Um
rein nach dem Cover des Albums „Odium’s Spring“ der Szene-Urgesteine
„Dies Ater“ zu gehen, was mit zu dämonischen Fratzen veränderten
Abbildnissen der Bandmitglieder zu beeindrucken versucht, darf man hier wohl
Black Metal der brutalen Art erwarten.
Und man wird nicht enttäuscht. Eingeleitet wird das Album mit „dämonischen
Winden“, so könnte man den Klang am ehesten assoziieren.
Mit zum teil rasendem Tempo und ungestümem Drang wüten die Herren auf diesem
in 1A-Klangqualität produzierten Album und hauen uns ihre rebellischen Lyrics
mal auf englisch und mal auf deutsch um die Ohren. Der Gesang klingt ähnlich
wie Growling, wobei die Texte eigentlich ordentlich, sprich verständlich und
klar gesungen werden. Aber durch die von Natur aus raue knirschende Stimme des Sängers
klingt es eben, als wäre es absichtlich angeraut.
Jeder der Songs, die vom Grundgerüst her eigentlich normaler Old-school-BM
sind, ist allerdings an Anfang oder Ende mit gewissen abgefahrenen Einfällen
aufgepeppt. Sei es in Form von kurzen oder markanten Intros oder durch spezielle
Geräuschkulissen und Special-Effekts. Die Töne am Ende des ersten Songs
erinnern mich sogar an den verfremdeten Klang eines fahrenden Zuges in weiter
Ferne.
Der erste Song, der so richtig hervorsticht, ist der deutschsprachige Track
„Die Gier nach eurem Untergang“. Das Stück bietet als Highlights neben
gesprochenen Passagen auch streckenweise ein paar ganz brachiale Gitarrenwände
und schwere Klanggerüste, bzw. später auch Tempiwechsel, die manchmal mit fast
melancholisch-schönen Melodien, dann wieder mit grotesken Ideen für klangliche
Gimmicks daherkommen. Auch im folgenden Song „Odium’s Spring“ mangelt es
nicht an Ideen. In der Ferne hört man stellenweise eine Untermalung durch
klaren Gesang, begleitet von mysteriösen klingel-ähnlichen Tönen.
Während der erste Teil des Albums öfters mal eher thrashig wirkt, wird
es im zweiten Teil wesentlich anspruchsvoller und heavier.
Das sechste Stück „The arrival“ beginnt sanft wie eine Ballade und mit geflüstertem
Gesang und geht dann über in ein brutales BM-Stück, welches bis zum Ende ein
Genuss für jeden Black Metaller sein dürfte, der es mag, wenn sich in einem Stück
Brutalität und Abwechslungsreichtum vereinen.
So bietet das Album mit insgesamt 9 Stücken und einer Gesamtspielzeit von 38:16
Minuten durchaus etlichen Stoff zum anhören. Ich kann mir zwar nicht
vorstellen, dass die ganz junge Generation von dieser Musik angesprochen wird,
aber für die wirklich langjährigen Metaller oder Fans von Desaster oder
Trimonium ist dieses Album genau das richtige.
Anspieltipp:
"The arrival"
Punkte: 7 von 10
Review
von Twilightheart
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