Finsterforst
kannte ich schon seit ihrer Demo „Wiege der Finsternis“ die mir persönlich
sehr gut gefallen hat. Für eine Demo wirklich eine Hammerproduktion. Das neue
Album „...Zum Tode hin“ steht der Demo rein produktionstechnisch nicht viel
nach. Schade ist eigentlich nur, dass der Gesang, meines Erachtens, etwas zu
leise ist. Aber, nun ja, zwei Jahre haben die Fans seit dem Debütalbum
„Weltenkraft“ warten müssen und das warten hat sich gelohnt...
Insgesamt
präsentieren die sieben Herren aus dem Schwarzwald hier fünf Songs mit einer
Gesamtlaufzeit von ca. 70 Minuten. Ja, die Songs sind alle ziemlich lang aber
auf gar keinen Fall langweilig. Dies ist nun mal keine normale Viking-Pagan-
Metal- Scheibe wie es schon hunderte auf dem Markt gibt.
Hier wird man auch nicht lange auf die Folter gespannt, denn schon beim ersten
Song „Urquell“ legen Finsterforst gleich richtig los. „Urquell“ stellt
eines der schnelleren und auch vielleicht etwas härteren Lieder dar, (versteht
das bitte nicht falsch, denn der Rest ist auch auf keinen Fall Kuschelrock) während
die anderen Songs etwas ruhiger sind.
Alles in allem lässt das Akkordeon teilweise an Windir erinnern. Die zusätzliche
Unterstützung von Sevan Kirder an der Tin- Whistle stellt eine wahre
Bereicherung für dieses Album dar.
Insgesamt sehr episch, melodiös und schwungvoll und gerade zu ansteckend,
zumindest bei mir im Auto konnte keiner ruhig sitzen bleiben.
Die Symbiose von Metal und eher traditionellen Instrumenten wie dem Akkordeon
und der Tin- Whistle sind sehr gelungen. Hier wird nicht einfach nur Musik
gemacht, es ist in gewisser Weise das Erschaffen einer Klangwelt, das ganze
Album ist darin sehr stimmig und wirkt fast wie ein Konzeptalbum.
Man merkt, dass hier viel Wert auf das Instrumentale gelegt wird, obwohl hier
kein einziges reines Instrumentalstück zu finden ist. Der Gesang kommt mir, je
länger diese CD läuft, eher nebensächlich vor. Doch will ich damit nicht
sagen, dass er nicht passt oder schlecht wäre, die Texte gefallen mir alle
sehr, sie sind gut durchdacht und man kann sich sofort in die jeweilige
Sicht/Stimmung hineinversetzen. (Aber ich bin ja eh ein Textfetischist, könnte
wohl am Germanistikstudium liegen...)
Ich
freue mich jetzt schon auf den anstehenden Auftritt auf dem Ragnarök-Festival
dieses Jahr.
Leider habe ich das Debütalbum lange nicht mehr gehört und kann es auch in
meiner Sammlung gerade nicht finden, aber Vergleiche mit vorherigen Alben sind
ja eh meistens etwas langweilig. Also kauft euch dieses Album oder hört
zumindest mal rein. Da die Songs aber ja alle ein bisschen lang sind und der
Plattenladenbesitzer eures Vertrauens vielleicht nicht so erbaut ist, wenn ihr
da ewig am CD-Player steht, könnt ihr für Hörproben auch einfach die Homepage
der Band (finsterforst.de) besuchen.
Anspieltipp:
"Urquell"
Punkte: 7 von 10
Review
von Ohli
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