eine BM-Vollbedienung ohne Schnickschnack, sprich, natürlich ohne Keyboards. So kommt man ohne Umschweife sofort zur Sache und gleich der erste Song schleudert einem menschenverachtendes Growling, superbe, knallharte Gitarrenriffs und schwungvolle Schlagzeugsounds um die Ohren. Zornig werden die rein englischsprachigen Lyrics, die von dem Kommen des Chaos, Hass, Misanthropie, Blasphemie und dergleichen handeln, in Songkonstrukte verpackt, die mitunter recht diabolisch, aber in jedem Fall brutal rüberkommen.
Der zweite Track „Hideous path of hate from the abyss“ bietet einen geilen Effekt, denn am Anfang klingt das Drumming auf den Cymbals fast wie ein abnorm schnelles Ticken eines Sekundenzeigers der Uhr. Könnte mir zwar vorstellen, dass das von der Band keine Absicht war, aber die Möglichkeit solcher Fantasien zeigt natürlich auf, auf welche abstrakte Weise die Musiker hier mit den normalen Grundinstrumenten experimentieren und durch einfachste Änderungen etwas total Eigenes schaffen.
Das durchgängig temporeiche, giftige Riffing und intensive Growling dürfte eingefleischten Blasphemen durchaus gefallen, auch wenn die Aufnahmequalität etwas zu wünschen übrig lässt (es kommt öfter mal zu dem Eindruck, im Hintergrund würde es rauschen, wenn die Instrumente zu sehr ineinanderschmieren). Aber das ist vielleicht der „true-kult- damit-klingt’s- noch-authentischer“- Sound des Undergrounds, wer weiss.
An Grimmigkeit rangiert das Album im oberen Drittel, wenngleich auch die Ideen beim Songwriting zuweilen in’s „immer-wieder-das-Gleiche“ abgedriftet sind, während sich die umgesetzten besseren Ideen an anderen Stellen dann wieder kurzzeitig überschlagen.

Und jetzt die Überraschung: Cataplexy stammen aus Japan. Doch wer das nicht wissen sollte, wenn er das Album das erste mal hört, würde mit Sicherheit auf „true Norwegian Black Metal“ tippen, das steht mal fest. Allein für den Kultfaktor, dass eine japanische BM-Band den Europäern Konkurrenz machen kann, sollte man mal in die Scheibe, die 9 recht lange Tracks enthält, reinhören.

Anspieltip „Hideous path of hate from the abyss“                                                    7 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

 

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