Delirium – "Das Erbe der alten Zeit"
Eigenproduktion/ VÖ: 2. Mai 2013
Delirium sind eine noch recht junge Band aus dem Frankenland (Gründungsjahr 2006), die sich primär mit der geschichtsträchtigen Vergangenheit Frankens beschäftigen und ihren Musikstil als "Franconian Pagan Metal" bezeichnen. Durch die verschiedenen Musikstile wie Death, Black und Pagan Metal und einem guten Hang zur Melodie wirken die Songs abwechslungsreich und harmonisch. Nach ihrem erschienenen Debüt "Frankenblut" im Jahre 2011 wurde es zwar etwas stiller um diese großartige Band, jedoch ist die diesjährige EP "Das Erbe der alten Zeit" mehr als ein Paukenschlag. Der 1. Song "Perchta" schiesst sofort auf den Hörer zu und zeigt ihm, dass das Warten auf neues Songmaterial gelohnt hat. Er wirkt durch die verschiedenen musikalischen Elemente wie z.B. Tempo- und Gesangswechsel sehr ausgereift und abwechslungsreich. Der 2. Song "Wolfshenker" donnert zwar nicht so wie "Perchta" auf den Hörer zu, da das Tempo am Anfang langsamer ist, aber genau das macht ihn auch interessant. Der Hörer hat somit nicht das Gefühl, dass "Das Erbe der alten Zeit" ein lustloses "Dahingeschrubbe" ist. Und auch hier ist Tempowechsel Programm: Das recht gediegene Tempo verwandelt sich stellenweise in blitzschnell gespielte Parts, die die Vielfalt des musikalischen Könnens der Band unterstreichen. Der 3. Song "Der schwarze Jobst (Part 1 - Der Hirschritt)" wird durch eine klare Erzählerstimme eingeleitet, bevor das Instrumenten- und Gesanggewitter einsetzt. Die sporadisch auftretenden und verzerrten Kirchturmglockentöne schaffen eine Atmosphäre, die diesen Song zwar einzigartig, aber dennoch sehr passend zum restlichen Songmaterial machen. Der 4. Song "Spatha" handelt von dem bei den Germanenstämmen verbreiteten Schwert, welches nur bei wohlhabenden und bewährten Kriegern zu finden war, da es sehr kostspielig in der Produktion war. So scharf wie die Schwertklinge ist auch das Klanggewitter, das jeden mit sich reißt, der sich ihm widersetzt. Zum Songende wird das Drumming stellenweise sehr dominant, was aber gut gefällt. Der 5. und letzte Song "Helfahrt" bildet den krönenden Abschluss dieser musikalischen Reise. Dem Hörer wird aber nicht das Gefühl gegeben, dass er sich ausruhen darf, sondern er wird auch hier mitgerissen. Was gut gefällt ist, dass hier cleane und verzerrte Gitarrenparts zusammengefügt werden und der flexible Stil dieser Band auch hier deutlich wird. Natürlich
könnte man zu den einzelnen Songinhalten noch jede Menge schreiben bzw. wovon
sie genau handeln, aber das würde vermutlich den Review-Rahmen sprengen. :-) Anspieltipp: "Spatha", "Helfahrt" Punkte: 10 von 10 Review von Vidar
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