Musik
vom “Rotterdam Black Metal Squad” fand ich eines Tages zwischen den
zugesandten Promos. Død
Squad aus Norwegen.... okay. Aber Black Metal Squad aus Rotterdam?... Hm, naja,
wer weiß! Neugier geweckt... also gleich mal rein in den Player mit dem
Scheibchen. Cover und Booklet des Albums mit dem vielversprechenden Titel
„Black Scenery Avatar“ liessen zumindest vermuten, dass es sich um astreinen
Black Metal handeln muss. Der erste Song „The Eldritch Circle“ sollte diesen
ersten Eindruck noch unterstützen, nur dass es doch etwas anders geartet ist.
Synthesizer-Klänge aller Art spielen eine große Rolle auf dem Album (bzw. ist
es wohl ein Zwischending zwischen MCD und Album, bei 6 langen Tracks kann man
das wohl nicht so klar abgrenzen). Das Album mutet relativ harmlos an, doch nur
bis zu dem Moment, wo die Hammer-Growl-Stimme von Sänger Israth einsetzt, die
wirklich brutal ist und das ganze Album allein durch das rohe, aggressive
Growling einige Level höher katapultiert.
Doch da steckt noch mehr in dieser CD. Gleich der 2. Song ist wieder anders. „The
storm which lies ahead“ beginnt relativ thrashig, und diese Art Drumming und Riffing
taucht dann in Abständen auch immer wieder auf, allerdings aufgelockert durch
synthesizerlastige, melodische Zwischenstücke. Das Black-Metal-Growling mag zu
diesem gar nicht so recht passen, es dauert schon eine Weile, bis man sich an
diesen Stilmix gewöhnt hat.
„Guidance“ beginnt melodisch, fast sentimental mit der Akustikgitarre, geht
allerdings dann in das härteste BM Stück des Albums über. Böser, schneller,
giftiger BM mit bedrohlichen Synthesizer-Untermalungen und Lyrics, die eine
Anerkennung des Sieges Satans darstellen. Nun ja, die Band sendet schliesslich
auch kollektive Hailz an Satan im Booklet.
Auch der vierte Track „The ghostly hour“ ist sehr eingängig und beginnt mit
einem Schrei. Auch dieser Song hat für meinen persönlichen Geschmack zu viele
thrashige Passagen, allerdings sorgt er zwischendurch immer wieder für Überraschungen
durch ausgefallenes Riffing und ansprechende Synthi-Untermalungen.
Der 5. Track „Dimensions“ beginnt fast sinfonisch und überzeugt durch
markante Basslinien und spektakuläre Einlagen beim Growling. Durch viel
Abwechslung werden die Lyrics unterstrichen, die sich mit der imaginären Reise
in verschiedenen Stufen der Realität bzw. des Astralen beschäftigt.
So wartet „Black Scenery Avatar“ wie gesagt mit insgesamt 6 relativ langen
Songs auf, von denen jeder auf seine Weise anders ist und mit Überraschungen
nicht geizt.
Allerdings ist das Album/die MCD nicht mehr neu, es wurde schon 2004 aufgenommen
und 2006 veröffentlicht. Während die Niederländer die Band also schon eine
Weile kennen und auch mit Live-Gigs bedient werden, wird es nun auch Zeit, dass
die Band in Europa etwas bekannter wird.
Anspieltip
„Guidance“
7 von 10 Punkten
Review
von Twilightheart
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