Irrbloss – "Bloodline"

Twilight/ VÖ: 6. Februar 2009

Die CD beginnt mit ziemlichem Geknüppel (sprich ungeheurem, rein thrashigem Krach und schnellem Drumming) und beinahe habe ich Angst, dass mir das zuviel Geprügel ist. Aber glücklicherweise war dies nur das Intro und alsbald wird alles in geordnete Bahnen gelenkt und der Song bekommt Struktur und einen nachvollziehbaren, headbängtauglichen Grundtakt und mausert sich zu einem ordentlichen Black-Metal-Track. Sogar zu einem recht geilen. Fauchiges Growling, wummernde Basslinien, virtuos-düstere Gitarrenlinien in mittlerem bis schnellem Tempo bieten einen Vorgeschmack auf den Rest des Albums. Warum auch der zweite Song schon wieder thrashig beginnen muss, ist mir ein Rätsel. Doch auch „Keep on walking“ wird kurz darauf zu einem Stück mit einer annehmbaren Grundmelodie, das auf ordentlichem Songwriting aufbaut. Das Ganze wird durch Leidenschaft im Growling und einem Break mit glasklarem Gitarrenklang aufgewertet.

Lyrisch geht es vorwiegend um die Vorfahren der schwedischen Band, sprich, um die Vikinger und deren Ansichten und alten Glauben. Zu schade, dass die Band nicht auch auf schwedisch singt. Die Texte sind durchweg in englischer Sprache und recht einfach und rudimentär gehalten. 

Der vierte Song des Albums „Gaze upon me“ ist der erste Song, der ohne komische Lückenfüllermentalität auskommt und sich sofort als tierischer Nackenbrecher outet. Mit leicht schleppendem, schwerem Takt und tieftönenden Bass-Attacken sowie mörderischem Gekreische zur ansteckenden Hauptmelodie stellt der Track einen Höhepunkt des Albums dar. 

Das Booklet ist alles in allem sehr dunkel gehalten, man erahnt die Charaktere auf den Fotos nur. Das Ganze passt natürlich gut zum brachialen Inhalt, wobei inmitten der kargen Worte, die neben den Lyrics abgedruckt sind, auch ein kleiner Scherz nicht fehlt, grüsst doch Gitarrist Vettfall niemand Geringeren als Chuck Norris, und NUR diesen. 

Insgesamt finden sich 9 recht lange Tracks auf dem Album, die zwar in sich variieren und oftmals mit überraschendem Riffing auftrumpfen, aber ansonsten stilmäßig den ersten Tracks gleichen bzw. ist jeder Song eine Variation/logische Fortsetzung des jeweils vorangegangenen Songs. Die Ähnlichkeiten sind insofern nicht unbedingt ein Nachteil, da die Tracks alle recht brutal und ansteckend rüberkommen (also einfach auch eine ganze Stunde lang nicht langweilig werden) und das Album in sich schlüssig ist. 
Noch dazu sauber produziert kann man das Album durchaus zu denen zählen, die man doch immer mal wieder anhören wird. Auch lassen die Songs eine hohe Live-Tauglichkeit erahnen, so dass man sich den Bandnamen für eventuelle Gigs in der Zukunft sicherheitshalber mal "vormerken" sollte.

Anspieltip „Gaze upon me“                                                                                  8 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

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