Diese MCD ist die Neuauflage einer früheren 7”, die auf 666 Stück limitiert war. Stilecht ist natürlich auch die Neuauflage limitiert (vorerst zumindest) und kommt in schönem schwarzem Pappcover daher. Gleich beim Aufklappen springt einem ein Foto von Bandgründer Infernus entgegen mit dem Vermerk im Impressum „Infernus appears curtesy of Satan“. Ist der realsatirische Humor dieses Mannes nicht unschlagbar? Daneben gibt’s ein Foto von Pest, dem damaligen Sänger von Gorgoroth, womit man auch gleich weiß, was einen vokaltechnisch erwartet: Pest’s extreme Kreischstimme, die schon zur damaligen Zeit Standarts gesetzt hat. Die MCD enthält nur 2 Songs, „Revelation of doom“ (welches mit einem verzerrten Gitarrenfehlgeräusch beginnt, welches des selben Effekt hat wie Fingernägel an einer Tafel) und „Ritual“ (natürlich live in Bergen 1996 aufgenommen, wie der CD-Titel ja schon aussagt). 
Aber diese beiden Stücke reichen, um sich kurzzeitig in die Atmosphäre der damaligen BM-Konzerte zurückzuversetzen. Die Aufnahmequalität ist so außerordentlich schlecht und rauschend, aber Pest kreischt und zetert und brüllt, bis die Stimmbänder bluten. Ja, so roh, ungeschliffen und schockierend war satanischer Black Metal damals. 
Diejenigen, die damals schon dabei waren, werden diese Aufnahme sicher genießen und der guten (bösen) alten Zeit nachtrauern. Und für die, die das alles verpasst haben, ist das eine gute Möglichkeit, auch mal in die raue Atmosphäre der Anfangstage reinzuschnuppern und natürlich ein Gefühl dafür zu kriegen, was Gorgoroth lange vor King’s und Gaahl’s Einstieg bedeutet haben, und wie die Band die diabolischen Fanherzen zum glühen gebracht haben.

Diese Scheibe ist also ein Muss für alle alten Gorgoroth-Fans sowie für Fans des ursprünglichen BM, der noch in den Ohren weh- und gleichzeitig gut tat. Mit Sicherheit nichts für Newcomer-Gorgoroth-Fans, die nur die letzten Scheiben kennen und sicher nichts anfangen können mit dem kompromisslosen Stoff auf dieser Scheibe.

für den Kultfaktor: 10 von 10 Punkten
für die Qualität: 5 von 10 Punkten
für’s Cover: 7 von 10 Punkten
für die Songs: 9,5 von 10 Punkten
Gesamt: 8 von 10 Punkten

Kurz-Review von Twilightheart

Pest live in München, 1997:

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