Nachdem
der Vorg�nger dieses Folk-/Pagan-/Viking-Samplers (sprich MetalMessage III anno
2006) durch absolute Internationalit�t bestach, durfte man gespannt sein, ob es
Herausgeber Markus Eck auf der 4. MetalMessage wieder schaffen w�rde, alle
Nationen im Pagan-Metal zu vereinen. Hat leider nicht wirklich geklappt, denn
dieses Mal ist der Sampler eher Europa-lastig ausgefallen. Dabei hatte ich
grosse Erwartungen, dass der vielgelobte Herr Eck auch mal was aus den
unglaublichsten Winkeln der Welt ausgraben w�rde. Folk gibt es schliesslich in
jedem Land. Aber gut, Europa steht zumindest als Garant f�r gute Musik, kann
man eigentlich nichts falsch machen dabei.
Fangen wir mal von vorne an. Gjenferdsel aus dem sch�nen
Norwegen d�rfen den Sampler mit ihrem Song �Svik� er�ffnen, was
�Verrat� bedeutet. Die Band behandelt in ihren Texten neben d�steren Themen
auch die norwegische Natur, insofern passen sie thematisch wahrscheinlich in�s
Konzept. Die Musik ist allerdings sehr BM-lastig, einen Folk-Einschlag rein
musikalisch gesehen gibt es nicht. Daf�r gibt�s typisch black-metallisches
Growling um die Ohren und ein paar ordentliche Riffs.
Beim n�chsten St�ck wird�s melodisch. Niemals Geringeres als �Forefather�
(ja, DIE Forefather aus Leatherhead in UK mit den Br�dern Athelstan und
Wulfstan) geben sich die Ehre und haben ihren Song �Engla Tocyme� vom
gleichnamigen Album aus 2002 freigegeben. Dieser besticht nat�rlich durch eine
nun wirklich folkmetallische Melodie, die sofort in Ohr und Blut geht und nun
schon eher das Gef�hl vermittelt, dass man einen Folk-/Pagan-Sampler h�rt,
zumal man nun die englischen Lyrics auch etwas versteht und sich beim h�ren
Bilder vom harten Leben auf See vor einigen Jahrhunderten in den Gedanken
bilden, wenn man sich das Gesungene verinnerlicht.
Eine Gitarrenwand und sehr enthusiastischer
Growl-Gesang bricht beim dritten Track auf den H�rer herein. Eine Band aus
Estland mit dem theatralischen Namen Tharaphita besticht uns mit einem
BM-lastigen, brachialen Pagan-St�ck genannt �Lidsetel S�nkjatel Radadel�,
Es verwundert nicht, dass es die Band schon seit 1995 gibt, denn uns wird hier
sehr gutes Songwriting geboten, und die Leidenschaft, die aus Gesang und Musik
spricht, zeugt von einer passionierten Band, die die Musik als ihr Leben sieht
und nicht nur als Hobby.
Und schon wieder Norwegen! Galar, die jedem Pagan-Fan ein Begriff sein m�ssten,
haben �Hugin og Munin� vom 2006-er Album �Skogskvad� zum Sampler
beigesteuert, in welchem (nat�rlich) Odin�s Raben besungen werden. Neben
folkigen Gitarrenlinien, durchbrochen von Kreisch-Passagen, die sich am BM
orientieren, sorgen vor allem die teilweise klaren, tragenden Ges�nge f�r
Abwechslung.
Es folgt eines der Highlights des Albums, f�r meinen pers�nlichen Geschmack.
Oakenshield (aus UK) schaffen es in ihrem Song �Ginnungagap� eine absolut
finstere, d�stere Atmosph�re mit melodischen Folk-Gimmicks zu mischen, mal
durch fl�ten�hnliche Spielereien, mal durch kurze Hintergrundges�nge, ohne
dass dabei der dunkel-depressive Fluss zerst�rt wird, der den H�rer mitreisst.
Passend hierzu folgt gleich im Anschluss von den allseits beliebten Schweden
Irminsul der Song �Vinterskald�, wo auf ernstem Hintergrund eine Palette von
Instrumenten zum Tragen kommen, die alle ihren Teil zu einem extrem eing�ngigen
Folk-St�ck beitragen. Auch die Ges�nge in diesem St�ck sind �ber alle
Zweifel erhaben, das ist schon ein gr��eres Kaliber als bei den
vorangegangenen St�cken. Was packt man nach so einem Rei�er auf den Sampler,
ohne dass es von nun an langweilig wird? Die Niederl�nder von Slechtvalk, eine
der bekannteren Pagan-Bands aus dem Land der Tulpen, sind eine gute Alternative.
Mit ihrem Schlachtensong �In the eve of battle� kann an die vorangegangenen
Songs angekn�pft werden. Zwar ist hier weniger �Handgemachtes� dabei, daf�r
wird Wert auf energische Gef�hle und Kraft gelegt. Man wird mitgerissen und m�chte
am liebsten gleich mit in die Schacht ziehen.
Der von Folkearth freigegebene Song �The riding of
the queen Boudiccea� beginnt hochmelodisch, leider ist der Rest zu sehr von
der Drummaschine dominiert, die die wirklich sch�ne Grundmelodie zu sehr �berdeckt.
Deshalb kann man sich nur in den kurzen Passagen, die nicht k�nstlich
zugekleistert sind sondern mit einzelnen Akustik-Instrumenten auskommen, dem
Genu� hingeben.
Theudho aus Belgien beginnen brachial. Der Song heisst
�The journey to lyngvi� und man ist sogleich fasziniert von der
unglaublichen Power, mit der der BM-lastige Song daherkommt. Besonderen Pepp
geben dem Song die Hintergrunderz�hlungen, die halb gesprochen, halb gesungen
sind.
Doch nun heisst es endlich wirkliche Abwechslung. Der
erste Song mit wunderbarem, klarem Frauengesang wird von Alkonost aus Russland
geliefert, allerdings nicht ohne zus�tzlichen m�nnlichen Growl-Gesang, der
fast st�rend wirkt. Sehr temperamentvoll und mit Anleihen traditionellen
russischen Gesangs, wie man ihn sich vorstellt oder kennt, jagt der Song dahin
und l�sst den H�rer staunend zur�ck. Dies ist eine Band, wo man sich
vorstellen kann, dass sie den europ�ischen Folk-Bands ordentlich Konkurrenz
machen w�rde, w�rde man sie auf die hiesigen B�hnen holen.
Von den deutschen Bands haben es nur Slartibartfass auf den Sampler geschafft.
Mit �St. Cuthbert� wurde einer ihrer heissbl�tigsten Songs gew�hlt, der
geneigte H�rer kann mit Sicherheit bei diesem Beat nicht bewegungslos bleiben.
Auch eine echte Gr��e, n�mlich Skyforger, hat die
Scheibe zu bieten, hier vertreten mit dem gediegenen, etwas ruhigeren Song �A
crested bird sings�. Dass Skyforger f�r 1A-Qualit�t stehen, ist unumstritten
und muss sicher nicht erw�hnt werden. Somit z�hlt das St�ck nat�rlich zu den
H�hepunkten der CD.
Den Abschluss bilden die Iren von Sirocco. �Forsaken
Shores� ist irischer Folk gew�rzt mit poppigen Anleihen, alles sehr
gitarrenlastig. Bei irischem Folk erwartet man doch eher traditionelle
Instrumentierung, aber das Unerwartete hat nat�rlich auch seinen Reiz. Der
Gesang ist etwas stoisch und der Track hat nicht wirklich Feuer, insofern k�nnte
man es als gediegenen Ausklang des Samplers bezeichnen.
Zum Cover der CD sein noch gesagt, dass es Jean-Paul
Fournier nach den Visionen des Createurs Markus Eck gestaltet hat und daraus am
Ende eine Mischung aus den Covern von Otyg und Korpiklaani geworden ist. Kein
Geringerer als Kris Verwimp hat das CD-Label beigesteuert. Das Booklet besteht
aus mehreren Seiten, es finden sich darin Fotos von allen Bands und die
Kontaktangaben bzw. Webseiten, so dass man sich selbst informieren kann, wenn
man n�heres �ber einige der Bands wissen m�chte. Alles in allem ein
gelungener Sampler, wenngleich ich, wie gesagt, gehofft hatte, dass man den
weltumfassenden Touch des Vorg�ngers vielleicht zur Tradition machen w�rde.
Punkte:
6,5 von 10
Review von Twilightheart
Skyforger
live on
stage:

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