Demonizer – "Triumphator"

Folter Records, VÖ: August 2008

Dass es sich bei vorliegendem Album zumindest lyrisch um keine leichte Kost handeln kann, dürfte beim Anblick des Covers bereits klar sein: ein vom Artwork-Designer verunstalteter Jesus schaut einen direkt an und man erwartet natürlich auf diesem Album die ultimative Blasphemie. 

Diese wird auch direkt geboten. Gleich im ersten Track werden einem immer wieder Worte wie „Chaos“, „Death“, „Terror“ und „Bloodlust“ um die Ohren gehauen. Dazu wird ordentlich geschreddert. Typische thrashige Gitarrenlinien wechseln sich mit deathigen Riffs ab und dazu wird mit rau-kratziger Stimme gegrowlt. Der ganze Track hat einen relativ unruhigen und treibenden Charakter. Beinahe kommt es einem so vor, als wolle die Band so schnell wie möglich all ihre Blasphemien loswerden. Zum Headbängen taugt die Schnelligkeit des Songs jedenfalls nicht. Hier und da schleichen sich ein paar Variationen beim Drumming und in den Gitarrenmelodien ein, die für etwas Abwechslung sorgen, aber besonders eingängig sind diese nicht. Es ist mehr so die Marke: unglaublicher Krach in hoher Geschwindigkeit, der (wenn laut aufgedreht) den Nachbarn extrem schockiert. 

Die Band stammt aus Belgien und beinahe alle Bandmitglieder spielen noch in haufenweise anderen Bands. Insofern ist „Demonizer“ vielleicht deren Ventil, durch das sie speziell die Lust auf Schnelligkeit und satten Gitarren-Thrash-Sound befriedigen. Oder Musik, bei der sie live einfach mal so richtig schön schnell und hemmungslos die Äxte traktieren können.
Zwar sind die Texte schon anti-christlich (und die Bandmitglieder werden sicher voll dahinterstehen), aber das Album als solches soll bestimmt nicht unbedingt das Ernsthafteste aller Zeiten sein, sondern einfach scheppern. Denn Songtitel wie „Bestial Ejaculation“ lassen natürlich vermuten, dass das Wort „Tiefsinn“ zu diesem Album nicht passt, welches übrigens bereits das dritte Full-Length-Album der Band ist. 
Die Aufnahmequalität ist bestens. Man hat einen deutlichen Stereo-Effekt (ein Instrument links im Kopfhörer, das andere rechts usw.) und die vielen, sich überschlagenden Gitarrenlinien verschwimmen nicht zu einem Brei.

Insgesamt werden 9 Tracks auf „Triumphator“ geboten, die sich vom Stil her natürlich nicht gross voneinander unterscheiden. Zwar gibt es hier und da ein paar stimmliche Gimmicks oder kurze Ausschweifungen im Songwriting (ein langsameres Gitarrensolo, eine Eskapade der Drums, ein kurzer Tempowechsel o.a.) , aber alles in allem bleibt es einfach ein schnelles Thrash-/Death-Album ohne besonders markante Ideen. 

Anspieltip „Into the dark void“                                                                     6 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

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