Darkness Ablaze – "Darkness Ablaze"

Black Bards/ VÖ: 2. Oktober 2008

Auf dem Cover prangt ein Aufkleber: „Melodic Death/Black Metal that kills!“ Hm, natürlich bin ich gespannt, ob dieses Versprechen gehalten werden kann.
Das Intro ist ein sehr melodisches, auch in gewisser Weise trauriges Stück, das mit Klavierklängen beginnt und via Synthesizer-Effekten am Ende einen orchestralen Touch bekommt. 
Ganz anders der zweite Song „Lonely I march“. Mit rasender Geschwindigkeit werden einem deathige Riffs um die Ohren geschleudert und das Schlagzeug liefert brutales Geknüppel ab. Doublebass und Blastbeats gewinnen schnell die Oberhand. Eine sehr tiefe, raue, kratzige Stimme röchelt die Lyrics abwechselnd mit einer ebenso kratzigen, aber viel höheren Kreischstimme. Ab und zu dringen ein paar kurze melodische Momente vom Keyboard durch, die aber meist sofort wieder von den ruhelosen Gitarrenlinien übertönt werden. 
Die Growlstimme ist leider von beständigem, wenn auch kaum hörbarem Rauschen begleitet, so als hätte man alte Aufnahmetechnik für die Vocals verwendet oder irgendwas künstlich verändert, bleibt nur die Frage, ob das Absicht war, um dem ganzen einen räudigeren Eindruck zu verleihen. Ich empfinde das jedenfalls als permanentes Störgeräusch auf dem Album. Insofern bin ich froh über jede der wenigen gemäßigteren Passagen, bei denen der Schwerpunkt auf einer Keyboardmelodie liegt. 
Man darf sich übrigens vom Cover und Booklet der CD nicht täuschen lassen, denn alles deutet eigentlich auf Gothic hin, Fotos von steinernen Friedhofsskulpturen oder Bäumen im Halbdunkeln. Auch die Lyrics hätte ich weder dem Death noch dem BM zugeordnet. Es geht viel um Gedanken über die Menschheit, Liebe und das Ende, und den Sinn hinter all dem. Alles etwas wirr durcheinander, aber man hat sich bemüht, sehr poetisch in den Reimen und dem Satzbau zu sein. Natürlich geht die eigenwillige Poesie total verloren dadurch, dass alles gegrowlt wird. 
Insgesamt würde ich das Album als leicht melodisches Death-Album mit einigen Einflüssen aus Power- und Thrash-Metal und ein paar epischen Anflügen bezeichnen, die von ein paar folkigen Gimmicks hier und da aufgepeppt werden. 
Bis auf den ersten Track (das Intro) sind sich die 7 restlichen Songs alle sehr ähnlich, auch wenn die Grundmelodien natürlich etwas variieren. Aber es gibt in jedem Stück ein übel knüppelnden Drumhintergrund, schnelle, hektische Bass- und Gitarrenriffs, die manchmal recht vielfältig und vordergründig sind, dazu garstiges Gekrächze, und als Eröffnung der Songs oder mittendrin ganz kurz ein paar schöne Keyboardeinlagen. 
Man muss der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass das Album 4 Live-Videos als Bonus enthält.
Also, abschließend muss ich sagen, dass ich vieles auf dem Album für ausbaufähig halte. Das selbstbewusste „... that kills“ hätte ich auf dem Frontaufkleber lieber weggelassen, obwohl mir natürlich klar ist, dass wahrscheinlich jede Band ihre eigene Musik als die beste der Welt empfindet und sich deshalb zu solchen Aussagen hinreißen lässt. 

Anspieltipp: "Once called for redemption"                                                               Punkte: 6 von 10

Review von Twilightheart

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