Der Weg einer Freiheit – "Unstille"
Viva Hate Records/ VÖ: 28. Juni 2012
Der Weg einer Freiheit sind zur Zeit in aller Munde. Als Geheimtipp gehandelt, als Schmuckstück verkauft, als das worauf man gewartet hat bestätigt. Mit einem Album und einer EP im Back-Catalogue konnte mich die Band bereits live begeistern. Ob Der Weg einer Freiheit ihrem Status, ihrer Hochhandlung gerecht werden, darf der geneigte Hörer am neuen Langspieler Unstille ertesten. Mit phasendem stillen Chor tut sich eine wahre „Unstille“ auf, doch allzu lang währt diese nicht. Alsbald beginnt die Blastbrigade ihren Weg ins Land zu bestreiten. Wie schon auf ihrem ersten Album und ihrer EP wird das selbe Konstrukt ausgepackt. Epische Single Note-Gitarrenspuren treffen auf frostige Rhythmus-Sechssaiter. Mit unfassbarer Geschwindigkeit legt sich darüber das Schlagzeug, welches in bester Dark Funeral-Manier durchgehend Blast-Beats zaubert und bei normalen Taktangebereien wenigstens die Double Bass auspackt. Dazu ein keifend-hoher Black Metal-Gesang der die Epik zu unterstreichen versucht und dabei tempomäßig der einzige Ruhepol im Geschwindigkeitsmassaker bleibt. Der erste Song „Zeichen“ mit seinen 12 Minuten Länge beginnt brachial und weist sofort wieder diese Ähnlichkeiten zu deutschen Bands a la Negator auf. Nach 7 Minuten reiht sich die erste Pause ein in Form eines Akustikparts, der natürlich nach nur sehr kurzer Zeit wieder in verzerrte Gefilde zurückkehrt. Dann noch ein wenig Melodie, eine Rückkehr ins Blast-Land und fertig ist der erste Batzen auf Unstille. Zwar ist die Musik bis jetzt nicht anders als auf den anderen Outputs der Herren, jedoch muss man bereits erkennen, dass außer der Erfüllung der Trademarks, der Song nicht viel zu bieten hat. Auch der Rest des Albums mutet an wie eine ausgehöhlte Figur ohne Fleisch, Knochen und Organe. Die Eingängigkeit leidet ebenso sehr wie die Aussagekräftigkeit. So muss man dann schon eine knappe halbe Stunde warten bis „Vergängnis“ endlich erklingt. Das ist dann nun doch endlich der Song auf den ich gewartet habe, ein Song mit Besonderheiten. Nachdenklich, melancholisch. Mit entsprechendem Arrangement gut umgesetzt wechseln sich cleane Töne mit eiskalten Harmonien ab. So setzen sich auch die auf Dauer eintönig wirkenden Vocals hier erstmalig gut ins Licht und unterstreichen die Gitarrenläufe endlich so wie es auf den Songs zuvor nicht wirklich geklappt hat. Die Drums sind abwechslungsreich vorgetragen, immer passend zur Stimmung und nicht nur todesbolzend am Anschlag. Jedoch sollte sich ein Album nicht auf einen Song plus Anhang reduzieren lassen. Auch der zehnminütige-Rausschmeißer „Zerfall“ kann außer ein paar bildhübsch ausgearbeiteten Harmonien nicht mehr viel bieten. Das Album ist für mich eine wahre Enttäuschung. Zu viel Aufwand und zu viel Energie, die während dem Durchlaufen verpufft. Sterile Gefühlskälte durchläuft bei mir den Gehörgang ohne Reize ans Gehirn zu senden. Schade, denn was mir auf der ersten Scheibe gut gefallen hat wird hier schlichtweg auf schlampige Art und Weise kopiert. Da hilft auch die fette Produktion nichts. So bleibt mir hier nur übrig das Album auf einen Nenner zu bringen: Belanglos! Anspieltipp: "Vergängnis" Punkte: 4 von 10 Review von Surtr Der
Weg einer Freiheit - live 2012:
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