Infaust – "Blutbad & Melancholie"
Eisenwald/ VÖ: Juli 2008
Ein
Album mit dem Titel „Blutbad & Melancholie“ weckt in mir unglaublich große
Erwartungen, zumal auch das Cover, wenngleich es wohl einen Menschen in Flammen
darstellen soll, eine so kalte Gefühllosigkeit vermittelt, dass man sofort
abstoßend berührt ist. Wenn in einem solchen Werk dann nicht drin wäre, was
es suggeriert, wäre das fatal. Lyrisch geht es fast ausschließlich um Gedanken und Gefühle zum Tod, physischen Schmerz , Verachtung des eigenen Fleisches, Illusionen, Sinnlosigkeit des Lebens und dergleichen mehr. Positivdenker und Menschenfreunde dürfen sich an dieser Stelle gerne ausklinken. Befürworter des Düsteren, Hoffnungslosen, Eiskalten sollten dagegen erwägen, einmal in diese Odyssee reinzuhören. Neben dem rein deutschen, fesselnden Growl-Gesang in mittlerer Tonhöhe dominieren in allen Songs die gewaltigen Gitarrenwände, die sich schwer über jedes Songkonstrukt legen, untermauert von jagenden Basslinien und souveränem Drumming. Auch
ein reines Klavierstück, „Aus der Tiefe“, welches die reine Melancholie
(bzw. „Depression“, die wie im Booklet beschrieben den Begriff der
„Melancholie“ seit dem 20. Jahrhundert abgelöst hat) ist, hat es auf’s
Album geschafft. Es kommt als einziges Stück des Gesamtwerks ohne den Anflug
von Hass aus. Reine Traurigkeit regiert. Anspieltipp: "Entschlafene Illusionen" Punkte: 8,5 von 10 Review von Twilightheart
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