Elexorien – "Elexorien"

(Trollzorn/SMP/Twilight)
VÖ: 13. April 2007

Beim „Elexorien“-Album der gleichnamigen niederländischen Band handelt es sich um ein sehr thrashig unterlegtes, aber gesanglich sehr melodisches Album, welches sich der Bestandteile verschiedener Stilrichtungen bedient, über Viking- und Folk-Metal bis hin zu Powermetal und ein wenig Pop.

Das dominierende Element dieses ersten Full-lenght-Albums der Band (die vorher lediglich ein Demo veröffentlicht hatte) ist der Gesang von Iné, die mit ihren romantischen Gesangslinien den krassen Gegensatz zu der treibenden, feurigen Musik bildet, die das ganze Album durchzieht. Doch wer sich das Ganze jetzt wie Nightwish vorstellt, liegt völlig falsch. Das Songwriting von Elexorien basiert mehr auf epischen Themen aus dem Sagenschatz, dementsprechend verspielt und sinfonisch ist auch das Songwriting. Man versucht möglichst abwechslungsreich im Riffing zu agieren und baut alle vorstellbaren Fantastereien ein, um jeden Song einzigartig zu machen, so ahmt man in „Dryads & trolls“ z.B. Cembalo-Töne nach und bedient sich sogar kurzzeitig aus ein paar Humppa-Töpfen, um den Trollen Leben einzuhauchen.
Doch wie auch immer den Songs ihre lebensfrohe Kraft eingehaucht wird, über allen Songs liegt die lieblich-romantische Stimme von Iné, die selbst in den schnelleren, kämpferischen Passagen des Albums noch beruhigend und lieblich wirkt, die bei der Tonlage aber leider auch nie wirklich von den Akkorden der Gitarre abweicht.
Allerdings sollte man wohl auch den männlichen Gesang nicht vergessen, der viele Songs mit krächzendem growling-ähnlichem, rauchigem Gesang durchzieht, allerdings nur in den thrashigen Teilen. Dieser ist sicher nicht jedermann’s Geschmack und wären zum Gelingen der Songs auch oftmals gar nicht notwendig gewesen.
Aber so haben Elexorien eben ihren eigenen, einzigartigen Stil entwickelt, der wirklich aus dem Rahmen fällt und sicher erst mal gewöhnungsbedürftig ist, aber für experimentierfreudige Romantiker und Epiker sicher eine nette Abwechslung darstellt.

Bezüglich des Optischen sei erwähnt, dass auch das Cover des Albums alle Register der Romantik zieht, denn es ziert ein Gemälde namens „The great deluge“ von Vitaly Alexius Samarin, welches eine wunderschöne Elfe in stürmischer Fantasie-Landschaft zeigt, die stark an „Herr der Ringe“ erinnert.
Weiterhin sei zum Thema „Optik“ für die männlichen Fans angemerkt, dass die Band nicht nur Sängerin Iné als Blickfang zu bieten hat, sondern dass auch Liza am Bass echt Eindruck schindet (auch was das Können betrifft). Und wer die Band bereits live gesehen hat, weiss, dass bei soviel geballter Frauenpower die männlichen Besucher direkt mal das Bier vergessen und den Gang zur Bühne antreten. ;-)

Vielleicht sollte zum „Elexorien“-Album bezüglich der Aufnahmequalität noch gesagt werden, dass sich alle Instrumente zwar gut und sauber voneinander abheben, so dass sich kein „Einheitsbrei“ bilden kann, dass aber alles zu synthesizer-lastig ist. Es klingt einfach das ganze Album über ständig ein Keyboard im Ohr des Hörers. Weniger wäre doch vielleicht manchmal mehr gewesen. Aber auch dieses Instrument soll ja bekanntlich seine speziellen Liebhaber haben und so finden sich sicher auch hier Hörer, die dies geniessen werden.

Anspieltipp: "The curse"                                                                 Punkte: 6 von 10

Review von Twilightheart

Elexorien beim Eisenwahn Festival 2006:

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