Csejthe � "R�miniscence"
Eisenwald/ V�: 15. April 2013
Fiel, Bardunor, Strigat... h�tten vom Namen her wohl auch Figuren aus �Herr der Ringe� sein k�nnen. Doch nein, bei den Herren handelt es sich um die Bandmitglieder der kanadischen Band �Csejthe�, meinem aktuellen Geheimtipp f�r Fans des epischen Black Metal, die kein Problem mit franz�sischsprachigen Vocals haben. Wer zum Beispiel �Gris� kennt und mag, d�rfte auch mit der Musik Cseithes geschmacklich einen Treffer landen. Cseithe haben bereits in 2009 ein Album ver�ffentlicht, welches gute Kritiken einheimste, daf�r, dass es das erste Full-Length war. Doch bevor ich das alte Album anteste, m�chte ich euch die Neuerscheinung �R�miniscence� nahe bringen, denn bei dieser kann ich mit Gewissheit behaupten, dass man nichts falsch machen kann, wenn man etwas intensiver reinh�rt. Gut, zugegeben, das Intro ist jetzt nicht so der Bringer, wenngleich es doch mit kirchenchor�hnlichem Gesang und �Orgelmusik� ausgefallen ist. Bleibt allerdings die Frage, ob dies nicht eher satanischen Beschw�rungssingsang darstellen soll, der aus Versehen von der Wirkung her in die andere Richtung ging. Doch das Intro ist nach gut einer Minute auch schon vorbei, da kann man mal ein Auge f�r den Fauxpas zudr�cken. Doch daf�r geht es nun umso gewaltiger los mit dem Titelsong �R�miniscence�, einem brachialen, fast 8-min�tigen Midtempo-St�ck, bei welchem nur die Gitarren richtig Tempo haben, wenn sie sich zu einer gewaltigen Klangwand aufbauen, die den Rest des Songkonstrukts ummauern. Wuchtig und tragend schnauben die Drums im Hintergrund, w�hrend die Gitarrenharmonien im Vordergrund mitrei�end w�ten. Darunter mischt sich beinahe unauff�llig das Growling mit sehr rauer, zorniger Stimme. Dass es franz�sische Texte sind, h�rt man nicht wirklich, da das rohe Get�se der Vocals in der Musik verschwimmt, mit viel Hall unterlegt. Gegen Ende des Songs schiebt sich der aus dem Intro bekannte Chorgesang leise unter die Hauptharmonie, womit der Song episch und infernalisch-�berw�ltigend ausklingt. Der zweite Track �Chasseresse� ist ein typischer Black-Metal-Track, weitaus schneller getaktet als der erste. Rasselndes Drumming, manchmal recht eigenst�ndig und dominant, schiebt sich zusammen mit mehreren mitrei�enden Gitarren- und Basslinien durch den Song und man ist geneigt, nur diesen zu lauschen, da sie so fesselnd sind. Der Growlgesang ist in diesem St�ck nur schm�ckendes, aber nicht essentielles Beiwerk. In �L'antique blason� wir noch eins draufgesetzt. W�hrend die bereits bekannten Elemente aus den ersten Songs sich zu wilder Raserei aufbauen, h�rt man hier im Hintergrund noch Vocalelemente, die irgendwo zwischen Schreigesang a la Austere und zu ruppig geratenem Klargesang schwanken. Aber alles so gekonnt und selbstbewusst in Szene gesetzt, dass man davon beeindruckt ist. Trotz der gewaltigen Instrumentalisierung mit vielen Gitarren heben sich die einzelnen Instrumente/Kl�nge bestens voneinander ab, alles klingt sauber gespielt und nachvollziehbar. Lediglich das rauchige Growling ist oftmals wie ein grauer, nicht fassbarer Nebelschleier in die Komposition eingewebt. Aber dadurch wird nat�rlich eine unglaubliche, eigene Atmosph�re geschaffen. Nach dem kurzen, mystischen Zwischenspiel �Adjuration� setzt klanggewaltig und cymballastig �Dorko, la malveillante� ein. Dieser Song verbreitet eine weitaus d�sterere Stimmung als die Vorg�nger. Die Vocals werden ein wenig dominanter, aber auch tiefklingender, tosender, was dem Song gut steht. Die Gitarrenw�nde sind nach wie vor brutal und gewaltig, ein Genuss der Sonderklasse f�r Liebhaber des Saiten-Supergaus. �Mal�fice� ist ebenso d�ster, etwas zur�ckgenommener im Tempo, daf�r ein winziges Bisschen melodischer, aber ansonsten die passende Fortsetzung zu den Vorg�ngern. Jedoch beim letzten Track �Chant des martyres�, der mit fast 10 Minuten zu Buche schl�gt, werden noch mal alle Gesch�tze aufgefahren, derer man habhaft wurde. Hier dr�ngt nun auch eine Gitarrenharmonie in den Vordergrund, die dem ganzen einen zus�tzlichen Touch episch angehauchter Melancholie verleiht, weil sie fast anr�hrend ist. Doch die Urgewalt der Gitarren- und Basswand, die aus dem ganzen Album nicht wegzudenken ist, sorgt daf�r, dass in erster Linie das BM-Feeling trotz allem auch hier aufrecht erhalten wird. Leider versteht man von den Texten nichts (ich zumindest nicht), aber diese sollen wohl auf der Faszination von Elizabeth Bathory beruhen und ansonsten auch nur mittelalterliche Themen behandeln. Das ist nat�rlich genehm. Passend dazu klingt das Album mit dem choral anmutenden Gesang, welches man schon vom Intro kennt, aus, bevor man unweigerlich die Repeat-Taste dr�cken m�chte. Da auch das Booklet so gestaltet ist, dass man es gerne anschaut (meist in schwarz-wei� gehalten, zum Teil nur durch kleine, silberfarbene Dekors verziert, mit wunderbarer, kunstvoller Schrift, mit typischem Schwarz-Wei�-BM-Foto in der Mitte... Musiker im verschneiten Wald) steht auch dem Kauf der Original-CD nichts im Wege. Die Klangqualit�t ist wie gesagt sehr gut daf�r, dass es keine Millionen-Produktion ist. Kein Garagen-Feeling zwar, aber durch das Growling trotzdem mit sehr urspr�nglichem, authentischen Charakter! Gro�e Klasse! Anspieltipp: "L'antique blason" Punkte: 9,3 von 10 Review von Twilightheart
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