Israthoum – "Black Scenery Avatar"

Merciless Records, VÖ: 25. April 2006

Musik vom “Rotterdam Black Metal Squad” fand ich eines Tages zwischen den zugesandten Promos. Død Squad aus Norwegen.... okay. Aber Black Metal Squad aus Rotterdam?... Hm, naja, wer weiß! Neugier geweckt... also gleich mal rein in den Player mit dem Scheibchen. Cover und Booklet des Albums mit dem vielversprechenden Titel „Black Scenery Avatar“ liessen zumindest vermuten, dass es sich um astreinen Black Metal handeln muss. Der erste Song „The Eldritch Circle“ sollte diesen ersten Eindruck noch unterstützen, nur dass es doch etwas anders geartet ist. Synthesizer-Klänge aller Art spielen eine große Rolle auf dem Album (bzw. ist es wohl ein Zwischending zwischen MCD und Album, bei 6 langen Tracks kann man das wohl nicht so klar abgrenzen). Das Album mutet relativ harmlos an, doch nur bis zu dem Moment, wo die Hammer-Growl-Stimme von Sänger Israth einsetzt, die wirklich brutal ist und das ganze Album allein durch das rohe, aggressive Growling einige Level höher katapultiert. 
Doch da steckt noch mehr in dieser CD. Gleich der 2. Song ist wieder anders. „The storm which lies ahead“ beginnt relativ thrashig, und diese Art Drumming und Riffing taucht dann in Abständen auch immer wieder auf, allerdings aufgelockert durch synthesizerlastige, melodische Zwischenstücke. Das Black-Metal-Growling mag zu diesem gar nicht so recht passen, es dauert schon eine Weile, bis man sich an diesen Stilmix gewöhnt hat.
„Guidance“ beginnt melodisch, fast sentimental mit der Akustikgitarre, geht allerdings dann in das härteste BM Stück des Albums über. Böser, schneller, giftiger BM mit bedrohlichen Synthesizer-Untermalungen und Lyrics, die eine Anerkennung des Sieges Satans darstellen. Nun ja, die Band sendet schliesslich auch kollektive Hailz an Satan im Booklet. 
Auch der vierte Track „The ghostly hour“ ist sehr eingängig und beginnt mit einem Schrei. Auch dieser Song hat für meinen persönlichen Geschmack zu viele thrashige Passagen, allerdings sorgt er zwischendurch immer wieder für Überraschungen durch ausgefallenes Riffing und ansprechende Synthi-Untermalungen. 
Der 5. Track „Dimensions“ beginnt fast sinfonisch und überzeugt durch markante Basslinien und spektakuläre Einlagen beim Growling. Durch viel Abwechslung werden die Lyrics unterstrichen, die sich mit der imaginären Reise in verschiedenen Stufen der Realität bzw. des Astralen beschäftigt.
So wartet „Black Scenery Avatar“ wie gesagt mit insgesamt 6 relativ langen Songs auf, von denen jeder auf seine Weise anders ist und mit Überraschungen nicht geizt. 
Allerdings ist das Album/die MCD nicht mehr neu, es wurde schon 2004 aufgenommen und 2006 veröffentlicht. Während die Niederländer die Band also schon eine Weile kennen und auch mit Live-Gigs bedient werden, wird es nun auch Zeit, dass die Band in Europa etwas bekannter wird.

Anspieltip „Guidance“                                                                     7 von 10 Punkten

Review von Twilightheart

<<<zurück zu "Reviews"

 

besucherzählerXStat.de