Fimbulvet – "Der Ruf in Goldene Hallen"

Eichenthron/ VÖ: 01. März 2008

Und Thüringen wird anscheinend niemals müde, tapfere Krieger in musikalische Schlachten zu entsenden: 
Fimbulvet aus dem geschichtsträchtigen Schmalkalden stellen sich stolzen Hauptes dieser Herausforderung, ihre Schwerter heißen Clean- und Kreischgesang, E-Gitarre, Bass und Drums; ihr silber-glänzendes Schild „Der Ruf in Goldene Hallen“. 

Das seit fünf Jahren bestehende Trio liefert in ihrem zweiten Full-length-Album 9 ausdrucksstarke Songs, die das Herz eines jeden Pagan-Metal-Fans höher schlagen lassen. Den Einstieg in die Scheibe bildet ein wunderschönes soundtrackartiges Intro, das fantastische Bilder von einer unberührten Landschaft und Reitern, die siegreich und heroisch aus einem gewonnenen Kampf gen Heimat ziehen, entstehen lässt. Die Idylle wird jäh beendet von hart einsetzenden Gitarren und schon steckt man mitten im treibenden Titelsong. 
Fimbulvet entführen textlich in die Welt der germanisch-nordischen Mythologie, erzählen von Schlachten und Kriegern und der Liebe zur Natur. Der wechselnde Klar- und Kreischgesang von Frontmann und Gitarrero Stephan wird niemals langweilig und bei jedem Hören entdeckt man neue Facetten. Jedoch erscheinen die tieferen Gefilde der Tonleiter nicht unbedingt stimmlich passend und sollten eher dem schönen Tenor, der im Cleanen wesentlich sicherer daherkommt, weichen. Musikalisch bietet die Band ebenso eine Variation aus harten, aggressiven Riffs, treibendem Schlagzeug sowie andererseits ruhige Akustikpassagen. Die Liedstruktur erscheint klar und ausgereift. 
Bei „Heidenherz“ holten sich die drei jungen Musiker Natalie Nebel ins Boot, die schon Gernotshagen ihre Stimme lieh und derzeit mit Odroerir Erfolge verzeichnet. Stephans und ihre Stimme ergänzen sich toll und erschaffen in harmonischem Klangbild eine Hommage an den heidnischen Naturglauben und dessen Werte. Doch dieses Lied ist nicht das einzige Highlight, denn auch „Gewandung der Zeit“ besticht durch prägnante Melodien und bleibt im auditiven Gedächtnis hängen. 

„Der Ruf in Goldene Hallen“ ist in der Gesamtschau ein solides Paket an Pagan-Songs. Fimbulvet erscheinen wie der kleine Bruder von Menhir, Gernotshagen und Co und werden mit einem Hauch mehr Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit zukünftig ihren Stern aufgehen und hell am Pagan-Metal-Himmel strahlen sehen.

Anspieltipp: "Gewandung der Zeit"                                                                               Punkte: 7,5 von 10

Review von Anja

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