Inhuman Hate – "Twilight of a lost soul"
Eisenwald - VÖ: 15. Mai 2010
Zuerst sei das Cover gelobt, welches, auf den ersten Blick einfach nur tristes, belangloses Grau, sich bei längerem Betrachten als eigenartige Kunst entpuppt. Man meint, alles mögliche in dem Bild zu erkennen. Ein Gesicht, Körper aus Nebelschwaden, Wolken, Schatten in der Nacht, Wald, Dämonen und sonstige schemenhafte Umrisse, in die man je nach Empfindung und Gemütszustand alles nur Erdenkliche reininterpretieren kann. Donnergrollen,
das Plätschern kalter, großer Regentropfen, ein paar einzelne Akkorde und stärker
werdende Gewittergeräusche eröffnen den ersten Song des Albums „Twilight of
a lost soul“ des Brandenburgischen selbstzerstörerischen Quartetts, dessen
Musik mangels anderer Schubladen als Black Metal beworben wird, aber keiner ist,
sondern eher in Richtung Doom/ Suicidal Avantgarde geht. Musikalisch
bleibt es größtenteils düster-schleichend, auch wenn zwischen all den
langsamen und Midtempo-Tracks auch mal ein schnellgetaktetes Stück auftaucht,
welches zu Abwechslung so etwas wie Rage oder Erwachen aus der Depression
suggeriert. Trotz allem bleibt der Grundtenor schwer und schleppend und zieht
den Hörer tief mit runter. Ab und an wird ein Gitarrensolo effektvoll
ausgedehnt und man kommt in den Genuss klangvoller, lang ausklingender, beinahe
sauberer Töne, die einen gekonnten Kontrapunkt darstellen zum sonstigen
undurchdringlichen Geflecht der doomigen Melodielinien aller Instrumente, die
allerdings in jedem Fall immer von der Gitarre dominiert werden, die sich wie
ein zäher Nebel durch alle Songs zieht. Was die
Aufnahmequalität betrifft, so ist diese schon im besseren Bereich. Alles, was
ineinander verwoben klingt, ist sicherlich absichtlich so konzipiert, soll doch
alles ineinander fließen und eine Einheit bilden statt „nur“ das gewöhnliche
Zusammenspiel von Stimme und Instrumenten, und soll sicher auch bewusst anders
klingen als sonstige Produktionen. Punkte: 7,5 von 10 Review von Twilightheart
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