KROMLEK - "FINIS TERRÆ"
Trollzorn/ VÖ: 8. April 2011
Nachdem
ich die Songs der LP Finis Terrae von Kromlek als Online-Promo gedownloadet habe
und natürlich voll Neugierde sofort reinhörte, war ich mir nach
beziehungsweise während des Intros namens Iron Age Prelude nicht mehr so ganz
schlüssig ob ich da auch wirklich Kromlek angeklickt hatte. Nachdem ich dann
kurz wahllos in einen zweiten Titel reinhörte, war klar, dass es sich schon um
Kromlek handelt. Das nicht ganz zweiminütige Intro ist vollbepackt mit atmosphärisch
anmutenden Klängen. Bis hierhin noch nichts außergewöhnliches. Aber so viel
Elektro war mir bisher fremd von Kromlek. Das Intro könnte auch Teil einer
Technokomposition sein.
Weiter geht es dann mit vertrauteren Klängen und dem Song Nekropoli`s Fall. Zu Anfang kommt dieser sehr geradlinig, schnell und voll Power daher. Nach gut einer Minute werden dann die Keyboardparts immer dominanter und es werden einige Tempi- und Taktwechsel vollzogen, welche den Song zu keiner Minute langweilig klingen lassen. Als ob dies noch nicht reicht, setzen sie im letzen Drittel des Liedes noch einen orientalisch anmutenden Solopart oben drauf. Wirklich gelungen und sehr abwechslungsreich. Mit
Angrlióð geht es dann eine Spur härter weiter. Zu Beginn befindet man sich
eher im Blackmetal-Genre, aber auch dieser Song lässt sich nicht klar
klassifizieren und in eine Schublade stecken. Angrlióð kommt aber weniger
verspielt daher. Beim Intro von The Cocoon lassen diverse Pagan und Melodeath
– Klassiker grüßen. Aber auch diese Tatsache fügt der gesamten Komposition
keinerlei Schaden zu. Es wirkt nicht abgekupfert und ist auch nicht langweilig.
Das Melodische des Intros setzt sich im gesamten Song fort und auch hier sind
die Keyboardparts perfekt inszeniert. Das Album macht bisher auch für einen
nicht zu großen Kromlek-Fan beziehungsweise einen Anhänger anderer Genres
wirklich Spaß zu hören. Weiter geht es mit einer bunten Mischung und weiteren
8 Songs die keine Wünsche offen lassen und meist sehr abwechslungsreich
gestaltet sind. Zu meckern gibt s da im allgemeinen nicht viel. Bastion glänzt dann mit dem absoluten Ohrwurmeffekt. Eingängig, massenkompatibel und einfach irgendwie gut. Bei Metropolitan Roots ist der Chorgesang für meinen Geschmack deplaziert und nicht gut inszeniert. Hört sich sehr nervig an und man hat das Bedürfnis den Song leiser zu machen. Den Abschluss findet das Album mit dem fast 16-minütigem Song Finis Terrae. In diesen wurde das gesamte Können der Jungs auf 16 Minuten geballt und auch gekonnt gepackt. Nach einem ruhigen Intro geht es schlagartig mit absolutem Geknüppel weiter um dann nach kurzer Zeit mit Einsetzen des Gesanges etwas melodischer zu werden. Auch hier folgen etliche Tempowechsel, Keyboardpassagen um dann bei fast 4 Minuten richtig groovig zu werden. Der Übergang zur etwas härteren Gangart ist hier perfekt gelungen. Im ganzen ein gelungener Titelsong dessen Anfang und Ende man sich hätte sparen können, denn jeweils eine Minute das Rauschen des Windes? Nun gut - Geschmackssache. Ein im ganzen wirklich gelungenes Stück Musik welches nicht nur dem Pagan-Metaller Freude bereiten dürfte und Kromlek wohl auch die Türen zu Anhängern anderer Genres öffnen dürfte. Die Texte rund um das Ende der Welt bekommt der interessierte Hörer mit der Veröffentlichung am 8.4.2011 nicht nur auf Deutsch, Englisch, Schwedisch sondern nun auch auf Latein und Arabisch auf die Ohren gebrüllt. Diese Tatsache ist noch nicht das einzige „Schmankerl“ des Textes betreffend. Mark und Joris von Heidevolk sind als Gäste bei Finis Terrae zu hören – und das ganze auch noch auf Deutsch. Auch René Berthiaume ist hier mit von der Partie. Jeden den diese Kombination allein schon neugierig macht sollte sich das nicht entgehen lassen. Anspieltipp: "Nekropolis' Fall" Punkte: 9 von 10 Review von Tanja
|