Metalmessage Vol. IV

(erschienen: Okt. 2007)

Nachdem der Vorg�nger dieses Folk-/Pagan-/Viking-Samplers (sprich MetalMessage III anno 2006) durch absolute Internationalit�t bestach, durfte man gespannt sein, ob es Herausgeber Markus Eck auf der 4. MetalMessage wieder schaffen w�rde, alle Nationen im Pagan-Metal zu vereinen. Hat leider nicht wirklich geklappt, denn dieses Mal ist der Sampler eher Europa-lastig ausgefallen. Dabei hatte ich grosse Erwartungen, dass der vielgelobte Herr Eck auch mal was aus den unglaublichsten Winkeln der Welt ausgraben w�rde. Folk gibt es schliesslich in jedem Land. Aber gut, Europa steht zumindest als Garant f�r gute Musik, kann man eigentlich nichts falsch machen dabei.
Fangen wir mal von vorne an. Gjenferdsel aus dem sch�nen Norwegen d�rfen den Sampler mit ihrem Song �Svik� er�ffnen, was �Verrat� bedeutet. Die Band behandelt in ihren Texten neben d�steren Themen auch die norwegische Natur, insofern passen sie thematisch wahrscheinlich in�s Konzept. Die Musik ist allerdings sehr BM-lastig, einen Folk-Einschlag rein musikalisch gesehen gibt es nicht. Daf�r gibt�s typisch black-metallisches Growling um die Ohren und ein paar ordentliche Riffs.
Beim n�chsten St�ck wird�s melodisch. Niemals Geringeres als �Forefather� (ja, DIE Forefather aus Leatherhead in UK mit den Br�dern Athelstan und Wulfstan) geben sich die Ehre und haben ihren Song �Engla Tocyme� vom gleichnamigen Album aus 2002 freigegeben. Dieser besticht nat�rlich durch eine nun wirklich folkmetallische Melodie, die sofort in Ohr und Blut geht und nun schon eher das Gef�hl vermittelt, dass man einen Folk-/Pagan-Sampler h�rt, zumal man nun die englischen Lyrics auch etwas versteht und sich beim h�ren Bilder vom harten Leben auf See vor einigen Jahrhunderten in den Gedanken bilden, wenn man sich das Gesungene verinnerlicht.

Eine Gitarrenwand und sehr enthusiastischer Growl-Gesang bricht beim dritten Track auf den H�rer herein. Eine Band aus Estland mit dem theatralischen Namen Tharaphita besticht uns mit einem BM-lastigen, brachialen Pagan-St�ck genannt �Lidsetel S�nkjatel Radadel�, Es verwundert nicht, dass es die Band schon seit 1995 gibt, denn uns wird hier sehr gutes Songwriting geboten, und die Leidenschaft, die aus Gesang und Musik spricht, zeugt von einer passionierten Band, die die Musik als ihr Leben sieht und nicht nur als Hobby.
Und schon wieder Norwegen! Galar, die jedem Pagan-Fan ein Begriff sein m�ssten, haben �Hugin og Munin� vom 2006-er Album �Skogskvad� zum Sampler beigesteuert, in welchem (nat�rlich) Odin�s Raben besungen werden. Neben folkigen Gitarrenlinien, durchbrochen von Kreisch-Passagen, die sich am BM orientieren, sorgen vor allem die teilweise klaren, tragenden Ges�nge f�r Abwechslung. 
Es folgt eines der Highlights des Albums, f�r meinen pers�nlichen Geschmack. Oakenshield (aus UK) schaffen es in ihrem Song �Ginnungagap� eine absolut finstere, d�stere Atmosph�re mit melodischen Folk-Gimmicks zu mischen, mal durch fl�ten�hnliche Spielereien, mal durch kurze Hintergrundges�nge, ohne dass dabei der dunkel-depressive Fluss zerst�rt wird, der den H�rer mitreisst. Passend hierzu folgt gleich im Anschluss von den allseits beliebten Schweden Irminsul der Song �Vinterskald�, wo auf ernstem Hintergrund eine Palette von Instrumenten zum Tragen kommen, die alle ihren Teil zu einem extrem eing�ngigen Folk-St�ck beitragen. Auch die Ges�nge in diesem St�ck sind �ber alle Zweifel erhaben, das ist schon ein gr��eres Kaliber als bei den vorangegangenen St�cken. Was packt man nach so einem Rei�er auf den Sampler, ohne dass es von nun an langweilig wird? Die Niederl�nder von Slechtvalk, eine der bekannteren Pagan-Bands aus dem Land der Tulpen, sind eine gute Alternative. Mit ihrem Schlachtensong �In the eve of battle� kann an die vorangegangenen Songs angekn�pft werden. Zwar ist hier weniger �Handgemachtes� dabei, daf�r wird Wert auf energische Gef�hle und Kraft gelegt. Man wird mitgerissen und m�chte am liebsten gleich mit in die Schacht ziehen. 

Der von Folkearth freigegebene Song �The riding of the queen Boudiccea� beginnt hochmelodisch, leider ist der Rest zu sehr von der Drummaschine dominiert, die die wirklich sch�ne Grundmelodie zu sehr �berdeckt. Deshalb kann man sich nur in den kurzen Passagen, die nicht k�nstlich zugekleistert sind sondern mit einzelnen Akustik-Instrumenten auskommen, dem Genu� hingeben. 
Theudho aus Belgien beginnen brachial. Der Song heisst �The journey to lyngvi� und man ist sogleich fasziniert von der unglaublichen Power, mit der der BM-lastige Song daherkommt. Besonderen Pepp geben dem Song die Hintergrunderz�hlungen, die halb gesprochen, halb gesungen sind. 
Doch nun heisst es endlich wirkliche Abwechslung. Der erste Song mit wunderbarem, klarem Frauengesang wird von Alkonost aus Russland geliefert, allerdings nicht ohne zus�tzlichen m�nnlichen Growl-Gesang, der fast st�rend wirkt. Sehr temperamentvoll und mit Anleihen traditionellen russischen Gesangs, wie man ihn sich vorstellt oder kennt, jagt der Song dahin und l�sst den H�rer staunend zur�ck. Dies ist eine Band, wo man sich vorstellen kann, dass sie den europ�ischen Folk-Bands ordentlich Konkurrenz machen w�rde, w�rde man sie auf die hiesigen B�hnen holen. 
Von den deutschen Bands haben es nur Slartibartfass auf den Sampler geschafft. Mit �St. Cuthbert� wurde einer ihrer heissbl�tigsten Songs gew�hlt, der geneigte H�rer kann mit Sicherheit bei diesem Beat nicht bewegungslos bleiben.

Auch eine echte Gr��e, n�mlich Skyforger, hat die Scheibe zu bieten, hier vertreten mit dem gediegenen, etwas ruhigeren Song �A crested bird sings�. Dass Skyforger f�r 1A-Qualit�t stehen, ist unumstritten und muss sicher nicht erw�hnt werden. Somit z�hlt das St�ck nat�rlich zu den H�hepunkten der CD.
Den Abschluss bilden die Iren von Sirocco. �Forsaken Shores� ist irischer Folk gew�rzt mit poppigen Anleihen, alles sehr gitarrenlastig. Bei irischem Folk erwartet man doch eher traditionelle Instrumentierung, aber das Unerwartete hat nat�rlich auch seinen Reiz. Der Gesang ist etwas stoisch und der Track hat nicht wirklich Feuer, insofern k�nnte man es als gediegenen Ausklang des Samplers bezeichnen. 
Zum Cover der CD sein noch gesagt, dass es Jean-Paul Fournier nach den Visionen des Createurs Markus Eck gestaltet hat und daraus am Ende eine Mischung aus den Covern von Otyg und Korpiklaani geworden ist. Kein Geringerer als Kris Verwimp hat das CD-Label beigesteuert. Das Booklet besteht aus mehreren Seiten, es finden sich darin Fotos von allen Bands und die Kontaktangaben bzw. Webseiten, so dass man sich selbst informieren kann, wenn man n�heres �ber einige der Bands wissen m�chte. Alles in allem ein gelungener Sampler, wenngleich ich, wie gesagt, gehofft hatte, dass man den weltumfassenden Touch des Vorg�ngers vielleicht zur Tradition machen w�rde. 

Punkte: 6,5 von 10                                                                                   Review von Twilightheart

Skyforger live on stage:

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