MetalMessage Vol. V

(erschienen: Dez. 2008)

Immer wieder eine Freude ist der j�hrliche MetalMessage-Sampler, der im Dezember 2008 zum 5. Mal erschien und erwartungsgem�� ein Lichtblick f�r die Heiden unter den Metal-Fans ist.
Und gleich beim ersten Durchh�ren steht fest, dass sich der Sampler dieses Jahres viel flie�ender durchh�ren l�sst als der der Vorjahre, denn man hat darauf geachtet, dass die Songs trotz aller Variationen zueinander passen. Auch scheint mir die Songauswahl besser gelungen, man hat oftmals das Gef�hl, dass einer der besonderen, besseren Songs jeder Band f�r das Gesamtwerk ausgew�hlt wurde, und nicht Songs, die eh jedem als K�der im Web zug�nglich gemacht werden. 
Auch scheint mir die Qualit�t der CD besser �berarbeitet zu sein als in manchem der Vorjahre, wo es sogar Schwankungen in der Lautst�rke von Song zu Song gab. Heuer ist alles angeglichen und man muss schon sehr genau hinh�ren, um noch Makel rauszuh�ren.

�Fimbulvet�, die jedem deutschen Pagan-Fan inzwischen zumindest vom Namen her ein Begriff sein m�ssten, wird die Ehre zuteil, den Sampler zu er�ffnen, und zwar mit �Helias Bann�, einem St�ck, das ganz besonders am Anfang recht stolz r�berkommt und insofern die richtige Einstimmung gibt. 
Die Slowaken �Hromovlad� brechen anschlie�end eine Lanze f�r ihre Landsleute, n�mlich mit dem Song �Slavia�, der wirklich aus dem vollen sch�pft. Auf traditionellen Instrumenten gespielte folkige Grundmelodien werden durch wilde Drum-Rhythmen und sehr selbstbewussten, wenn auch kratzigen Gesang erg�nzt und zeigen auf, dass nat�rlich auch dort der Folk in moderner Musik am Leben erhalten wird.
�Tumulus� aus Russland geben danach einen Track zum besten, der (nat�rlich auf russisch gesungen, z.T. mehrstimmig) sehr virtuos ist und mit vielen ansteckenden Passagen �berzeugt. Eine ganze Palette an modernen und traditionellen Instrumenten ist in diesem Track zu h�ren, sogar eine Balalaika, und all das in den verschiedensten Variationen. Damit forstet man sich durch die gef�hlsreiche Bandbreite, die Tumulus in einen einzigen, fesselnden Songs zu packen imstande sind, der vor Ideen nur so �bersprudelt.
Nun wird es mit �Dark Forest� und dem dahinterstehenden David Parks aus Kanada sehr viel wuchtiger und heavier. Dieser mit 8:11 Minuten sehr lange Track ist auch einer der beeindruckendsten des Albums, auch wenn der Stil mit seinen treibenden Hintergrundlinien von Drums und zeitweilig Synthesizer und den brutalen Midtempo-Riffs im Vodergrund stilistisch dem Black Metal schon Konkurrenz machen kann. Doch dieses St�ck tr�gt den H�rer durch seine fast magische Kraft (nicht zuletzt durch die leicht psychedelischen Ges�nge, gepaart mit gedehntem, eindrucksvollem Growling) in andere Sph�ren.

Erst 4 Tracks hat man bis hierher geh�rt und trotzdem hat man bereits jetzt das Gef�hl, dass sich die Anschaffung mit Sicherheit gelohnt hat und dieser Pagan-/Viking-/Folk-Sampler sicher noch �fter laufen wird. Insgesamt enth�lt die Scheibe 13 Tracks, unter denen gleich f�nf mit langen Spielzeiten zwischen sechs einhalb und acht Minuten sind. Das Ganze ist vorerst auf 2000 St�ck in dieser Aufmachung limitiert.
Besonders wuchtig kommt noch das St�ck �Im Auge des Sturms� von den deutschen �Dyrathor� r�ber und �berraschenderweise auch das spanische St�ck von �Xerion� (auch wenn dieses ebenfalls eher BM ist und aufnahmetechnisch gro�e M�ngel aufweist). 

Negativ muss leider die optische Aufmachung erw�hnt werden. Zwar hat man sich bem�ht, aus dem Rahmen zu fallen (und dem optischen Einheitsbrei ist man auch gut entkommen, schon allein durch das A5-Format in DVD-H�lle), aber die quietsch-blaue Farbe tut meinen Augen schon etwas weh. Auch ist das Covergem�lde (wenn auch sehr energisch und kunstvoll umgesetzt) von den Motiven her etwas zu klischeehaft. Daf�r ist das beiliegende Booklet (ebenfalls fast in A5-Format) umso sch�ner. Auf der linken Seite jeder Doppelseite sind jeweils wundersch�ne Fotografien aus der Natur (die Initiator Markus Eck alle selbst gemacht hat), und auf der rechten Seite jeweils ein Band-Foto (wobei man auch hier bem�ht war, jeweils eins zu finden, auf dem die Band in der Natur zu sehen ist) mit dem Bandlogo und der aktuellen Bandbesetzung, sowie einem Link, wo im Web man mehr �ber die Band erfahren kann. Zwar entspricht dieses System des Purismus im Grunde meinem Geschmack, aber gerade bei einem Sampler, der so viele verschiedene Nationen und zum Teil nicht jedem bekannte Bands vereint, w�ren 2 oder 3 S�tze (von mir aus auch ganz kleingedruckt) angebracht gewesen, denn ein schm�kern in diesem sch�nen Booklet will ich f�r meinen Teil nicht mit Recherche im Web vervollst�ndigen m�ssen (zumal das die Stimmung verdirbt, denn dort ist man heutzutage eh schon zu oft und zu lange). 

Kritikpunkt Nummer Eins (wie jedes Jahr) bleibt die Tatsache, dass zu viele deutsche Bands auf dem Sampler vertreten sind. Es sei denn, man hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese durch den Sampler im Ausland bekannter zu machen. Aber falls die K�ufer doch eher deutsche Fans sind (was ich annehme), so kennen diese die deutschen Bands auf dieser CD eh schon alle (z.B. Andras, Obscurity, Adorned Brood usw.) Wenn sich schon jemand die M�he macht, einen internationalen Pagan-Sampler zusammenzustellen, sollte man vielleicht doch lieber ein paar mehr �Geheimtipps� aus aller Herren L�nder f�r die Fans zusammentragen, als so viele deutsche Bands. Aber das ist nur meine pers�nliche Meinung. Markus Eck sei trotzdem gedankt, dass er �berhaupt so ein Projekt in�s Leben gerufen hat. Und zumindest sind neben Deutschland immerhin noch Bands aus 7 verschiedenen L�ndern vertreten (die irischen Urgesteine von Waylander zum Beispiel, und dann wie bereits gesagt Bands aus Spanien, Brasilien, Belgien, Kanada, Russland und der Slowakei). Der Internationalit�t ist also Rechnung getragen, wenn auch nicht vollends. Aber etwas Patriotismus muss man dem Ganzen wohl auch g�nnen.
Alles in allem kann ich den Sampler den Pagan-Fans empfehlen, auch wenn mir in der Gesamtheit zu wenig Lieder darauf vertreten sind, die ein heidnisches Herz wirklich zum bluten bringen w�rden, aber als Begleitmusik f�r geselliges Zusammensein oder zum musikalischen Zeitvertreib ist der Sampler allemal die Anschaffung wert.

Anspieltip: Dark Forest �Journey to ever-eternal skies�                                    Punkte: 8 von 10

                                                                                                                  Review von Twilightheart

Fimbulvet live 2008:

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