Lange
lag die Promo unbeachtet bei mir rum, weil das Cover derselben einfach keinerlei
Spannung weckt. Der Text im Inlay war es schliesslich, der mich dazu brachte,
doch mal reinzuhören. Da steht, dass die Musik den „Spirit of the past twenty
years“ widerspiegelt.
Gleich
nach dem bedrohlich-bösen Intro wird man mit viel thrashigem Old-school-BM
zugeschüttet. Statt „This is Satanic Black Metal“ wie bei Urgehal schreit
man bei MORT am Anfang erst’mal: „This is pure Frankonian Black Metal“.
Das Growling auf dem gesamten Album schindet insgesamt gut Eindruck, mit viel
Inbrunst wird in mittlerer Tonlage gekrächzt, ab und zu durch ein paar tieftönende
Einlagen aufgepeppt. Leider rückt die Stimme viel zu sehr in den Hintergrund,
sie klingt fast wie die Begleitung zur Musik, dabei sollte es wohl umgekehrt
sein. Dabei läge gerade im Growling noch viel Potential, um die Musik wirklich
wie rohen Black Metal klingen zu lassen. Aber das Hauptaugenmerk liegt
unangefochten auf der Musik, und die ist mir persönlich zu thrashig, ohne
besondere Ecken und Kanten, wenn auch vom spielerischen Können her makellos
umgesetzt und aalglatt aufgenommen. Ich würde das Album also eher Thrash-Fans
empfehlen, vor allem denen, die tatsächlich auf durchgängig schrammelnde
Gitarre und Bass plus headbängtauglichen Schlagzeug-Takt stehen (letzterer
klingt lobenswerterweise sehr natürlich... kein Getriggere oder
Schnickschnack).
Was natürlich auf diesem Album doch unangefochten BM ist, sind die Lyrics.
Diese scheinen sich (den einzelnen Schlagworten nach zu urteilen, die man
versteht) der typischen, blasphemischen und misanthropischen Klischees zu
bedienen.
Also Bonus gibt es 3 Live-Songs auf der CD, die 2007 mitgeschnitten wurden, so
dass das Album damit insgesamt auf 11 Tracks kommt. Bei den Live-Aufnahmen kommt
die Stimme des Sängers viel besser zur Geltung und verbreitet eine gewisse
Aggressivität. Man kann sich gut vorstellen, dass die Band allein durch ihr
grimmes Auftreten live einiges hermacht.
Abgesehen
davon kann ich auf dem Album nichts heraushören, was mich fesseln würde.
Besonders ansteckende Gitarrenriffs gibt es nicht (alles schon’mal dagewesen),
auch dem Bass kann man kaum Aufmerksamkeit schenken, er hebt sich vom Klang her
nicht wirklich von den Gitarren ab. Nur die Drums zeigen ab-und an die ein oder
andere kreative Eskapade.
Insgesamt macht das Album den Franken also nicht wirklich viel Ehre. Bis auf das
zeitweilig doch sehr ansprechende Growling kann man dem Album keinen besonderen
Wiedererkennungswert zusprechen. Schade.
Anspieltip
„Damnation“
6 von 10 Punkten
Review
von Twilightheart
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