Metalmessage Vol. III

(erschienen: 2006/ Review von Twilightheart)

Mit diesem Sampler, der 2006 erschienen ist, ersteht man ein buntes Sammelsurium durch Songs von 14 momentan live aktiven Untergrundbands aus aller Herren Länder, vornehmlich aus dem Heiden- und Pagan-Sektor. Aber auch ein paar Black-, Death- und Thrash-Bands haben sich eingeschlichen.
Diese CD eignet sich hervorragend, um sich einmal einen Überblick zu verschaffen, ob da vielleicht doch noch eine Band existiert, die dem eigenen persönlichen Stil entspricht, auf die man aber noch nicht aufmerksam geworden ist.

So beginnt das Album mit der einzigen Band aus Skandinavien, Mistur aus Norwegen, die einen Song beisteuern, der altes ursprüngliches Black Metal Feeling aufleben lässt, rau und ursprünglich, und in ganz übler Klangqualität, also nur was für die ganz Harten. Da muss man dazusagen, dass die Aufnahmequalität der einzelnen Songs des Samplers ganz stark variiert, von schlecht bis sehr gut... wahrscheinlich je nachdem, wie die eigentliche CD der Band aufgenommen ist. Aber dies kann man eigentlich als positiven Fakt werten, denn somit weiss man genau, worauf man sich dann einlässt, wenn man sich eine CD der jeweiligen Band besorgt.
Besonders froh war ich, dass es die Folk-Band Eluveitie auf die CD geschafft haben, denn von dieser Band hört man überall nur gutes, die müssen live wohl DIE Abräumer schlechthin sein. Der Song „Your gaulish war“, der hier für den Sampler gewählt wurde, gibt da einen hervorragenden Vorgeschmack. Wenn all deren Songs so ansteckend sind wie dieser, dann ist es wirklich vorprogrammiert, dass sämtliche Besucher ihrer Gigs von Anfang bis Ende springen und tanzen.

Während es auf dem Album, dessen Cover übrigens von niemand geringerem als Kris Verwimp stammt (und der auch weitere Zeichnungen zum Booklet beigesteuert haben soll, die mir aber leider nicht vorliegen) sogar Musik aus der Tschechischen Republik, der Türkei, Israel, Spanien, der Schweiz usw. gibt, ist Deutschland allerdings mit den meisten Bands vertreten, nämlich gleich mit 5 Bands. Die Auswahl hier besteht neben Lost Legacy, Finsterfrost und Hatred Divine auch aus 2 Bands, die mich vorletztes Jahr mit ihren Live-Auftritten in Deutschland schon sehr begeistert haben. Einmal nämlich Thiasos Dionysos, bei denen der Gassenhauer schlechthin für’s Album gewählt wurde... die TD Fans wissen sofort, welcher das nur sein kann: „Heidrun“ natürlich. Stimmung pur, Spass pur... ich erinnere mich an tobende Fanmassen, als dieser Song gespielt wurde. Und dann wären da noch Kromlek, die der deutschen Viking-Metal-Szene das fürchten lehren. Habe noch keinen getroffen, der zu Kromlek live nicht getobt hat und abgegangen ist wie Schmidt’s Katze. Diese Band hat die Grundvoraussetzungen dafür, die Lücke zu füllen, falls Finntroll und Korpiklaani eines Tages abtreten sollten. Leider ist die Songauswahl mit dem gleichnamigen Song „Kromlek“ nicht so gut ausgefallen. Die haben echt besseres auf Lager. Aber gut, der Song gibt zumindest einen Einblick in die Grundstimmung von deren stark folkiger Musik. Im Volksmund würde man Humppa sagen, aber diesen Ausdruck sollte man ja nur bei finnischen Bands verwenden. (Schade. Ich bin dafür, den Begriff einzubürgern, denn „Volksmusik“ klingt echt schei***.)

Leider enden viele Songs auf dem Album ganz abrupt, obwohl da noch 2 oder 3 leise Töne hätten kommen müssen (abgeschnitten quasi). Also hier muss beim nächsten Sampler unbedingt an den Übergängen gearbeitet werden.
Gespannt war ich auch, als ich las, dass da eine Band aus der Tschechischen Republik vertreten ist, die sich einfach nur „Heiden“ nennt. Leider trügt der Name manchmal. Der Song beginnt zwar feurig, und es ist interessant, die Band in ihrer Sprache singen zu hören. Aber ansonsten ist der Song zu thrashig über lange Passagen und sehr gewöhnungsbedürftig.
Auch den Bandnamen „Trollech“ hatte ich schon des öfteren gehört. Diese Band ist ebenfalls aus der Tschechischen Republik, spielt Black Metal und haut es dann wieder ein wenig raus. Zwar ist die Aufnahmequalität nicht überragend, aber der Song hat Drive und kann tatsächlich ein gewisses aggressives Gefühl rüberbringen. Die Ehre der Tschechen ist also gerettet.

Eine Punktewertung kann ich in diesem Fall nicht geben, da die Bands einfach zu unterschiedlich sind (und auch die Qualitäten). Für die Zusammenstellung des Samplers kann man aber sicher 9 von 10 Punkten vergeben, da man bemüht war, sehr abwechslungsreich zu sein und möglichst auch mal ganz neue überraschende Künstler mit einzubeziehen. Den einen Punkt Abzug gibt’s einfach dafür, dass eine Band fehlt, die wirklich alles von Stuhl gefegt hätte, so was wie XIV Dark Centuries oder dergleichen.
Wer mehr Infos möchte (wo er die CD herbekommt o.a.), der kann sich an info@metalmessage.de wenden.

                                                                                                             Review von Twilightheart

Kromlek live on stage:

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